Kapitel 22

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Mit einem Grinsen im Gesicht dachte ich an die letzte Nacht zurück.
Wie George mich angefleht hatte, weiterzumachen.
Damit ihn zu berühren.
Ihm mehr von mir zu geben.
Ich hatte ihn in der Hand und es gab nichts, was er dagegen tun konnte.

,,Was verschafft deinem dreckigen Grinsen die Ehre?'' fragte Mickey, als er vom Klo wieder kam und sich auf seinen Sessel fallen ließ, während er mich musterte.
,,Hast du's irgendeiner Schlampe besorgt?'' stocherte er nach.
,,In etwa'' antwortete ich, während ich mich zurücklehnte.

,,Wie sieht sie aus?'' Er zog an seinem Joint und wartete auf eine Antwort.
,,Halben Kopf kleiner als ich. Zierlich, aber dann auch wieder ein kleines bisschen muskulös. Dunkelbraune Haare, die ihm meistens etwas über seinen Augen hängen, dunkelbraune Augen, die mir manchmal schon so schwarz wie meine Seele vorkommen'' erzählte ich.

Dabei hatte ich keine Ahnung, dass ich verraten hatte, dass es ein Typ war. Mir war es auch im Nachhinein nicht aufgefallen, da Mickey auch nichts gesagt hatte. In seinem Blick hatte sich jedoch irgendetwas verändert.

Er säuberte sich mit seiner Hand die Nase und fuhr sich anschließend durch seine Haare.
,,Klingt nach viel Spaß'' entgegnete er, jedoch auf eine merkwürdige Art und Weise.
,,Das war noch nicht alles'' entfuhr es mir, woraufhin auch ich den nächsten Zug meines Joints nahm.

Georges PoV

Ein weiterer Tag der Schule stand an. Clay würde wahrscheinlich nicht einmal aufstehen, so spät wie er letzte Nacht wiederkam. So wie er roch, hatte er sich mit Sicherheit die ganze Zeit bei Mickey aufgehalten und wieder bekifft. Mickey und Clay waren wie füreinander geschaffen, beides Arschlöcher.

Als ich vor dem Schultor stand und auf mein Handy schaute, waren es nur noch fünf Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. Wo blieb Nick?
Bei meinem Gedanken kam auch eine Nachricht von ihm.
,,Sorry, hätte dir früher schreiben sollen, dass ich krank bin.''

Ich seufzte, steckte mein Handy in die Hosentasche und betrat das Schulgebäude.
Es war kein Schüler mehr im Flur zu sehen oder zu hören, da wahrscheinlich alle bereits in deren Klassen waren.

Als ich um die Ecke lief, öffnete sich plötzlich eine Türe, woraufhin ich dort mit Gewalt hineingezogen und gegen die Wand gedrückt wurde. Es war die Kammer des Hausmeisters.
Durch die kleine Glühbirne war es ziemlich dunkel im Vergleich zum Flur. Ich erkannte jedoch, wer mich dort hineingezogen hatte.

,,Ist es das, was du jetzt tust? Dich wie eine kleine Schlampe von jedem dahergelaufenen Wichser ficken zu lassen?'' Seine Hände befanden sich am Kragen meines Shirts, während er mich angepisst anstarrte und auf eine Antwort wartete.

,,Fuck, lass mich los, Mickey!'' forderte ich ihn auf.
,,Wovon redest du überhaupt?'' fragte ich. Zischend ließ er mich los und trat einen Schritt zurück, während er irgendetwas vom Regal hinunterschmiss.
,,Tu nicht so als wüsstest du nicht wovon ich spreche!'' rief er.

,,Ich rede von deinem Stiefbruder, von dem du dich amüsant bumsen lässt'' hauchte er mit einem provozierendem Ton, als er mir wieder näher gekommen war. Meine Augen weiteten sich.
,,Ich lasse mich von keinem bumsen und selbst wenn, hat es dich einen scheiß zu interessieren!'' entgegnete ich ihm.

Nun kam ich ihm auch ein Stückchen näher, sodass nur noch ein Luftzug zwischen unsere Gesichter gepasst hätte.
,,Vergiss nicht, dass du derjenige warst, der mich verletzt und abgewiesen hat'' hauchte ich ihm nun zu. Die Anspannung in diesen kleinen Raum war kaum zu ertragen.

,,Wie oft soll ich noch sagen, dass es mir leidtut, huh?''
,,Denkst du, deine Entschuldigungen machen deine Taten wieder rückgängig?'' fragte ich ihn.
,,Du hast ihn gefickt und selbst noch dann weitergemacht, als ich den Raum betreten habe. Danach hast du mich abgewiesen und behandelt als wäre ich nur deine kleine Schlampe gewesen und nicht mehr'' hielt ich es ihm vor Augen.

Er schlug mit seiner Hand gegen die Wand, die neben meinem Kopf verweilte, woraufhin ich innerlich etwas zusammenzuckte.
,,Was soll ich denn tun, George? In die Zeit zurückreisen und diesen Wichser killen statt vögeln? Wenn ich es könnte, würde ich es tun, aber ich kann es nicht, okay!'' Er wurde wieder lauter und aggressiver.

,,Du kannst mich verdammt nochmal in Ruhe lassen'' entgegnete ich ihm und wollte aus der Kammer laufen, doch er drückte mich wieder gegen die Wand mit seinem Körpergewicht und presste seine Lippen auf meine.
,,Wenn ich es könnte, würde ich es tun'' sagte er.

Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er drückte mich mit so einer Wucht gegen die Wand, dass ich mich kaum bewegen konnte.
,,Mickey! Lass mich los!'' forderte ich ihn ein weiteres Mal auf, doch er ließ nicht von mir ab und steckte mir weiterhin seine Zunge in den Mund, während er mit seiner Hand in meine Hose fuhr.
,,Wenn du wüsstest, wie sehr ich dieses Schätzchen vermisse'' flüsterte er mir ins Ohr.

Als sich die Türe plötzlich öffnete, ließ er ruckartig von mir ab.
Der Hausmeister war zu sehen, der uns nicht erfreut anschaute.
,,Raus hier!'' rief er.
Ich ergriff die Chance, schnappte mir meinen Rucksack und lief mit schnellen Schritten wieder nach Hause statt in den Unterricht.


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Zu schreiben, wie George von Mickey missbraucht wird, tat mir echt schon weh😶

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