Sugar Daddy

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Sie beide blicken von der Ferne über die Stadt und es herrscht schon seit einigen Minuten eine angenehme Stille. Sowohl Asrael als auch Antoinette sind in Gedanken versunken und man genießt die Ruhe, die noch herrscht. Mal sehen für wie lange. „Und ich dachte du wärst schon verschwunden..." Toni krallt sich in den Sattel ein und kann gerade noch verhindern nicht aufzukreischen, ehe sie nach links blickt. Ugh, der kann sie aber auch nicht in Ruhe lassen, oder? Anhängliches Ding! Dennoch lächelt sie Michael leicht an. „Keine Sorge, so schnell wird man mich nicht los." Der Blondhaarige nickt mit einem Schmunzeln und wirkt dann aber besorgt. „Ich habe mit meinem Menschen darüber geredet, ich fürchte dass ich nicht wirklich weiterhelfen kann." ER kann nicht helfen? Mit gerunzelter Stirn sieht sie zu ihm runter, die Ohren ihres untoten Pferdes zucken nervös herum. „Wie meinst du das? Du bist ein Erzengel, du bist stark, du kannst gut mit Worten umgehen- Du kannst doch alles!" Entschuldigend klopft er ihr auf den Oberschenkel. „Auch wenn ich mich geschmeichelt fühle, es wird darauf hinaus laufen dass du die Stadt am besten nicht verlässt." Verdammt, das läuft überhaupt nicht nach Plan! „Ich lauf da drin Amok, Michael. Ich drehe da drin durch! In meiner Welt konnte ich auch nie lange eingesperrt bleiben, ohne dass ich aggressiv geworden bin. Und DAS will ich niemanden ausbaden lassen!" Und die nächste Lüge, es wäre mehr ein Wunder wenn sie rausgeht, als wenn sie drin bleibt. 

Mit einem entschuldigenden Lächeln streicht er ihr weiter über den Oberschenkel und zuckt mit den Schultern, er kann da leider relativ wenig machen. Toni steigt ab und stellt sich direkt vor ihn, die Augen glänzen wieder ein wenig. „Ich hab Angst, Michael. Ich will bei niemandem austicken und ich will aber auch nicht dass jemandem wegen dem Nebel etwas passiert." Der Erzengel legt ihr eine Hand auf den unteren Rücken und drückt sie an sich, die andere Hand an ihrer Wange. „Wir müssen das alles beschleunigen, Liebling. Dann ist es auch schneller vorbei." Leicht drückt sie ihren Kopf in seine Hand, legt ihm ihre Arme um den Hals. „Aber wie? Wie kann ich dir am besten helfen?" Leicht lächelt er, gut zu wissen dass sie sofort dabei ist und ihm helfen würde. „Lass uns erst das Treffen heute Abend hinter uns bringen und morgen werden wir einen gemeinsamen Plan finden." Sich so an einen Menschen zu binden ist gefährlich, aber vielleicht sollte auch er endlich einmal ein Risiko eingehen? Er streicht ihr mit einem Lächeln eine Strähne aus dem Gesicht und legt seine Lippen auf ihre Stirn. „Wir schaffen das, Nephra." Sie lehnt sich an ihn und seufzt. „Ich hoffe es, Michael. Ich hab echt Angst und... ich hasse es Angst zu haben." Vorsichtig drückt er sie an sich und legt seinen Kopf auf ihren, wenn man so ein fragiler und leicht zu tötender Mensch ist, kann er es durchaus verstehen. Für ihn ist es nur ein neues Zeitalter! Für sie eine komplette Wendung von allem das sie kennt. „Bringt es etwas wenn ich sage dass du keine Angst haben musst?" Leicht zögerlich sieht sie zu ihm hoch, schüttelt aber den Kopf. „Nein, nicht wirklich." Verständlich. 

Sanft legt er seine Lippen auf ihre, vertieft den Kuss für einen Moment und richtet sich wieder auf. „Vielleicht schaffe ich doch noch etwas, ich probiere es noch einmal." Ihr Lächeln wärmt sein Herz und er stellt sich innerlich die Aufgabe es zu schaffen seinen Menschen zu überreden, immerhin steht der ja eigentlich unter ihm! Warum lässt er sich dann eigentlich auf der Nase herumtanzen? „Danke, Michael.", flüstert sie und bekommt dafür einen Kuss auf die Nase. „Dann mache ich mich besser auf den Weg, Liebling. Wir sehen uns heute Abend, Treffpunkt ist um acht am alten Ort." Sie nickt ihm lächelnd zu, bevor er durch die Teleportation verschwindet und sie die Kiefer aufeinanderpresst. Asrael, der sich fein rausgehalten hat, kommt nun zu ihr und seufzt. „Du fängst an dich schlecht dafür zu fühlen dass du ihn vorführst." Toni schnalzt mit der Zunge. „Vorher war das ja nur Sex, jetzt fängt der wirklich an Gefühle zu haben und ich bin eigentlich total dagegen mit Emotionen zu spielen, man." Sie will es selbst nicht, also macht sie es ja eigentlich auch nicht bei anderen! Eigentlich. „Krieg bringt uns alle dazu unsere Moral über Bord zu schmeißen. Und das ist es was hier vor sich geht, Toni. Krieg." Sie hat sich nie für Krieg eingeschrieben! Aber er hat Recht, das ist ja das Problem. Antoinette ist nicht für den Krieg gemacht und doch ist sie mittendrin und führt an sich die kleine Revolte gegen Erzengel und Dämonen. Stumm sitzt sie wieder auf, während Asrael sie beobachtet und ihren Gedanken freien Lauf lässt. Sie macht sich Vorwürfe und versucht Lösungen die finden die es nie geben wird. Er kann es ihr nicht verdenken, in ihrem Kopf gab es wohl nie das Problem welches nun aufgetaucht ist und nicht einmal ihr Überdenken hilft ihr im Augenblick. Der Erzengel geht ruhig neben ihr her, sagt aber nichts und lässt sie wirklich mit ihren Gedanken allein. Er kann ihr nicht helfen, dass ist ihre Einstellung und die kann man nicht innerhalb von Sekunden ändern. Dennoch stellt er sich die Frage warum sie sich um Michael so kümmert! Aber nicht Jamey.

Dimensional ConflictWo Geschichten leben. Entdecke jetzt