"And two guys can't love each other."
"Yeah.
Well, I don't know. I mean... I mean, for me, I could love someone even if I, you know, wasn't paid for it... I love you, and... you don't pay me."
-My Own Private Idahocontrol:
verb [ T ]
UK
/kənˈtrəʊl/ US
/kənˈtroʊl/
-ll-
B1to order, limit, or rule something, or someone's actions or behaviour:
5 Sekunden.
Es waren nur 5 Sekunden.
Für 5 Sekunden war sich Julian sicher, es wäre alles wieder in Ordnung. Für 5 Sekunden fühlte sich alles wieder so an wie früher. Es gab Kai und ihn, und es gab den Rest der Welt, der sie nicht interessierte, der ihnen nichts anhaben konnte. Vielleicht waren 5 Sekunden alles, was er verdient hatte, vielleicht waren 5 Sekunden genug, oder vielleicht war die Wahrheit zu präsent, als das es für mehr als 5 Sekunden gereicht hätte.Tatsächlich lösten sie sich beide nicht freiwillig aus der Umarmung. Es war ein Pfiff, der sie unangenehm wieder zurück in die Realität holte. In die traurige Realität. In die Realität, in der sie kein Team mehr waren.
Das Trainerteam hatte die kurze Pause beendet und rief nun die ganze Mannschaft zusammen. Kai, der noch immer eine Hand an Julians Taille hatte, sah kurz so aus, als wollte er etwas sagen, doch der Moment war genauso schnell wie er gekommen war wieder vorbei. Er ließ ihn los. Julian entfernte sich einige Schritte. Er sah wie Kai kurz seinen Kiefer anspannte und frustriert aussah.
Auch Julian spürte jetzt wie schlimm der Abstand zwischen ihnen nach der Umarmung war. Schlimmer als vorher. Auf einmal fühlte er sich wieder alleine. Einige andere Spieler drängten sich zwischen sie und schienen den Abstand zu vergrößern. Julian sah Kai an. Kai sah weg. Sie waren wieder in der Realität. Die 5 Sekunden waren zu kurz und gleichzeitig alles, was sie verdient hatten gewesen.Ihr Trainer stand jetzt vor ihnen. Er begann zu reden und Julian sah Kai noch immer gebannt an. Die Umarmung hatte ein Gefühl in ihm ausgelöst, dass er jetzt vermisste, von dem er mehr wollte, und, dass er gleichzeitig nicht verstand. Kai hatte es geschafft mit einer einzigen Umarmung alles zum Verstummen zu bringen, alle unerträglichen Gedanken. Julian hätte nie gedacht, dass der Jüngere dazu in der Lage wäre, dass seine Gefühle für ihn so stark waren. Aber sie schienen es zu sein. Und jetzt wollte er mehr Sekunden. Mehr als 5, um jeden Preis.
"...freuen wir uns natürlich, dass Julian jetzt hier ist." Alle sahen ihn an. Auch Kai. Julian hatte nicht zugehört, aber der Trainer schien über ihn gesprochen zu haben und über seine Nachnominierung. Julian fühlte sich beobachtet und starrte jetzt auf den Boden. Er spürte die Blicke trotzdem. Und einen spürte er besonders. Er wusste, dass Kai ihn ansah. Er sah ihn auch noch dann an, als alle anderen bereits wegschauten.
Nach einigen weiteren Worten von ihrem Trainer, wurde das eigentliche Training weitergeführt. Bevor Julian die Gelegenheit dazu hatte, sich diesem anzuschließen und zu den anderen zu laufen, wurde er von dem Trainerteam aufgehalten. "Julian, wir würden gerne noch einige Dinge mit dir besprechen".
Aus dem Augenwinkel nahm Julian war, wie auch Kai stehen blieb. "Wir haben neben den medizinischen Daten aus Dortmund ebenfalls einige Berichte deines Trainers erhalten". Julian wusste, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. "Wir haben außerdem deine letzten Spiele analysiert und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dich erstmal nicht als aktiven Teil der Mannschaft einzuplanen, deshalb wirst du in den kommenden Spielen vermutlich zum Großteil nicht spielen". Julian nickte langsam. Es war keine große Überraschung. Er hätte sich selbst auch nicht spielen lassen. Es tat trotzdem weh.
Nach einigen ermutigenden Worten seines Trainers und weiterem Kopfnicken, joggte Julian endlich los. Das erste Mal auf dem Platz der Nationalmannschaft.Kai hatte auf ihn gewartet. Sie liefen zusammen. Langsam, weit hinter den anderen. Kai passte sich Julians Tempo an. Er nahm Rücksicht auf ihn. Nach einer Weile stellte Kai die Frage, die ihm die ganze Zeit auf der Zunge zu brennen schien "wie geht es dir?". Er sprach so leise, als hätte er Angst, dass jemand ihr Gespräch hörte. Die anderen waren weit weg. Es war eine Frage, über die Julian tatsächlich nachdenken musste. Es war eine so durchschnittliche Frage, der Kai mit seinem besorgten Gesichtsausdruck eine solche Tiefe verlieh, dass Julian nicht wusste, wie er darauf antworten sollte. Wie ging es ihm? Sein erster Impuls war es, Kai anzulügen. Er wollte ihm sagen, dass alles gut war, dass er sich keine Sorgen machen musste.
Er wusste, dass Kai ihm das nicht abkaufen würde. Er wusste, dass es sinnlos war, Kai anzulügen. Kai kannte die Antwort vermutlich schon. Vielleicht wollte auch er sie nicht wahrhaben.
Nach all seinen Überlegungen, entschied sich Julian für die einzige Antwort, die weder Wahrheit noch Lüge war. "Besser", sagte er und versuchte Kai mit diesem einzigen Wort so vieles zu erklären.
Es ging ihm schlecht. Die ganzen letzten Wochen und Monate. Es ging ihm schlecht seit er Kai verlassen hatte. Seit seinem Wechsel nach Dortmund und dieser Zustand hatte sich nach Kais Wechsel um Welten verschlimmert. Aber jetzt waren sie wieder zusammen. Jetzt, wo er wieder bei Kai war ging es Julian besser.
Kai schien den schmalen Grad zwischen Lüge und Wahrheit zu verstehen. Zumindest fragte er nicht weiter nach. Er nickte kurz. Das war alles. Vielleicht wusste er aber auch, dass es keine richtige Antwort auf seine Frage gab. Vielleicht bereute er es, sie gestellt zu haben.
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I just wanna feel again ~ Bravertz
Fanficfüh·len /fǘhlen/ schwaches Verb mit dem Tastsinn, den Nerven wahrnehmen; körperlich spüren "einen Schmerz, die Wärme der Sonne fühlen" Tastend prüfen, feststellen "[jemandem] den Puls fühlen" seelisch empfinden "etwas instinktiv fühlen" Tastend nac...