Reitkönnen

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„JAMEY!" Thomas entsetztes Brüllen lässt Toni zusammenzucken als sie in der Praxis auf einen Körper treffen der auf dem Boden liegt. Sofort läuft Schneider dorthin, die anderen beiden sehen sich überrascht an, bevor sie folgen! Im nächsten Moment geht eine Tür auf, ein Kopf blickt aus einem der Behandlungszimmer. „Was ist hier- Sir Schneider? Nephra? Asrael?" Jamey blickt komplett verwirrt auf die drei, wobei Schneider neben dem männlichen Körper auf dem Boden liegt. „Jamey! Verpasst uns doch bitte nicht so einen Schock! Was ist dann mit diesem armen Mann?" Der Doktor seufzt und tritt komplett aus dem Zimmer. „Der werte Herr konnte nicht mehr bis zu seiner Behandlung warten, er verstarb erst vor kurzem in meinem Wartezimmer und ich habe jemanden benachrichtigen müssen damit man ihn abholt- Aber wieso dieser Tumult in meiner Praxis?" Toni hilft dem älteren Herrn beim hinsetzen und holt ihm auch ein Glas Wasser auf den Schock, während Asrael sich zu Jamey stellt. „Zwei Erzengel gehen ab. Michael ist in seiner Sphäre, aber wo ist Gabriel? Ich kann ihn nicht einmal spüren, ich mache mir Sorgen. WIR machen uns Sorgen! Das ist jetzt eine schwierige Phase in der jeder anwesend sein MUSS um den Erfolg zu garantieren. Jeden anderen spüre ich! Raphael, Zedekiel... Michael wurde geklärt! Aber wo ist Gabriel? Hat er irgendetwas gesagt?" Er fühlt sich gerade selbst wie ein heuchelnder Vollidiot, aber man scheint es ihm zumindest abzunehmen. Jamey blickt nachdenklich auf den Boden, schüttelt aber den Kopf. „Nein... jetzt wo du es sagst- Ich hab ihn schon seit vorgestern nicht mehr gesehen! Normalerweise taucht er hin und wieder einmal auf, aber jetzt?" 

Im nächsten Moment wankt er nach vorn, da jemand ihn von hinten mit ziemlichen Schwung umarmt und überrascht dreht er den Kopf. „Nephra?" Die dreht ihn an den Schultern herum und legt ihre Hände an seine Wangen. „Wir dachten du wärst der Kerl da am Boden- Mach mir nie wieder solche Sorgen!" Jamey's Augen weiten sich als er die Sorgen spürt die sie sich wohl wirklich gemacht hat und lächelt dann. Dass sie jetzt so persönlich sind, das ist ihm egal. „Der Teufel persönlich muss mich umbringen, um mich von dieser Welt zu tilgen. Mach dir keine Sorgen, Nephra." Mit einem breiten Grinsen nimmt er sie in den Arm und schließt für einen Moment seine Augen, echte Sorgen zu spüren ohne dass man sich um seinen Stand kümmert, es ist eine wunderbare Abwechslung. Sie lässt ihn wieder los und verschränkt die Arme. „Ich mein das ernst, Jamey. Ich schwöre auf Asraels Federn dass ich dich aus der Hölle rauszerre und dich noch einmal umbringe, wenn ich dich irgendwann tot auffinde!" Das ist ihre Aufgabe, ihn umzubringen. Noch brauchen sie ihn für ein paar planrelevante Dinge. Der Erzengel schnaubt amüsiert und nickt. „Ich würde darauf hören, Mensch. Bis jetzt hat sie schon so einige unwirklich klingenden Drohungen wahrgemacht." Jamey schluckt und sieht an ihr runter und wieder hoch. „Und- Und welche?" Emotionslos erwidert sie seinen Blick. „Du wärst nicht mein erster Mord." Ihr abruptes Lächeln hat nichts mehr beruhigendes, weswegen der Arzt dann doch einen Schritt zurück geht und nickt. „Verstanden. Aber... wir müssen uns um Gabriel kümmern! Wir müssen den erst einmal finden! Das ist- Das ist wichtiger." 

Mit einem: „Pf!", meldet sich Asrael und verschränkt die Arme. „Mord... damit kann jeder kommen. Ich dachte du sprichst das mit dem Hals an! DAS wäre beeindruckend!" Jamey sieht von Asrael nun noch unsicherer zu Nephra, was hat sie alles wirklich schon einmal gemacht! „Ich war sauer, das kannst du nicht mit einem Mord gleichsetzen." „Ich finde dass eine mit den eigenen Zähnen herausgerissene Kehle dann doch so ein wenig ÜBER einem Mord steht." Toni verdreht die Augen und schüttelt den Kopf. „Ich sollte Infos für das jüngste Gericht holen, man tut was man kann!" Sir Schneider räuspert sich und steht auf, legt Toni eine Hand auf den Kopf. „Es ist gut zu wissen dass man sich auf Euch verlassen kann, Nephra. Auch wenn Eure Methoden... nicht der Norm entsprechen." Grummelnd sieht sie auf die Seite. „So manche Existenz entspricht nicht der Norm...", murmelt sie leise, bleibt dann aber still als Schneider fortfährt. „Wir drei sind der engste Kreis dieser Organisation geworden, wir müssen nun wirklich zusammenhalten. Asrael? Wäre es möglich dass Ihr den anderen Erzengeln bescheid gebt sodass sie auch nach Gabriel Ausschau halten? Und Jamey, wisst Ihr wo er sich für gewöhnlich aufhält wenn er nicht bei Euch ist? Und Nephra... wie habt Ihr so eine Verletzung an einem Toten bitte verstecken können ohne dass so etwas auffällt?" Der Erzengel nickt und macht sich auf den Weg um den anderen bescheid zu geben, während Jamey nachdenkt wo Gabriel sich aufhalten könnte. Toni hingegen zuckt nur mit den Schultern. „Wisst Ihr, Sir Schneider..." Sie lächelt leicht. „Man braucht doch nur die richtigen Beziehungen zu den richtigen Leuten und schon fällt gar nichts mehr auf was man macht. Hier ein bisschen nett sein, dort ein wenig aushelfen und man hat Gefallen an Gefallen..."

Dimensional ConflictWo Geschichten leben. Entdecke jetzt