Kapitel 33

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PoV Stegi

Wie ich mich freute, Tim wiederzusehen.
Der Vormittag war so langweilig gewesen.
Und jetzt konnte ich endlich wieder in seine wunderschönen Augen blicken, die mich für einen Herzschlag fesselten.
Ich würde ihn so gerne umarmen.
Einfach so..
Aber das fände er bestimmt komisch.
Schweigend setzte sich Tim neben mich.
Stumm aßen wir, aber es war angenehm ihn in der Nähe zu haben.
Unsere Zweisamkeit wurde jedoch kurzerhand zerstört.
"Stegi, auch hier?", sagte Tobi laut, als er sich zu uns setzte.
Rafi folgte schnell und grinste.
"Kommst du morgen wieder?", fragte er.
"Auf jeden Fall", bestätigte ich.
"Kann ich denn heute mal bei mir im Zimmer schlafen?"
Tobi schaute mich belustigt an.
"Hättest du gestern schon machen können", verteidigte Tim sich und rümpfte kopfschüttelnd die Nase.
"Ich wollte euch doch nicht stören", erklärte er.
"Ist auch besser so", meinte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Ach ja?"
Schelmisch musterte Rafi uns.
"Sonst hättest du unsere Ruhe zerstört."
Tim lächelte mich an.
Ich zurück.
Es war so toll, wenn er seine ganze Aufmerksamkeit mir schenkte.
Seine Augen funkelten immer so glücklich und sein Lächeln ehrlich.
Er war so perfekt.
"Eure Zweisamkeit kann man allein in der Öffentlichkeit nur schwer kaputt machen", sagte Tobi.
Ich streckte ihm die Zunge raus.
"Stört's dich?"
"Nein, mir gefällts."
Er blickte mich an.
Lachend wendete ich mich meinem Essen zu.
Innerlich freute ich mich aber. Sehr.

Tage vergingen, die Herbstferien rückten näher.
Die letzten Arbeiten und Tests in dem Quartal standen an.
Meine freie Zeit musste ich mit Lernen verbringen und so konnte ich nur wenig Zeit mit Tim verbringen.
Ich vermisste seine Nähe.
Aber ich nahm mir vor, viel mit ihm in den Ferien zu machen, sofern er nicht wegfuhr.
Bis dahin brauchte ich noch Geduld, die mich zappeln ließ.
Wir hatten gerade eine Freistunde, in der alle in der Klasse saßen.
Ich konzentrierte mich auf das Blatt Papier vor mir, zückte den Bleistift und fing an zu zeichnen.
Die Stimmen um mich herum verblassten, ich konzentrierte mich vollkommen.
Nach einer halben Stunde legte ich den Stift hin und seufzte auf.
"Stegi, das sieht total gut aus!"
Erschrocken drehte ich mich und sah, wie Lena sich über mein Bild beugte.
"Ähm.. Danke."
"Ehrlich, ich wusste gar nicht, dass du so schön zeichnen kannst. Wer soll das sein?"
Ich riss die Augen auf und starrte auf die Zeichnung.
"Tim", presste ich leise hervor.
Lena lächelte.
"Du hast ihn total gut getroffen. Warum zeigst du es ihm nicht?"
Weil er nicht unbedingt wissen muss, dass ich ihn als Figur genommen habe?!
"Ne ne, lass mal", meinte ich abwehrend.
Lena begutachtete das Bild, während ich mich im Raum umblickte.
Irgendwie war es mir unangenehm, dass Lena das Bild sah. Vor allem, weil sie eh schon irgendwelche Vermutungen aufgestellt hatte.
Plötzlich jedoch blieb mein Blick an Tim hängen.
Irgendwie schaute er wütend aus.

#Stexpert - Ein langer WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt