Jungs bedeuten Chaos

24. Kapitel

Ich war gerade auf dem Weg zur Schule, zu Fuß. Heute hatte uch keine Lust gehabt und wollte mal wieder laufen. Inzwischen bereute ich es, denn der Fußweg ist laaaaaang. Ich setzte meine Kopfhörer auf und machte die Musik sehr laut.
Irgenwann benerkte ich im Augenwinkel ein Auto, dass schon einr Weile neben mir her fuhr.
Die Kopfhörer stopfte ich in meine Tasche und mein Handy flog hinter her. Die Scheibe des Autos wurde runter gemacht und ein grinsender Zack schaute zu mir hoch.

"Schön das du mich auch mal beachtest.", sagte er und blieb stehen.

"Dir auch einen schönen guten Morgen.", gab ich zurück und betrachtete ihn.

"Lust mit zu fahren?"

"Ok.", ich lief um das Auto herum und ließ mich auf dem Beifahrersitz fallen.

Wir fuhren schweigend zur Schule.
Nachdem er abgehalten hatte stieg ich aus und ging mit ihm zum Tor.

"Hey.", begrüßte mich Dennis, doch ich ignorierte ihn.

"Willst du ihn jetzt bis ans Ende seines Leben anschweigen?", flüsterte mir Zack ins Ohr.

"Nein. Nur so lange bis er sein Verhalten bereut. Was bei seinem Dickschädel wohl eine Weile dauern könnte.", erklärte ich.

"Na gut wie du meinst.", sagte er und verabschiedete sich von mir mit einer Umarmung.

Er ging in meine Parallelklasse. Ich ging weiter durch die Flure bis zu meinem Unterrichtsraum. Neben meinem Platz saß noch niemand. Also war Blake wohl noch nicht da und würde wie fast immer zu spät kommen. Naja desto länger habe ich seine dumme Art nicht zu ertragen. Ich setzte mich hin und ignorierte Dennis wieder als er den Raum betrat und sich hinter mich setzte. Jake warf mir einen verständnissvollen Blick zu und setzte sich neben Dennis. Ich holte mein Handy raus und schaute unauffällig auf die Uhr. Unterrichtsbegin in...

...drei...

...zwei...

...eins!

Uuunnd er ist zu spät. Ich schlug mein Buch auf und suchte die Seite die Herr Schäuble angesagt hatte. Dämliche Aufgaben! Ich bin auch so blöd und habe mich für den Physik Kurs eingetragen. Wahrscheinlich der größte Fehler meines Lebens.

Ich meine, wer interessiert sich schon dafür warum ein Apfel vom Baum fällt? Hallo?! Natur! Das ist von Gott nunmal so bestimmt worden. Das kann man nicht einfach berechnen! Die Menschheit ist einfach zu neugierig. Obwohl dumm würde auch noch passen. Wir sind Abschaum wenn man mal bedenkt was wir Menschen alles zerstören.

Meine Gedanken wurden mal wieder unterbrochen als jemand den Raum betrat. Blake. Mal wieder dieser kalte Blick. Mal wieder diese abweisende Haltung und mal wieder lag sein Blick auf mir. So langsam komme ich mir von ihm gestalkt vor. Er ist nachmittags immer auf dem Balkon und schaut herüber. Abends steht er am Fenster und schaut herüber und morgens steht er vor der Haustür und schaut wie ich losgehe oder fahre. Das ist doch nicht normal! Er steht immer nur da und schaut mich sooooo... ich kanns gar nicht wirklich beschreiben...man könnte es emotionslos nennen...

Ich zuckte zusammen als er sich neben mich hinsetzte und mich abtippte.

"Alles ok? Du wirkst so abwesend. Denkst du etwa wieder an mich?", fragte er grinsend, obwohl sein Lachen ehrlich zu sein scheint kann ich in seinen Augen nicht lesen ob er das gerade ernst meinte.

"Und wovon träumst du nachts?", fragte ich sarkastisch.

"Das habe ich dir schon mal erzählt. Wir beide-", weiter kam er nicht.

"Hör sofort auf! Das ist ekelhaft!", unterbrach ich ihn, "Wie kann man denn nur so ein aufgeblasenes Selbstverliebtes Arschloch sein?!", fragte ich. "Oh gott hatte ich das jetzt laut gedacht?"

"Ja hast du.", sein Grinsen wurde breiter.

"Fuck.", nuschelte ich.

"Ich habe mal eine Frage an dich....Blake.", sagte ich langsam.

"Ja?"

"Bist du schwanger? ", fragte ich gerade heraus. Er zog eine Augenbraue hoch und ich musste grinsen.

"Wie soll das den bitte gehen?!", fragte er. Anscheinend habe ich ihn etwas us dem Konzept gebracht. Gut so! Ein Schulterklopfer für Kimmylein.

"Naja nicht das du das falsch verstehst. Ich meine damit deine andauernden Stimmungsschwankungen. Das ist total nervig. Mal bist du cool und lustig und dann wieder ,ich wiederhole mich nur zu gerne, das aufgeblasene, selbstverliebte Arschloch von nebenan.", seufzte ich. Mir fiel auf, dass ich das gleiche auch mit Dennis durch mache. Zufall? Oder Schicksal?

Er lachte kurz auf und drehte sich dann zur Tafel. Ok? Ignorier mich? Kam das wirklich so beleidigend rüber? Sensibles Arschloch.

Nach dem Unterricht ging ich zum Schultor und am Parkplatz vorbei.

"Kim!", rief jemand und ich blieb stehen.

Ich drehte mich um und sah Bay an seinem Wagen lehnen. Ich lächelte ihm zu und ging hin. Was macht er denn schon wieder hier? Er zog mich in eine Umarmung und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich löste mich von ihm und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Hey, was machst du denn hier?", fragte ich und unterdrückte meinen leicht genervten Unterton.

"Freust du dich nicht?", fragte er beleidigt.

"Na klar freu ich mich!", ...nicht, fügte ich in Gedanken noch hinzu.

"Kann ich dich mitnehmen?", fragte er.

"Nein ich fahre schon bei Blake mit.", sagte ich knapp.

Seine Miene verfinsterte sich schlagartig. "Wie du willst.", presste er hervor und stieg in seinen Wagen.

"Bin ich heute so verletzend?", murmelte ich zu mir selbst.

"Zu mir jedenfalls nicht.", hörte ich eine Stimme an meinem Ohr.

Ich fuhr zusammen und riss die Augen vor Schreck auf. Ich wirbelte herum und funkelte die Person wütend am.

"Jake du verdammter Mistkäfer! Willst mich eigentlich verarschen?! Soll ich mich zu Tode erschrecken?! Du spinnst doch!", fuhr ich ihn an.

Er prustete los. Ich hingegen fand das gar nicht so lustig, ich hasse es erschreckt zu werden und das weiß Jake ganz genau. Mein Herz rast und ich selbst bin auf 180! Ja gut vielleicht ein bisschen übertrieben, aber Jake nutzt jede Gelegenheit um mich zu erschrecken. Ich hasse, hasse, hasse und verdammt nochmal hasse es!

"Ach komm schon Kimmy Bärchen!", grinste er, "war doch nur ein kleiner Scherz."

"Pah.", giftete ich.

Er legte mir einen Arm um die Schultern und drückte mich tröstend. Er hatte diese besondere Wirkung auf mich. Er ließ mich ruhiger werden und ich konnte mich entspannen. Er ist das rettende Floß. Mein rettendes Floß. Eigentlich sollten so etwas die Eltern übernehmen, aber da mein Dad so gut wie nie da ist und meine Mum sowieso nicht, ist er es. Schon seit dem Kindergarten ist er mein bester Freund und dann lernten wir Dennis kennen. Er veränderte einiges und stellte unser Leben auf den Kopf. Dennis ist ein totaler Chaot. Aber man kann mit ihm so viel Scheiße bauen und lachen. Oder besser gesagt konnte man, in den letzten Wochen hatte er sich total verändert und das nicht gerade zum positiven. Er ist kalt und aggressiv, redet nicht und lacht nicht. Als wäre sein Herz eingefroren.

"Kim?", riss mich Jake aus meinen Gedanken.

"Mhm?", fragte ich gedankenverloren.

"An was denkst du?", fragte er und musterte mich.

"Ach nichts. Du, kannt du mich mitnehmen? Ich bin heute zu Fuß gekommen und wollte nicht bei Bay mitfahren.", erklärte ich.

Dass ich nicht mit Blake fahre muss Bay ja nicht wissen, Hauptsache er ist erstmal weg.