31. Das Urteil

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Nach einer sehr unruhigen Nacht, mit recht wenig Schlaf, fand sich Angelina am nächsten Morgen mehr als Pünktlich um halb neun, im Gerichtssaal ein und blickte sich leicht nervös um.

Wie am Tag zuvor, waren sämtliche Plätze in dem riesigen Raum besetzt und alle Anwesenden warteten ebenso gespannt auf das Urteil, wie sie selbst.

Mit einem leisen Aufseufzen, lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und registrierte wie ihr Bruder, sanft über ihren Arm strich.

"Alles wird gut werden Schwesterchen!" hatte er ihr zugeraunt und sie dachte an den gestrigen Abend zurück...

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Am vorangegangenen Abend, als sie in der Obhut ihres Bruders bleiben sollte, ließen die Eltern selbstverständlich nicht lange auf sich warten und die beiden Geschwister hatten alsbald alle Hände voll damit zu tun, die beiden zu beruhigen.

Als dies dann endlich der Fall war, nahm Gaia ihre geliebte Tochter beiseite um in Ruhe mit ihr reden zu können.

Auf der Terasse,....auf der alles begann....auf der Angelina ihren schrecklichsten Moment erlebt hatte, standen die beiden dicht beieinander und betrachteten die Sterne am dunklen Nachthimmel.

"Ist es wirklich ok für dich, hier draußen zu sein....? Ich meine hier ist doch....doch.....!"

"Mama......alles ist gut! Wirklich! Ja ich gebe zu, ein bisschen mulmig war mir schon,....beim heraustreten,......aaaaaber ..!" sie schnaufte kurz durch bevor sie weiter sprach.

"....für all das was schlimmes passiert war,.....die Erniedrigung,...die Schmerzen und die Angst,.....all das hat mir etwas anderes, etwas so wunderschönes gegeben,...was ich unter anderen Umständen wohl so niemals erfahren hätte."

Gaia strich ihrer Tochter sanft über ihre Wange und hob ihr Kinn an, bis sie ihr in ihre wunderschönen Himmelblauen Augen sehen konnte.

"Du redest von IHR....richtig....von Melanie..?" fragte sie sanft

Erstaunt riss sie ihre Augen weit auf..

"Woher......woher weißt du denn das?" fragte die große, blonde Frau völlig verwundert und betrachtete ihre Mutter, deren weites, wallendes Kleid, von der leichten Brise sanft um ihre Beine aufgebauscht wurde. Mit einem amüsierten Schmunzeln wandte sich die rundliche Frau von ihr ab und deutete vage in die Ferne.

"Siehst du den winzigen kleinen Punkt dort zwischen Perseus, Kassiopeia und Andromeda....Liebes?"

"Jaaa..das ist Artrē.....richtig?"

"Ganz richtig....! Ich war dort...um nach dem rechten zu sehen, wie es den "Kindern" geht und dann war ich weitergereist um, bei den neuesten Projekten deines Vaters mitzuwirken und ganz plötzlich wie aus dem Nichts, verspürte ich einen solchen Schmerz, wie ich ihn noch nie gefühlt hatte und da wußte ich, dir war etwas schlimmes zugestoßen!"

Angelina trat rasch auf ihre Mutter zu und umarmte sie herzlich, bis sich die kleinere Frau wieder beruhigt hatte und tief durchschnaufte.

"Natürlich war es mein erster Instinkt, sofort zu dir zu reisen.....und alles dort so lassen wie es war,...aber ich empfing eine Schwingung....eine Stimme sprach zu mir,...das du keine Angst haben müßtest und sie auf dich aufpassen würde. Wieder und wieder hörte ich diese Stimme in meinem Kopf, die so ehrlich und so wahr klang und das gab mir die Sicherheit, das mein Kind gut aufgehoben war. Dennoch trieb ich deinen Vater voran, damit wir so schnell wie möglich zurückkommen konnten,...zu dir...und waren doch sehr überrascht als uns Lucie kontaktierte und hierher bat. Bis wir aber hier ankamen, war sie schon auf dem Weg dich zu holen, von dort wo du eigentlich warst, aber deine beiden putzigen IT-Experten zeigten mir etwas, das sie Lebensfilm nannten und so sah ich mir deinen Lebensfilm an,.....denn du warst ja nun auch eine.!"

Amor Celeste BAND 14 (Karma Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt