#Stexpert - Ein langer Weg

Kapitel 38

Es war das letzte Wochenende vor den Ferien.
Früh wachte ich auf.
Die Herbstsonne schenkte helle Strahlen und müde gähnte ich auf.
Sofort, als ich mich aufgesetzt hatte, fing mein Herz an, heftig zu schlagen.
Heute wollte ich mit Tim reden.
Ich fand, dass es mittlerweile so weit war. Vielleicht sogar etwas zu weit.
Leise stand ich auf, um Tobi nicht zu wecken.
Holte mir frische Sachen und ging ins Bad.
Zügig machte ich mich fertig und verließ das Zimmer.
In der Eingangshalle lief ich an der Mensa vorbei.
Mein Hunger war durch die ganze Aufregung schon gesättigt.
Bevor ich mit Tim sprechen würde, wollte ich mich noch einmal beruhigen.
Und das ging am besten an der frischen Luft beim Teich.
Dort angekommen blieb ich jedoch wie angewurzelt stehen.
Am Baum stand eine braunhaarige Person, die Augen geschlossen, die Hände in den Taschen vergraben.
Mein Herz fing an zu rasen, Unsicherheit füllte meinen Körper.
Entweder, ich drehe mich jetzt um und gehe, oder ich werde jetzt sofort mit ihm reden.
Die Sekunden flogen vorbei, während ich einfach nur hier stand und Tim beobachtete.
Er wirkte so friedlich.
So liebevoll, wie er ganz entspannt die Augen geschlossen hatte.
Geh, rief mein Kopf plötzlich.
Verklemmt blieb ich stehen.
Nein, ich würde nicht gehen.
Ich würde genau jetzt mit Tim reden.
Alles klären.
Dann wäre alles gut und er würde mich in die Arme nehmen. Festhalten.
Ich holte einmal tief Luft und trottete los.
Wie lang hatte ich seine Stimme nicht mehr gehört? Zu lange.
Und gleich würde ich ihm gegenüber stehen, in seine wunderschönen Augen blicken.
Meine Hände bebten leicht.
Mit jedem Schritt kam ich ihm näher, bis ich vor ihm stehen blieb.
Er öffnete seine Augen.
Geschockt riss er sie weiter auf.
"Tim", hob ich zögernd an.
Es musste alles gut gehen! Ich brauchte diesen Jungen.
Stumm beobachtete Tim mich.
Seine Augen waren ein Nichts.
Weder kalt noch warm.
"Wir müssen reden."

[lolol die Musik lässt mein Herz schneller schlagen~]