#Stexpert - Ein langer Weg

Kapitel 39

Noch einmal holte ich tief Luft.
Suchte nach den richtigen Worten.
"Wahrscheinlich weißt du, was ich meine."
Tim nickte leicht.
Seine Augen fingen an, verunsichert zu funkeln.
"Ich will einfach nur wissen, was ich dir getan habe. Dass du so abweisend zu mir bist."
"Du hast nichts getan", raunte er leise.
Mein Körper schien zu explodieren.
Seine Stimme, sie klang so schön. Wie Musik in meinen Ohren.
Doch jetzt musste ich mich auf das Geschehen konzentrieren.
"Warum bist du dann so kalt zu mir?"
"Alles hat seine Gründe", erklärte er ruhig.
"Und was ist der Grund dafür?"
"Nicht so wichtig", meinte er schnell.
Seine Augen funkelten noch unsicherer.
Wut keimte in mir auf, die ich versuchte, zu ignorieren.
"Es ist sehr wohl wichtig, wenn das unsere Freundschaft zerstört!", fauchte ich laut.
"Merkst du denn nicht, wie weit wir uns voneinander entfernt haben? Dass dieser dämliche Grund unseren Spaß gestohlen hat?!"
"Dieser Grund ist nicht dämlich", zischte er.
"Dann erklär es mir doch!"
"Das geht nicht..."
Seine Stimme war wieder ruhiger geworden, sein Blick traurig.
"Tim, bitte..."
"Nein. Das geht nicht."
Verzweifelt schloss ich die Augen.
Es half nichts.
Ich würde ihn nicht wieder bekommen.
Dabei fehlt er mir so sehr...
"Ich verstehe dich nicht", hauchte ich.
Als ich meine Augen wieder öffnete, beobachtete er mich stumm.
"Vielleicht kann ich wenigstens versuchen, dir zu helfen?!"
"Nein!", lehnte er scharf ab.
"Niemand kann mir helfen, am wenigsten du."
Tim drängte sich an mir vorbei und verließ die Lichtung.
Seufzend tappte ich zum Teich und setzte mich.
Es hatte nicht geholfen.
Warum hatte ich es überhaupt probiert?
Bebend fuhr ich mit meinen Fingern über das Wasser.
Was Tim wohl so Sorgen bereitet, dass er sich so fern von mir hält..
Ich wollte ihm helfen.
Doch er ließ es nicht zu.
Mein Kopf dröhnte.
Es schien, als würde mir jemand Messer ins Herz rammen.
So weh tat es.
So weh, dass Tim weg war.