28. Kapitel

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~Kims Sicht~

Ich saß mit vor der Brust verschränkten Armen auf der Couch. Ja ok, vielleicht hatte ich ein biiiisschen übertrieben als ich das Gras, Wort wörtlich, aus dem Fenster geschmissen habe. Aber was kann ich denn dafür? Ich hätte ihn ja auch einen grausamen Tod sterben lassen können, soll er ruhig so weiter saufen und kiffen. Is mir egal....

....Ja gut, ok mir ist es nicht so wirklich egal...aber ich bereue meine Entscheidung nicht. Dieses Zeug lässt dich Wahnvorstellungen sehen. Ist das denn so toll? Schließlich dauert diese Halluzination nicht mal einen halben Tag.

Ok genug Gedanken an ihn verschwendet.
Ich ging in die Küche und trank etwas. Dann klingelte auch schon die Tür.

Hat man denn hier nicht einmal seine Ruhe? Genervt öffnete ich sie und sah einen grinsenden Bay vor mir. Oh man nicht er schon wieder.

"Hey Babe.", sagte er und wollte mir einen Kuss geben, doch ich drehte den Kopf auf die Seite, sodass der Kuss glücklicherweise auf meiner Wange landete.

"Da hat aber jemand schlechte Laune.", hauchte er und spazierte an mir vor bei ins Haus, obwohl ich ihn nicht herein gebeten hatte.

Man hatte der vielleicht nerven! Wir waren ja nicht mal zusammen!

"Und warum bist du jetzt hier?", fragte ich und lief ihm hinterher.

"So eine Schönheit Wie dich sollte man nicht lange allein lassen. Also dachte ich mir, komm ich mal vorbei.", er hatte sich inzwischen auf das Sofa im Wohnzimmer gesetzt, während ich im Türrahmen lehnte.

"Komm her.", sagte er und klopfte auf den Platz neben sich.

Ich verdrehte unbemerkt die Augen und setzte mich zu ihm. Er nutzte die Gelegenheit, legte einen Arm um meine Taille und zog mich zu sich. Wie konnte ich nur so naiv sein und ihm mein größtes Geheimnis verraten? Er war so aufdringlich!

"Bay was soll das?", fragte ich.

"Ich will das du bei mir bist. Weil ich dich liebe.", sagte er unschuldig und schaute zu mir runter.

Oh Gott warum muss er das immer sagen. Ich kann ihn doch nicht anlügen. Ok...dann sag ich ihm eben die Wahrheit.

"Aber...ich liebe dich nicht.", flüsterte ich.

Ja vielleicht ist es scheiße ihm das so ins Gesicht zu sagen aber es musste eben mal raus.

"Aber warum hast du mir dein Geheimnis anvertraut?", er sah ganz schön gekränkt aus.

"Das war...ich meine ich war verzweifelt und verwirrt. Mir wurde alles zu viel. Balou war und ist immernoch weg. Ben redet nicht mit mir und Dennis hat sich verändert. Ich dachte ich würde das richtige tun aber ich bereue meine Entscheidung.", sagte ich leise.

Bay ließ mich los und raufte sich die Haare. Eine ganz schön verzweifelte Geste.

"Ok. Ich geh dann besser mal.", sagte er.

"Aber...wir naja wir können doch Freunde bleiben. ", sagte ich vorsichtig obwohl ich wusste das es total bescheuert klang.

"Ernsthaft? Du sagst mir gerade das du meine Gefühle nicht erwiderst und jetzt erzählst du mir, dass wir Freunde sein können?! Wie soll ich es denn neben der Frau aushalten die ich liebe, ohne sie anfassen zu dürfen. Zu wissen, dass sie mich nicht liebt. Ich würde daran zu Grunde gehen. Das ist wie in einer schlechten Liebesschnulze!", knurrte er.

"Ja tut mir leid! Ich kann doch auch nichts daran ändern!"

"Ts! Wach auf Kim. Das ist die Realität und kein Film.", sagte er ruhig und wandte sich ab.

Wo er das gerade so sagt fällt mir ein Spruch ein: 'Drogen sind was für Anfänher, ich zieh mir die Realität rein.'
Wie wahr der Spruch doch ist.

Ich saß noch auf dem Sofa und schaute ihm hinterher. Ist es wirklich so schwer für ihn? Wie konnte er sich in so kurzer Zeit in mich verlieben?

Ich seufzte theatralisch und stand auf um nach oben zu gehen. Alec kam mir entgegen und legte seine Arme um mich.

"Hey Kimmy.", grinste er.

"Lass stecken Alec.", sagte ich deprimiert und schob seine Arme weg.

"Was ist denn mit dir passiert?", fragte er grinsend.

"Geht dich nichts an.", fauchte ich.

"Ach komm schon. Ich bin doch dein Lieblings Bruder. "

"Als ob.", konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?

Alec schaute mich gespielt gekränkt an und legte einen Arm um meine Schulter, den ich allerdings gleich wieder weg schob.

"Alec Joshua Bell! Lass mich in Ruhe und geh eine deiner Schlampen vögeln aber geh mit mir nicht so um wie mit Ihnen!", als er immernoch grinste, platzte mir der Kragen, "Jetzt tu doch nicht so, als würdest du dich für mich interessieren. Für euch existiere ich aber mehr auch nicht! Dein dauerhaftes dreckiges Grinsen kannst du dir sonst wohin stecken! Ich hab die Schnauze voll von euch allen. Ihr seid alle gleich. Alle undankbare aufgeblasene Arschlöcher, die wenn man ihnen mal die Meinung geigt, eingeschnappt sind und einen verprügeln wollen. Dazu kpmmt noch, dass ihr Hormon gesteuerte Affen seid, die sich an jede ranwerfen! Ich habe keinen Bock auf diesen Scheiß! Warum gibt es nicht einen normalen Menschen auf dieser Welt!? Und wenn du jetzt auch nur ein falsches Wort sagst, dann verspreche ich dir, wirst du mein neuer Dummy für meine Kick-Box Übungen!", brüllte ich durchs halbe Haus.

Ich musste mal die Wut rauslassen die sich in so kurzer Zeit angesammelt hatte. Zur Zeit war ich auf jeden sauer.

Rasend vor Wut nahm ich meine Tasche und stürmte in die Garage. Ich schnappte mir meine Ninja und ließ den Motor aufheulen bevor ich wie wild auf die Straße fuhr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wusste ich weder wo ich war noch wie spät es ist. Das war mir im Moment aber völlig egal, solange ich nicht auf irgendwen bekannten traf.

Ich stellte mein Motorrad vor einem Park ab und ging los. Als ich an einem Springbrunnen ankam setzte ich mich und starrte auf den Boden.

Inzwischen dämmerte es und der Himmel färbte sich rosa. Die Bäume warfen lange Schatten und tanzten im sanften Abendwind.

Dieser Ort war eigentlich ganz idyllisch, wenn man die Bäume nicht näher betrachtet und sich vorstellt es wären gruselige Gestalten.

Langsam wurde ich müde und stand auf um zu gehen. Leider kam ich nicht weit und setzte mich auf die nächst beste Bank.

Ich schloss die Augen und driftete in meine Traumwelt, in der alles schön war. In der es Balou gab, in der es keine undankbare aufgeblasene Arschlöcher gab. Ganz ohne großen Streit oder Auseinandersetzungen. Alles war so wie ich es wollte. Es gab alles was ich mir wünschen konnte.

Und fliegende, pinke, kleine, schnuffige....

....Hamster!

Jungs bedeuten ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt