29. Kapitel

57 8 0
                                    

Blinzelnd öffnete ich meine Augen und schaute mich verwirrt um. Meine Schulter schmerzte, eine leichte Gänsehaut überzog meine Arme. Ich setzte mich auf und schlang meine Arme um meinen Körper. Wie konnte ich auch so dämlich sein und ohne Jacke aus dem Haus gehen.

Ich schüttelte den Kopf, gähnte einmal herzhaft und betrachtete meine Umgebung etwas genauer. Ich saß auf einer Bank in einem Park. Toll. Wie konnte es in so kurzer Zeit nur so kalt werden?

Mit von der Kälte steifen Gliedern stand ich auf und verließ schnell den Park. Bin ich echt auf einer Parkbank eingeschlafen? Ich muss aussehen wie ein Penner!

Ich schloss mit zittrigen Händen die Haustür auf. Schon von weitem hörte ich aufgeregtes Gerede.

Kaum hatte ich die Tür wieder geschlossen kam mein Dad auf mich zu.

"Dad? Was machst du denn mal wieder hier?", fragte uch leicht ironisch.

"Ich freue mich auch dih zu sehen.", sagre er und umarmte mich.

"Nein jetzt mal ehrlich ich dachte du wärst auf irgend so einem Reisedingens?", ich llste mich von ihm und schaute an ihm vorbei ins Wohnzimmer.

Auf der Couch saßen meine Brüder und auf dem Sessel saß Lucia. Welch Freude Lucia wieder zu sehen....nicht.

"Wir dachten wir schauen mal vorbei wie es hier so ohne uns läuft.", rief Lucia und kam schon auf mich zu. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange.

Sobald sie einen Schritt weg war wischte ich mit meiner Hand über die Stelle. Ich kann sie einfach nicht leiden. Sie versucht dauernd den Platz meiner Mutter einzunehmen, die vor kurzem erst abgehauen ist und das nur wegen Dad.

Ben stand auf und kam zu mir. "Komm mit du siehst halb erfroren aus.", sagte er leise und zog mich schon mit sich.

Ich war ihm dankbar, dass er mich weg von Lucia brachte und ließ mich die Treppe hoch ziehen. Meine Wut von gestern richtete sich seltsamer Weise nicht auf ihn. Er war immer für mich da gewesen und jetzt auch.

"Wo kommst du denn her? Du hast ganz blaue Lippen. ", stellte er besorgt fest und schob mich ins Bad.

Für ein paar Minuten ließ er mich allein. Ich stellte mich vor den Spiegel und...man sah ich scheiße aus. Meine Haare waren total versuschelt, dunkle Ringe lagen unter meinen Augen und meine Haut war blass.

"Heute siehst du mal wieder besonders scheiße aus.", murmelte ich leise.

"Stimmt schon aber so direkt wollte ich dir das nicht sagen.", lächelte Ben hinter mir in den Spiegel.

Er hatte einen großen Pullover von sich in der Hand. Ich ignorierte seine Aussage und schnappte mir den Pulli, zog ihn an und atmete den angenehmen Geruch von ihm und einem Hauch Wascgpulver ein.

Er lachte "Dir stehen meine Sachen. Solltest du öfter tragen."

"Mhm.", brummte ich und verließ das Bad.

"Warum sind Dad und Lucia hier?", fragte ich als ich mich in seinem Zimmer angekommen aufs Bett schmiss.

"Angeblich wollten sie uns nach sooo langer Zeit mal besuchen. Aber weißt du was? Die beiden wollen ausziehen und das Haus soll unsere WG werden.", erzählte er.

"Echt?! Cool.", ich setzte mich auf. Nie hätte ich gedacht mal darüber glücklich zu sein, dass mein Vater ausziehen würde.

"Ja allerdings dürfen Jorden und Alec nicht hier bleiben. Sie sollen auf ein Internat gehen.", sagte er nicht sehr begeistert.

