Kapitel 7

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Mein Herz raste schon wieder.
Tim hatte mir hoch geholfen. Irgendwie fand ich das richtig toll.
Und als er jetzt noch ein zufriedenes Lächeln aufsetzte, konnte sich mein Puls gar nicht mehr beruhigen.
Tim sprang hoch und glitt gekonnt neben mich.
"Ist doch okay, dass ich geholfen hab'?", fragte er leicht verunsichert.
"Ja, klar!"
Meine Freude konnte ich wohl kaum verbergen, denn Tim grinste wieder verschmitzt.
Nach einer Weile stellte er sich ohne Worte auf den massiven Ast und schwang sich auf einen höheren.
"Komm zu mir", rief er lachend.
Unsicher blickte ich hoch.
"Hier unten ist es irgendwie sicherer."
"Ich helfe dir auch."
Wenn das so ist...
"Na gut!"
Dieser Junge schaffte es echt einfach, mich zu überreden!
Mit diesem charmanten Lächeln und den funkelnden Augen.
Verrückt.
Zitternd stand ich auf und hielt mich am Stamm fest. Tim rutschte schon zur Seite, um Platz zu machen.
"Auf den Ast und dann einfach hochziehen. Das packst du."
Verkrampft betrat ich den nächsten Ast. Meine Hände bebten leicht.
Ich bin eindeutig kein Typ, der gern weit oben ist!
Tim wartete immer noch ruhig auf mich.
Mit meinen Händen packte ich den Ast, auf dem der Brünette saß, und sprang hoch.
Schnell zog mich Tim an den Schultern nach oben und ließ mich sanft neben sich fallen.
"Gut gemacht", lobte er mich.
Keuchend drückte ich mich an den Stamm.
"Ich bin auf keinen Fall der Typ für sowas."
"Du brauchst keine Angst vor der Höhe haben."
Verträumt musterte Tim die Ferne, den tiefen Wald, während ich versuchte, so wenig wie möglich zu zittern.
Nach einiger Zeit spähte er wieder zu mir.
"Gleich ist die Versammlung."
"Und wie kommen wir jetzt herunter?"
Furcht zierte meine Stimme, was Tim nur mit einem Lächeln kommentierte.
"Ich helfe dir."
Er huschte einen Ast tiefer und reichte mir seine Hand, die ich dankend umfasste.
Schritt für Schritt, Sprung für Sprung, näherten wir uns dem Boden, an dem wir schlussendlich ankamen.
Ich seufzte erleichtert auf. Mein Blick schellte zu meiner Hand, die immer noch Tims umfasste.
Anscheinend wartete er darauf, dass ich losließ, denn er fixierte mich geduldig.
Hastig entzog ich meine Hand von seiner und drehte mich um, damit er bloß nicht sah, wie rot ich wurde.

#Stexpert - Ein langer WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt