Amor Celeste BAND 14 (Karma Teil 1)

20. Keine Geheimnisse mehr....

"Ich......bin....eine....Mörderin!!" schrie die alte Frau und versuchte sich nach Kräften, mit ihren Händen von ihrer jungen Freundin wegzudrücken, aber die ließ dies nicht zu und hielt die schreiende Frau fest gepackt.

"Laß mich......laß mich.....ich....ich bin es.....es...nicht wert....!"

zeterte sie nichts desto trotz, aber ihre Kraft ließ schnell nach und schließlich sanksie laut schluchzend in die Arme der jungen Frau, die aber keinen Millimeter von ihr wich.

Mehr noch....als sie Kraft und Willenlos an ihr hing, bückte sich die große Frau, hob die Weinende in ihre Arme und ging die paar Meter weiter, vorbei an der Brombeerhecke in der schon die ersten reifen Früchte hingen und hin zu der großen, Schattenspendenden Weide, wo sie sich im saftigen Gras niederließ, mit der kleineren Frau auf ihrem Schoß.

Noch immer lagen die Arme der blonden Frau, sanft um den Körper der älteren geschlungen,.....noch immer zog sie die, in ihrer Trauer Gefangenen ganz dicht an ihren eigenen Körper, wiegte sie behutsam und summte dabei leise,....noch immer blieb sie bei ihr,..... ließ sie nicht allein.

Langsam....ganz langsam....beruhigte sich die alte Frau wieder und eine eigenartige Stille, senkte sich über die beiden und lediglich das leise Summen von Insekten und das ferne Zwitschern von Vögeln war zu hören.

Zusammengerollt wie ein kleines Kind, schmiegte sich die ältere der beiden in die unerwartete Umarmung, versuchte diese so lange wie möglich auszukosten, bevor das unausweichliche,....das wovor sie sich am meisten fürchtete.....passieren würde.
Sie wollte die Trostspendende Nähe, auch wenn sie diese auf keinster Weise verdient hatte, bis zum allerletzten Moment auskosten,.....alles in sich aufsaugen, damit sie später davon zehren können würde.

"Melanie.......? Bitte sprich mit mir!"

sagte die blonde Frau leise und strich mit einer Hand sanft über ihren bebenden Rücken auf und ab.

"Bitte.....!" hauchte sie der vor ihr sitzenden, auf deren silbernen Strähnen.

Von dieser so sanft und ruhig geäußerten Bitte überrascht,.....gar überwältigt.....atmete sie tief durch, richtete sich etwas auf und wandte ihren Blick zurück zur Landstraße,....genauer gesagt auf den Teil der Straße, der einen ziemlich scharfen Links Bogen machte und im weiteren Verlauf von einer Reihe Bäumen verdeckt wurde.

"Es.....es war....es passierte....vor gut zwei Jahren,.....!"begann sie leise und stockend.

"Es war kurz.....nach Neujahr.....und ich wollte,....wollte.....ich musste...ins Dorf hinunterfahren,..!

Für gewöhnlich....vermied ich es....bis dahin bei allzu schlechtem Wetter,....oder viel Schnee...zu fahren aber ich musste......ich...ich...hatte nichts mehr da und deswegen,....deswegen,...bin ich dann doch....doch.. gefahren."

sie pausierte kurz und atmete mehrmals, tief ein und aus, bevor sie weiter sprach...

"Ich....ich...bin extra nicht den üblichen.....üblichen Weg gefahren, weil....weil ich niemandem begegnen wollte....zur Sicherheit...und so....das nichts....passieren könnte...!" ihre Stimme klang bitter und bedrückt.

"...deshalb bin ich hier entlang......hier kommt so gut wie nie.....jemand entlang.....Bis auf....auf....!" sie seufzte zitternd und erneut fuhr die Hand der blonden Frau, streichelnd über ihren Rücken.

"Ich...ich war kurz vor der Kurve, .als ein Reh plötzlich zwischen den Bäumen hervor sprang,.....und ich vor Schreck das Lenkrad verriss. In diesem Schreckmoment, verwechselte ich Gas und Bremse und schleuderte durch die Kurve und traf das Reh,......wie ich dachte. Als ich dann einige Meter hinter der Kurve endlich zum stehen kam und mich etwas von dem Schock erholt hatte, stieg ich aus und ging zurück um nachzusehen.