14. Safe Haven....

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"Wir sollten langsam reingehen Melanie, es wird dunkel und kalt......und zu essen brauchen wir auch alle etwas."

vernahm die alte Frau, die Stimme ihrer blonden Mitbewohnerin, spürte deren Arm.....wärmend und sanft um ihre Schultern....und schmiegte sich seufzend in diese tröstende Wärme.....sog die ihr geschenkte Geborgenheit auf und nickte dann zustimmend.

Als alle vier- und Zweibeinigen Bewohnerinnen der Hütte versorgt waren, die gefleckten Hornträgerinnen es sich auf ihrem Strohlager bequem gemacht hatten, zog die junge Frau, die ältere vorsichtig von ihrem Stuhl hoch, streifte ihr behutsam die Oberbekleidung ab und ihr Nachthemd über.
Mit einem leisen Ächzen ließ sich die alte Frau auf der Bettkante nieder und beobachtete die große Blondine, die einen Armvoll Holz ins Kaminfeuer legte.
Als die Flammen wieder hoch aufzüngelten, richtete sie sich auf, spazierte zum Fußende des Bettes und begann sich bis auf ihre Unterwäsche, auszuziehen,....um dann anschließend auf ihre Seite zu krabbeln.

-Ihre Seite...!-

ging es der alten Frau durch den Kopf.

Wie schnell es doch zu einer Gewohnheit,.....einer wunderschönen Gewohnheit,....geworden war.
Eine.....mit der sie niemals gerechnet hätte und die ihr bereits so sehr an Herz gewachsen war,.....das es sie immer wieder aufs neue erstaunte.
Wie selbstverständlich sie dort saß und darauf wartete, das sie sich neben ihr ausstreckte,....das wusste sie auch ohne hinzusehen,.........weil sie es jede Nacht seit sie erwacht war, ganz genau so getan hatte.
Mit einem Seufzen schwang sie ihre Beine über die Seite, bedachte die junge Frau mit einem vorsichtigen Blick und fing leise an zu schmunzeln.
Die Arme der hübschen Frau waren weit ausgebreitet und luden zum entspannten anschmiegen ein............sicher und warm........

-A safe haven!!!-

flüchtig huschten ihr diese Worte durch den Kopf,.....Worte die sie vor langer, länger Zeit einmal gehört hatte.

-A safe haven, genau das was ich jetzt brauche!-

Sicher in der Umarmung ihrer jungen Mitbewohnerin eingehüllt, saßen die beiden Frauen eine ganze Weile, schweigend da und die einzigen Geräusche die, die Stille durchbrachen, waren das Knistern des Kaminfeuers und das leise Schnarchen der Ziegen auf deren Strohlager in der Ecke hinter der Tür.

Ein besonders dickes Stück Holz zerbarst mit einem lauten Knall, doch in ihrer schützenden Umarmung, zuckte die alte Frau noch nicht einmal ein winziges bisschen zusammen.

-Erstaunlich...!-
dachte sie und richtete sich auf,....wobei aber der wärmende Arm sich nicht von ihr löste sondern nur etwas weiter runter rutschte, um in ihrem unteren Rücken liegen zu bleiben und ihr weiterhin die Sicherheit und die Kraft gab die sie brauchte.

Die Sicherheit und die Kraft, um von dem wirklich dunklen Teil ihres Lebens zu erzählen....
Sie spürte die warme, weiche Hand der jungen Frau neben ihr, die sanft über ihren Arm strich und ergriff diese, wie eine Ertrinkende die sich an einem Rettungsring klammerte.

"Ich bin da Melanie,......ich bin für dich da und halte dich...!"

drangen die leisen Worte der jungen Frau sanft an das Ohr der älteren, die kurz ihren Blick erwiderte,.....tief Luft holte.....diese dann langsam ausstieß und dann weitererzählte...

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"Allein bei der Erwähnung meines Bruders,....wußte ich dann und dort, das ich verloren hatte.....so oder so.

Siedendheiß fiel mir der Samstag, zwei Wochen zuvor ein,....vielmehr der Anruf, den ich tief in der Nacht erhielt und der mich aus der süßen Umarmung meiner Liebsten riss.

Amor Celeste BAND 14 (Karma Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt