Amor Celeste BAND 14 (Karma Teil 1)

11. Schön

Ein immer wiederkehrendes Kitzeln an ihrer Nase, störte ihren gefühlt gerade eben gefundenen Schlaf und mit einem kehligen Grummeln, wischte sie mit ihrer Hand über ihr Gesicht,....aber das Kitzeln hörte nicht auf.

Noch einmal und dieses mal energischer als zuvor, wischte sie mit ihrer Hand nach dem Störenfried und bekam diesen dann auch tatsächlich zu fassen.

Erschrocken und nun hellwach, riss sie ihre Augen auf und sah ihre Finger um das Handgelenk ihrer blonden Mitbewohnerin liegen, die sie kichernd anblickte.

Mit einer Feder, hatte diese sie an ihrer Nase gekitzelt,.....mit einer Gänsefeder um ganz genau zu sein, eine silbrig glänzende, die zum Ende hin immer dunkler wurde und schließlich an der Spitze tief schwarz war.

"Anser anser, ...die Graugans....die zweitgrößte Gänseart in Europa. Sie sind die wilden Vorfahren der domestizierten Hausgänse und leben von Pflanzen, sowohl Land- wie auch Wasserpflanzen. Aber hauptsächlich von kurzen Gräsern und Kräutern....! Im Herbst fliegen sie nach Süden, wo sie in etwas wärmeren Gebieten überwintern, bevor sie im Frühjahr wieder zurück kommen.....!"

ganz stolz auf ihr Wissen, blickte sie die alte Frau an.....und setzte sich auf.

Die Angesprochene, sog bei diesem Anblick zischend die Luft ein und versuchte vergeblich, die Decke die dabei auch von ihrem Körper gezogen worden war, wieder über sich zu ziehen.

"Ist dir kalt Melanie? Warte ich helfe dir...!"

bot die junge Frau fröhlich an, doch anstatt ihr die Decke zu reichen, legte sie sich halb auf sie drauf und wärmte sie mit ihrem eigenen, heißen, wunderschönen Körper.

-Was zum ?? Nein mir ist nicht kalt,...ganz im Gegenteil....!-

dachte sie und blieb stocksteif liegen. Fassungslos betrachtete sie den blonden Schopf der hübschen Heizquelle, auf ihrer Brust.

Warum tat sie das?

Konnte sie sich auch nur annähernd vorstellen wie sie sich fühlte??

Wohl kaum, denn sie wusste es ja selbst nicht.

Sie seufzte leise und sagte sich, das ihre junge Mitbewohnerin nur aus Freundlichkeit handelte und die Hilfe die sie ihr gespendet hatte, nun einfach zurückgab....nichts weiter.

Nichts weiter!

Was sollte sie auch sonst von ihr wollen?

Langsam beruhigte sich ihr schnell klopfendes Herz und sie fing an sich zu entspannen, bis sie die streichelnden Finger der blonden Frau, auf ihrer Haut spürte.

Alarmiert riss sie erneut ihre Augen weit auf und beobachtete, wie ihre Fingerspitzen, sachte Muster auf ihrem Bauch und ihrer Seite zeichnete und sie dabei leise summte.

Es fühlte sich gut an,...es fühlte sich schön an....und dennoch mußte es sofort aufhören.

Sie wollte es nicht wirklich, aber es mußte sein.....

Keineswegs würde sie die Situation ihres Gastes ausnutzen, zumindest nicht auf diese Weise.

Die arme Frau konnte sich momentan nicht an ihr bisheriges Leben zurückerinnern, aber das bedeutete ja nicht Zwangsläufig, das dies ein Dauerzustand bleiben würde,....und was dann??

Vor dem "Was dann" graute ihr so sehr und das schon nach erst so kurzer Zeit, die sie bisher miteinander verbracht hatten.

Es war erstaunlich und erschreckend zugleich!

Sie mochte sich gar nicht erst vorstellen, wie es ohne sie sein würde, wieder mit der Einsamkeit konfrontiert zu werden,...ihr Leben würde ganz sicher wieder in Trostlosigkeit versinken....aus der es letztendlich nur einen Ausweg gab.....