Flamingo in Training

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Ein ekelhaftes Geräusch macht sich breit und automatisch legt sich Toni ihre Hände auf die Ohren, um den hohen Ton irgendwie aushalten zu können. Grell blickt irritiert auf das Ding, welches sich zwischen sie und den Menschen gebracht hat und folgt der Klinge bis zu Undertaker, der sie ruhig betrachtet. „Wir wollen es doch nicht eskalieren lassen, oder?" Der ehemalige Shinigami wirkt nicht ansatzweise so, als würde ihn das Zurückhalten der beidseits geführten Kettensäge von Grell auch nur ansatzweise anstrengen, selbst wenn er seine Sense nur mit einer Hand hält und diese nicht einmal zittert. Antoinette krabbelt unter dem Sensenblatt hinweg und stellt sich direkt neben Undertaker, der ihr auch einen Arm um die Schultern legt und sie schützend an sich drückt. „Wir wissen beide dass sie wichtig für die Eliminierung eines Problems ist, ist es wirklich angebracht unsere einzige mögliche Rettung wegen etwas umzubringen, dass sie nicht einmal kontrollieren konnte?" Undertaker hebt die Sense, schwingt sie einmal warnend und lässt sie dann als Mahnung zwischen ihnen beiden und Grell stehen. Er spürt die eingekrallten Finger von Toni, die sich an seinem Mantel festhält und wohl stumm darum betet dass das alles ganz schnell wieder vorbei ist. Grell verzieht noch einmal das Gesicht und richtet sich auf, steckt dann aber die Kettensäge weg. „Tch, das ist eh unter meiner Würde!", gibt sie von sich, wirft die Haare über die Schulter und geht dann zur Tür. 

Wobei Grell im nächsten Moment aufleuchtet als wäre da irgendwo eine Lampe in dem Körper, als Sebastian wohl nachsieht was hier los ist. Die roten Augen gehen von Grell zu Undertaker und Miss Ziegler, wobei der ehemalige Shinigami noch immer die Sense als Warnung und Mahnung draußen hat. Miss Ziegler klammert sich an ihn als würde ihr Leben davon abhängen und ihr Blick geht zu dem nervigen, rothaarigen Ding neben sich. Sich räuspernd geht Sebastian, Grell ignorierend, zu den beiden und bleibt vor der Sense mit einem respektvollen Abstand stehen. „Dürfte ich wissen um was es sich handelt und wieso man dies scheinbar nicht friedlich klären konnte?" Dabei sieht er vor allem Undertaker an, denn immerhin ist er der Besitzer dieser durchaus auch für ihn tödlichen Waffe. „Nur kleine Meinungsverschiedenheiten.", erwidert dieser mit einem Lächeln und lässt die Sense auch wieder verschwinden, wobei Toni ihn nicht loslässt. „Hast du schön gesagt...", murmelt die Braunhaarige und der Teufel sieht sie abwartend an. „Die Meinungsverschiedenheit bestand darin dass einer mich tot sehen wollte und der andere lebend. Ist nur so, dass Undertaker mich zum Glück lebend sehen will." Somit dreht Sebastian den Kopf und sieht zu Grell, wobei diese sich schon fast empört eine Hand auf die Brust gelegt hatte. „Ich wollte sie nicht umbringen, lediglich verdeutlichen wie schlecht es ist Flecken aus etwas herauszubekommen! Und ich hätte lediglich ihr eigenes Blut dafür genutzt. Das ist alles!" „Und genau DESWEGEN habe ich Vertrauensprobleme!" Antoinette drückt sich noch mehr an Undertaker, wobei dieser nach unten sieht. „Aber an mir hängen wie eine Klette. Wie war das mit Vertrauen?" Emotionslos sieht sie zu ihm hoch. „Du lässt mich nur nicht umbringen, damit du es selbst tun kannst." 

Er holt Luft um etwas dagegen zu sagen, verzieht dann aber das Gesicht und nickt leicht. „Punkt Nummer zwei für dich." Ein leises: „Sind wir hier bei Rewe Payback oder was...", ist zu hören- Doch niemand kann mit Rewe oder mit Payback etwas anfangen. „Das war die Aufforderung mich loszulassen." „Nö." Der Grauhaarige zieht die Augenbrauen hoch. „Lass mich los." „Nein." „Warum nicht?" „Warum wohl?! Ich wette mit dir dass, wenn ich einen Schritt von dir weg mache, ich von der rothaarigen weggeflankt werde! Und das nicht im guten Sinne!" Auch hier kann man mit ‚wegflanken' nichts anfangen, aber der ehemalige Shinigami kann sich vorstellen was es zu bedeuten hat. „Toni, sie wird sich zusammenreißen. Nicht wahr?" Mit einem warnenden Blick sieht Undertaker damit zu Grell, wobei auch Sebastian nun in die stumme Warnung einsteigt. Diese kneift leicht die Augen zusammen, hier darf man aber auch nichts mehr selbst regeln, kann das sein? „Ja, ja, ja, ja, ja...", mault Grell vor sich hin und verschränkt die Arme. Nach einem ebenfalls auffordernden Blick von Undertaker lässt sie ihn zögerlich los und entspannt sich ein wenig, irgendwie geht ja alles. Muss ja. Solange sie nicht draufgeht! Grell zuckt nach vorn, wobei Toni damit wieder an dem ehemaligen Shinigami hängt und ihn diesmal nicht mehr loslassen will. Antäuschen schön und gut- Aber DER traut sie alles zu! Allein das mit Madame Red führt dazu, solche kleinen Zuckerer ernst zu nehmen. Der Grauhaarige reibt sich den Nasenrücken und atmet tief durch. „Ich werde dich nicht mehr los, oder?" Während er schon fast erschöpft nach unten blickt, sieht sie ihn mit einem langsamen Nicken an. „Nicht solange sie noch da ist, so viel kann ich dir versprechen." Sie könnte schwören dass von ihm ein leises: „Oh mein Gott...", kommt, wobei niemand anderes darauf reagiert.

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