"Oh. Also wohnen dann nur wir zwei in diesem riesigen Haus?", fragte ich überrascht.

"Ehm naja also eigentlich schon aber mein Kumpel Ryan wollte mit einziehen. Wenn das für dich kein Problem ist?", fragte er vorsichtig.

"Ich lebe mit drei Chaoten zusammen habe einen Haufen Chaoten als Freunde und ein bescheuerten Nachbarn! Du glaubst doch nicht ehrlich das ich den Einen nicht auch noch aushalte?", ich musste mir ein Lachen verkneifen.

Ben sah mich vorwurfsvoll an, "Ich bin doch kein Chaot! Siehst du die Ordnung hier drinnen nicht?"

Ich sah mich kurz um, "Und warum liegt hier dann alles mögliche auf dem Boden?"

"Jetzt sag mir nicht du hast noch nie etwas von der Schwerkraft gehört! Für so dumm hatte ich dich dann auch wieder nicht gehalten.", grinste er woraufhin er einen Schlag gegen den Arm kassierte.

"Schwerkraft hin oder her, Fakt ist das dein Zimmer ein Chaos darstellt."

"Ach und deines ist ordentlicher?", konterte er.

"Och...das ist doch jetzt egal! Wer ist denn eigentlich Ryan?", lenkte ich vom Thema ab.

"Naja er heißt Ryan Boon und ist auch 18 Jahre alt. Er lebt im Dachgeschoss seiner Eltern und will dort unbedingt raus. Also habe ich ihn eingeladen bei uns einzuziehen nachdem Mum und George mir sagten, dass sie ausziehen würden.", erklärte er.

"Ah ok. Naja von mir aus kann er einziehen. Aber wissen Jorden und Alec schon das sie ins Internat müssen?", fragte och weiter.

"Ja sie packen schon ihre Sachen.", sagte er mit etwas trauriger Stimme.

"So früh schon?", rief ich ungläubig und stürmte aus dem Zimmer.

Ohne anzuklopfen stieß ich die Tür zu Alecs Zimmer auf. Erschrocken drehte er sich um.
Ich rannte zu ihm und warf mich in seine Arme. Er gab einen 'Uff' von sich und viel auf sein Bett. Noch immer umarmte ich ihn. Ich werde sooo vermissen. Auch wenn wir uns eigentlich nur gestritten haben, werden mir die ständigen Diskussion fehlen. Ich drückte mein Gesicht auf seine Brust.

"Seit wann bekomme ich Zuneigung von dir?", fragte er verwirrt.

"Seit isch erfahren habe dasch du auf ein Internat muschst.", nuschelte ich in sein T-Shirt.

Seine Brust vibrierte als er leise lachte.

"Ben sollte dir öfter mal einen Schreck einjagen."

Ich hob meinen Kopf und zog einen Schmollmund.

"Ich werde dich vermissen du aufgeblasenes egoistisches perverses Arschloch! ", lachte ich

"Ich hab dich auch lieb.", grinste er.

Als mir auffiel das ich noch auf Alec drauf lag rollte ich mich zur Seite und setzte mich auf.

Ups ich hab seine Haare ganz schön verwuschelte.

"Ja hast du!", sagte er als hätte er meine Gedanken gelesen.

"Hab ich laut gedacht?", fragte ich verwirrt, da ich es überhaupt nicht mitbekommen hatte.

Er nickte grinsend und legte einen Arm um mich. Ooh man werd ich ihn vermissen!

"Na? Weinst du jetzt für mich? Wo ist die starke Kim hin, die mich gestern noch am liebsten bei lebendigen Leib in der Luft zerreißen wollte?", fagte er spöttisch.

"Niemals!", fauchte ich überzeugt von mir selbst. Ich würde aber schnell wieder ernst.

"Wann fahrt ihr?", fragte ich leise.

Jungs bedeuten ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt