Zu hause angekommen knuddelte ich Balou eine ganze Weile, bis es klingelte. Komisch, also ich hab niemanden eingeladen. Vielleicht von den Jungs. Ich stand auf und öffnete die Tür. Vor mir stand ein Mann, mitte 30 vielleicht. Er lächelte kurz.
"Hallo. Ich suche meinen Hund. Irischer Wolfshund. Ich habe bei den Nachbarn schon geklingelt und die konnten mir sagen das sie seit ca. einem Monat einen haben. Seit einem Monat vermisse ich auch meinen Karuso.", sagte er höflich.
Mir gefror das Blut in den Adern. Das darf doch nicht wahr sein! Nicht mein Balou!
"Eh...ehm ja k-kommen sie doch rein.", meine Stimme zitterte vor Angst.
Was wenn es wirklich sein Hund ist? Wird er ihn mir wegnehmen? Werde ich den tollsten Hund der Welt verlieren?
"Dankeschön. ", er ging an mir vorbei ins Wohnzimmer.
Für meinen Geschmack ist der ganz schön unhöflich, einfach so ins Wohnzimmer spazieren!
"Eh...ja...das ist Balou ich habe ihn im Park gefunden.", sagte ich knapp.
Mir schossen Tränen in die Augen, dich ich hielt sie tapfer zurück. Noch.
"Och gottchen Karuso! Da bist du ja!", rief er fröhlich als er Balou entdeckte.
Nein! Nein! Nein! Und nichmal nein! Erstens ist der Name Karuso total bescheuert und zweitens ist das Balou! Mein Hund, mein Freund!
"Vielen Dank, dass sie ihn aufgenommen haben. Ich bin ihnen wirklich sehr dankbar.", sagte er lächelte breit.
Ihre Dankbarkeit können sie sich sonst wo hin schieben! Ich will meinen Balou haben!
Ich nickte nur da ich meiner Stimme nicht wirklich traute. Der Mann ging zur Haustür und verabschiedete sich. Natürlich hatte er Balou am Halsband gegriffen und ihn mitgezerrt. Mein Balou. Ich spürte einen Schmerz in meiner Brust. Ich glaube mein Herz ist gerade auseinander gefallen. Zum zweiten mal innerhalb einem Jahr.
Wie kann er nur so herzlos sein und mir meinen Hund wegnehmen!
Ich stand in der Haustür und schaute ihnen nach. Die Tränen nahmen mir die Sicht und uch schlug die Tür zu. Warum? Was habe ich euch getan das mir immer sowas passiert!
Nun flossen mir dich due Tränen unaufhaltsam über die Wangen. Ich ließ mich an der Haustür herunterrutschen und weinte bitterlich. Immer wieder stellte ich mir die Frage, warum? Warum ist meine Mutter nicht hier? Warum wurde ich so gedemütigt? Warum wurde mir Balou genommen? Warum?! Ich hasse sie! Alle! Meine Mutter, die mich hier einfach im Stich gelassen hat, nur um ihrer Arbeit nach zu gehen. Brain weil er mich schlug, mich fast tot prügelte und mir das Herz brach und diesen Mann, der mir innerhalb weniger Minuten meinen besten Freund nahm. Hatte ich das wirklich so verdient? Bin ich ein so schlechter Mensch, dass man mich durchgängig schikanieren muss?
Ich merkte gar nicht, dass sich jemand neben mich gehockte hatte und mich fest an sich drückte. Ich heulte mich an dessen Schulter aus und heulte wörtlich Rotz und Wasser. Die Zeit verging schnell, lange saß ich dort und heulte mich aus. Wer mich hier tröstete wusste ich immernoch nicht. Aber es war mir gerade auch egal.
Langsam wurden die Tränen immer weniger und ich löste mich von demjenigen.
"Was ist passiert? ", fragte mich eine ruhige Stimme. Ben.
"Er hat ihn mitgenommen.", schluchzte ich, "Er ist weg, für immer!", wieder liefen mir Tränen herunter.
Ben wischte sie sanft weg.
"Wer hat wen mitgenommen? ", fragte er leise.
"Keine Ahnung wer er war, aber er hat Balou einfach mitgenommen. Einfach so. Ich konnte nichtmal auf Wiedersehen sagen.", heulte ich.
"Hey...es wird alles wieder gut.", tröstete er.
Ich schloss die Augen und lehnte den Kopf an due Tür. Ich fühlte mich schlapp und müde. Ich wollte nichts mehr machen. Ich weiß nicht mehr ob ich ihn je wieder sehen werde.
Ich spürte wie mich jemand hoch hob.
