Kapitel 23

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Schweigend setzten wir uns an einen Platz weiter vorn.
Wir legten unsere Sachen auf den Boden.
Müde gähnte ich auf. Ich blickte zu Tim und wieder weg.
Dann legte ich vorsichtig meinen Kopf auf Tims Schulter.
Ihn schien das zum Glück nicht zu stören. Er blieb ruhig.
Ich lehnte mich weiter an ihn, schloss die Augen.
Der Regen klopfte gegen die Scheibe. Immer im selben Takt.
Ich konzentrierte mich nur auf dieses Klopfen. Es beruhigte.
Ich schloss die Augen und lauschte weiter.
Bis ich langsam die Traumwelt betrat.

"Stegi, wach auf. Wir sind da!"
Unsanft drang die Stimme an mein Ohr.
Was war hier los?
Blitzartig stieß ich die Augen auf und schaute mich um.
Im Bus. Natürlich.
Gemächlich nahm ich meine Sachen und folgte Tim raus.
Wieder erwartete mich der Regen, durchnässte meine eh schon nassen Klamotten.
Tim eilte voraus ins Internat.
Die Regentropfen perlten an seinem Pulli ab.
"Stegi, wir werden nass. Du kannst mich auch drinnen begutachten."
Am Schluss schlich sich ein Lächeln auf Tims Lippen.
"So etwas wie dich will man nicht beobachten", meinte ich grinsend.
Nebeneinander trabten wir hoch, nässten den Boden. Jedoch kam kein Mensch entgegen.
"Komm einfach, wenn du fertig bist", sagte Tim vor den Türen.
Ich nickte und betrat mein Zimmer.
Etwas verschlafen und langsam legte ich den Rucksack ab und holte meine Sachen aus dem Schrank.
Zügig trocknete ich mich, zog mir eine frische Hose und einen alten Pulli drüber und machte mich direkt auf zu Tim.
Ohne zu klopfen betrat ich das Zimmer.
Tim saß frischgemacht auf dem Bett und grinste mich an, als ich mich zu ihm begab.
"Wir haben noch etwas Zeit, bevor Tobi und Rafi kommen", erklärte Tim ruhig.
"Was sollen wir machen?", fragte ich kurz darauf.
"Was du willst."
"Schlafen", schlug ich ernstgemeint vor.
"Du siehst auch müde aus", stellte Tim fest und schaute mich an.
Verdammt, diese Augen.
Wie sie mich immer aufs Neue fesselten.
Dieses tiefbraun mit den helleren Spritzern. Der zufriedene Ausdruck. Das Glitzern im Licht.
"Bist du immer noch müde?", brachte er mich wieder einmal aus den Gedanken.
Zur Antwort gähnte ich.
Tim lehnte sich gegen die Wand.
"Rafi wird uns schon irgendwie wecken", flüsterte er mit geschlossenen Augen.
Ich kam zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
Ich sog beruhigend seinen Duft ein.
Und kurz darauf schlief ich auch dank seiner Nähe ein.

#Stexpert - Ein langer WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt