Kapitel 19

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PoV Tim

Schnell schob ich die letzten Sachen in den Rucksack und schloss ihn.
Ich drehte mich zu Rafi, der gerade auf seinem Handy etwas nachschaute.
"Wir treffen uns dann gleich vorm Internat?!", wollte ich sicher gehen.
"Ja!"
Ich nickte leicht und verließ das Zimmer.
Flink sprang ich die Treppe runter, an den Gemeinschaftsräumen vorbei, zur Jungentoilette.
Schwungvoll riss ich die Tür auf.
Ein geschockter Tobi blickte mich an, während er dabei die Hände wusch.
Sein erschrockener Ausdruck wich einem Lächeln.
"Oh, Tim. Das trifft sich doch gut."
Das ist nicht sein Ernst...
"Wieso?", tat ich verwundert.
Tobi stellte das Wasser aus und musterte mich.
"Das weißt du ganz genau."
Ich schritt zu ihm.
Die Tür fiel mit einem Klacken zu.
"Ach ja?", forderte ich ihn naserümpfend heraus.
"Was ist da mit dir und Stegi passiert? Habt ihr euch gestritten?", fragte er direkt.
Genervt schnaubte ich auf.
"Nein, und wenn schon, dann wüsste ich nicht, was dich das interessieren sollte!"
"Mich interessiert das, weil ich weiß, dass du ihn mehr magst, als geplant!", fauchte er.
Verblüfft starrte ich ihn an.
Bitte nicht..
"Ich wusste es", flüsterte er ruhig.
"Und wenn es so wäre?! Daran was ändern könntest du eh nicht!", knurrte ich.
"Tim. Ich finde es doch nicht schlimm. Ich will nur wissen, was wieder mit euch los ist", erklärte er jetzt mit ganz ruhiger Stimme.
Ich seufzte.
"Da ist halt was ... vorgefallen. Aber nicht erwähnenswert", winkte ich so gelassen wie möglich ab.
Fragend hob er die Augenbrauen.
"Ich..."
Meine Stimme brach ab.
"Das ist nicht fair! Du kannst einfach zu gut Gedankenlesen und so.."
"Komm, erzähl.."
"Wir sind uns etwas näher gekommen als geplant."
Ich senkte den Kopf.
"Hat er es zugelassen?"
Ich nickte.
"Ich weiß, was euer Problem ist."
Er wurde lauter.
"Ihr traut euch einfach beide nicht, den ersten Schritt zu machen, obwohl es so klar auf der Hand liegt. Glaub mir, Stegi mag dich auch sehr gern."
Stumm ließ ich die Wörter durch meinen Kopf gehen und zuckte schlussendlich nur mit den Schultern.
"Alles, was ihr braucht, ist nur etwas Zeit."
"Danke, Tobi..", murmelte ich.
Er grinste.
"Dafür bin ich doch da. Aber jetzt komm, die anderen warten schon. Glaub mir, das wird cool werden!"
Er nahm seine Sachen und wir trotteten raus.
Schweigend liefen wir nebeneinander her, als er mich noch einmal fest anblickte.
"Tim, du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen", beharrte er.
Ich nickte und zusammen verließen wir das Gebäude.

#Stexpert - Ein langer WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt