Plötzlich klopfte es lautstark an der Tür.
Mein Herz schien für einen Moment auszusetzen, bis ich halb rutschend halb fallend auf dem Boden landete.
Schnell sammelte ich mich und sprang in mein Bett.
Im nächsten Moment trat schon ein dunkelhaariger Wuschelkopf rein.
Tobi zog einen schwarzen Koffer hinter sich her, auf seinem Rücken befand sich eine Gitarrentasche.
Der Junge blickte sich im Zimmer um, schloss die Tür und grinste.
"Na, ihr Schlafmützen?"
"Schon da?", fragte ich und versuchte, verschlafen zu klingen.
"Warum wundert mich diese unfassbar freudige Nachricht nicht?"
Tobi schleppte den Koffer zum Schreibttischstuhl, wo er sich hinsetzte, und legte die Tasche auf seinen Beinen ab.
"Wundert mich irgendwie nicht, dass Tim hier ist", meinte Tobi, während er die Tasche öffnete.
"Ich kann auch gehen", murrte Tim müde.
Im Gegensatz zu ihm war Tobi überaus glücklich drauf.
Er zog die braun glänzende Gitarre raus, richtete sie und fing an, sie mit einem kleinen Stimmgerät zu stimmen.
"Jungs, ich hab' einfach die coolste Gitarre auf Erden mitgebracht!"
Es stimmte schon, das Instrument sah echt schick aus.
Und vielleicht lässt er mich auch mal spielen..
Es war nicht so, dass ich der Profi im Gitarrespielen war, aber das Wichtigste konnte ich eigentlich recht gut.
"Warum bist du eigentlich schon heute gekommen?", fragte Tim. Seine Stimme klang nicht gerade froh darüber.
Aber es stimmte schon - ein Tag mehr allein mit Tim wäre schon noch toll gewesen.
"Sorry, dass ich eure Zweisamkeit so störe, aber es hat sich so ergeben."
Tobi war nicht ernstzunehmen bei seiner ironischen Stimmlage, was mich leicht zum Grinsen brachte.
Im nächsten Moment zückte Tobi jedoch die Saiten und fing an, zu spielen.
Sofort fing er mich mit der Melodie, genauso wie der Mann damals in der Stadt, und wie gebannt starrte ich auf seine Finger, die wie mit Flügeln besetzt über die Saiten strichen.
Auch Tim sah nun gar nicht mehr so mies gelaunt aus und lauschte aufmerksam.
Das Lied war viel zu schnell vorbei und Tobi spähte unsicher hoch.
"Alter, Tobi! Wusste gar nicht, dass du so was kannst", sprach ich überrascht aus.
"Darf ich mal?"
"Klar."
Er übergab mir das gute Stück, ich setzte mich auf und holte tief Luft.
Es ist zwar lange her ... aber wie es geht, weiß ich noch sicher..
Langsam begann ich zu spielen.
Am Anfang klang es noch falsch, die Töne schief. Doch nach einigen Malen schaffte ich es, die Melodie meines Lieblingsliedes 'This Isn't Love' zu spielen.
Starr beobachtete ich meine Finger, die die Saiten sanft zupften.
Mein Herz raste aufgeregt und glücklich zugleich, da ich mich tatsächlich an die Reihenfolge erinnerte.
Und als ich am Ende hochblickte, konnte ich Tims überraschten, aber auch unfassbar liebevollen Blick erkennen, was mich selbst zum Lächeln brachte.
Dann stand er auf, immer noch dieses herzerwärmende Funkeln in den Augen und legte seine Finger an mein Kinn.
Mein Atem stockte, Verwirrung benebelte meine Sinne.
Tim lächelte weiterhin sanft, Tobi beobachtete das Ganze nachdenklich vom Stuhl aus.
"Stegi?", hauchte Tim leise.
Ich sah ihn fragend an.
"Ich liebe dich. Und das soll die ganze Welt wissen. Es ist mir vollkommen egal, was die Anderen denken."
Ich wusste nicht, was plötzlich in ihn gefahren war, dass er so mutig war, doch es war mir im Moment komplett egal.
Er beugte sich langsam vor und küsste mich endlich.
Und das war der schönste Liebesbeweis, den er mir hätte machen können..[Das ist das letzte Kapitel :) Hier nach folgt noch das Weihnachtsspecial, was ich noch geschrieben hatte, aber das hier ist das offizielle Ende :) Ich hoffe, die FF hat euch gefallen, vielleicht schreibe ich ja irgendwann nochmal 'ne Geschichte. Habe sogar eine angefangen, bin aber gerade wieder in der "Null-Motivations-und-Lust" - Phase, deswegen wird das wohl erstmal nichts xD
Sonst wars das jetzt auch von mir, man sieht sich :3]
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#Stexpert - Ein langer Weg
FanfictionInternat = neuer Anfang -> neue Freunde -> neue Chancen => Glück oder Pech? Liebe? Freundschaft? Geheimnisse? Stexpert!