"Keine Sorge. Wir passen auf dich auf.", hörte ich eine leise Stimme an meinem Ohr. Bevor ich genauer darüber nachdenken konnte, fiel ich in einen schlechten Schlaf. Durchgängig war Balou in meinem Kopf.
~¤~
Ich sah Balou vor mir und rannte auf ihn zu. Ich war so froh ihn zu sehen, ich umarmte ihn und wollte ihn nie wieder loslassen. Mein Balou. Ich drückte mein Gesicht in sein Fell. Als ich mich langsam von ihm löste, sah es so aus als würde er verblassen. Panisch sah ich ihn an. Ich konnte ihn nicht mehr anfassen. Er war schon fast nicht mehr zu sehen als ich in Tränen ausbrach. Nicht schon wieder, ich kann ihn nucht wieder verlieren! Doch jetzt war er weg.
"Nein!", schrie ich und schreckte hoch.
Nur ein Traum. Es war nur ein Traum.
Insgeheim wusste ich aber, dass der Traum auch etwas wahres hatte. Schließlich ist Balou ja weg. Ich schautr zu dem leeren Hundekorb. Wieder stiegen die Tränen auf. Wieder dachte ich an meinen armen Balou. Würde ich ihn je wiedersehen? Ich spürte wie mir salzige Tränen die Wange runterliefen.Neben mir bewegte sich etwas. Ich hörte ein raues Gemurmel und fuhr zusammen. Vor Schreck hatte ich die Augen weit aufgerissen. Langsam dreht ich meinen Kopf und sah in das verschlafene Gesicht von Ben. Ben? Was macht er hier?
Ich zog die Decke an mich und zog sie bis zum Kinn hoch. Durch meine Tat wurde ihm die schöne warme Decke genommen und nun lag er Oberkörperfrei neben mir. Sein Körper war gut trainiert. In jedem anderen Augenblick hätte ich ihn eine Ewigkeit anstarren können. Allerdings war da noch die Sache mit Balou die in meinem Kopf herumspukte. Ich schüttelte den Kopf. Gestern muss ih wohl eingeschlafen sein, aber warum war er dann hier?
"Du wolltest mich gestern nicht weglassen. ", nuschelte Ben ins Kissen als hätte er meine Gedanken gelesen.
"Häh?", fragte ich verwirrt.
"Ich habe dich gestern ins Bett getragen, als ich weggehen wollte hast du meinen Arm umklammert und mich nicht mehr losgelassen. Also bin ich hier geblieben.", er hatte sich zu mir umgedreht und rieb sich die Augen.
Oh Gott! Peinlich! Meine Wangen liefen rot an und ich spürte das meine Ohren glühten. Irgendwie fand ich den Boden neben meinem Bett jetzt total interessant, den musste ich einfach anstarren *hust*.
"Seit wann so schüchtern? ", grinste Ben verschlafen.
Ich schnappte empört nach Luft und schlug ihm auf den Arm.
"Ich bin nicht schüchtern! ", protestierte ich.
"Beweise es.", forderte er vollkommen ernst.
Ich dachte kurz nach was ich tun könnte. Vielleicht....mhm. Warum bin ich in solchen Sachen bloß immer so unkreativ? Angestrengt dachte ich nach. Plötzlich kam mir eine geniale Idee, ein böses lächeln schlich sich auf meine Lippen.
Ben hatte sich inzwischen aufgesetzt und fuhr sich durch die Haare. Kurzerhand rückte ich dicht zu ihm und kam seinem Gesicht sehr nahe. Krz bevor sich unsere Lippen berührten stoppte ich.
"Ich bin also schüchtern?", hauchte ich auf seine Lippen.
Er grinste und nickte langsam.
Ich überwand den Abstand zwischen uns und drückte meine Lippen auf seine. Er erwiderte ihn, seine Hand wanderte zu meiner Wange und strich darüber. Ich grinste in den Kuss und löste mich von ihm als er mich fordernder zurück küsste.
Ein wenig enttäuscht schaute er mich an. Ich grinste nur, stand auf und ging zu meinem Schrank. Mit ein paar Klamotten in der Hand schlenderte ich ins Bad. Mit einem Hüftschwung schubste ich die Tür zu und ließ einen völlig verdutzten Ben zurück.
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Jungs bedeuten Chaos
Teen FictionKim, 18 Jahre alt, wohnt in einer kleinen Stadt. Alles läuft gut, sie hatte mit ihrer Mutter,die sie vor Jahren verlassen hatte, abgeschlossen. Doch dann zieht ein neuer Nachbar ein. Kimmys Leben kommt durcheinander, vieles geht schief. Doch irgendw...