Kapitel 24

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Nachdem George in meinen Armen eingeschlafen war, bemühte ich mich sehr mich aus dieser Position zu befreien, um ihn nicht wieder aufzuwecken, da ich dringend eine Dusche nötig hatte. Dass er so überhaupt neben mir einschlafen konnte.

Als ich es dann endlich nach gefühlten 10 Minuten geschafft hatte und vorm Bett stand, starrte ich ihn an. Er schlief so friedlich und sah wirklich süß dabei aus. Bisher hatte ich noch nicht einmal den Gedanken, dass er süß sei. Selbst in meinen Gedanken ausgesprochen klang es seltsam, da ich nicht die Art von Typ war, der so etwas dachte.

Während ich unter der Dusche stand und das Wasser meinen Körper hinunterlief, dachte ich über George nach. Noch immer wusste ich nicht, was vorgefallen war, dass er so außer sich war. George wirkte eigentlich nicht wie jemand, der sich schnell von etwas herunterziehen ließ, daher musste es schon etwas Heftiges gewesen sein.

Ich war von mir selbst überrascht, wie beschützerisch sich meine Gedanken nun um ihn drehten. Alles, was ich sonst getan hatte, war ihn zu provozieren und nun konnte ich nur noch daran denken ihn in Sicherheit zu halten - bei mir.

Seit ich hier war, seit ich George näher gekommen war, wenn auch auf eine etwas andere Art und Weise, bemerkte ich, wie sehr er mich veränderte - wie sehr er es bereits getan hatte. Natürlich war ich immer noch ich, das verlorene Arschloch aus dem Ghetto, doch in manchen Hinsichten war ich anders. Vielleicht kam es mir auch einfach nur so vor, keine Ahnung.

Als ich mein Zimmer wieder betrat schien George wieder wach zu sein. Er saß mit dem Rücken an der Wand, seine Beine übers Bett zur Bettkante gestreckt. Es schien ihm wohl schwer zu fallen, mich anzuschauen.

Mit langsamen Schritten lief ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn. Ich saß in derselben Position wie er und schaute ebenfalls einfach nur nach vorne. Ich wollte, dass er sich wohlfühlte. Dass er wusste, dass ich nichts tun würde, was er nicht wollen würde - jedenfalls nicht mehr.

Mir war durchaus bewusst, dass ich zuvor viel gegen seinen Willen getan hatte, auch wenn er es innerlich wollte, doch als er mich mit diesem Ton, mit diesem Gesichtsausdruck zurückgewiesen hatte, wusste ich, dass etwas in dieser Art vorgefallen sein musste. Das wurde mir jedoch erst wirklich beim Duschen klar.

,,Ich weiß, dass wir nie wirklich ernst miteinander gesprochen oder einfach nur in Stille nebeneinander gesessen haben, aber ich will, dass du weißt, dass du mit mir sprechen kannst. Ich höre dir zu, verurteile oder verachte dich nicht, egal wofür'' entgegnete ich ihm.

Wenn ich eins besonders kannte, dann wenn man niemanden zum Reden hatte. Wenn man mit all dem Frust, all dem Leid, Schmerz und Hass in sich alleine zurechtkommen musste. So war ich aufgewachsen, denn diese Person hatte ich in meinem Leben nicht.

Klar hätte es mir auch egal sein können, was ihm widerfahren war, doch das war es nicht. Wie zuvor erwähnt mochte ich George, mehr als ich es zugegeben eigentlich wollte. Keine Ahnung wie genau er mir gegenüber stand, doch ich hoffte irgendwo auch, dass es ihm in der Hinsicht so wie mir ging.

Dass er auf mich stand, wusste ich. Doch auf jemanden zu stehen oder zu lieben waren zwei verschiedene paar Schuhe. Das eine hatte nichts mit dem anderen zu tun. Auch das wurde mir erst wirklich durch ihn bewusst, da ich Liebe nie genau kannte.

Es waren Minuten vergangen. Minuten, in denen wir in Stille dort saßen, doch das war mir recht. Er brauchte Zeit und diese wollte ich ihm geben. George war zu Zeit die einzige Person, die einzige Person seit Karl, der mir das Wohlbefinden wichtig war. Wer auch immer ihm was angetan hatte, würde es noch bereuen.


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Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Ripo die längste Ff wird, die ich je geschrieben habe. 🤯
(Stepbrother zähle ich nicht dazu, da es 3 Bücher in einem und nicht ein gesamtes ist)

Glaube die höchste Chapter Anzahl einer Ff war 32-33, normalerweise haben die früher immer bei 21 aufgehört also schon ein krasser Wechsel, haha.

RipoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt