Augen zu und durch

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„Du weißt ich habe dich eigentlich gern. Zumindest so gern wie ein Erzengel einen Menschen haben kann. Auf freundschaftlicher Ebene." Er will das mit Michael jetzt echt nicht auf die eigenen Schultern nehmen. „Aber das? Wirklich? Bist du eigentlich komplett verblödet? Hat man dir das Hirn entfernt?" Toni sitzt in der Küche und trinkt einen warmen Tee, von Undertaker ist noch heißes Wasser übrig geblieben. „Ich dachte ich hätte nie eines gehabt." „TONI!" Von dem Lärm angelockt, und weil Asrael nur dann laut wird wenn etwas passiert ist oder sie sich wieder komplett bescheuert benimmt, taucht der Kopf des ehemaligen Shinigamis im Türrahmen auf, bevor er die Küche betritt. „Will ich wissen was los ist? Du bist aufgebracht, sie ist ruhig-" Undertaker verstummt und sieht dann entgeistert zu ihr. „Was für eine dumme Idee hast du jetzt schon wieder." Toni hebt die Tasse in Ruhe wieder hoch und zuckt mit den Schultern. „Wir werden Phönix anlaufen lassen müssen. Durch die Opfer gestern geht uns die Zeit für die meisten Pläne ab, oder die Teile der anderen Pläne wurden so zurück gestutzt, dass man sie nicht mehr nutzen kann." Der Grauhaarige zieht die Augenbrauen hoch. „Was ist... Phönix?" Sie lächelt leicht. „Der Name einer meiner Pläne, meinst du ich stehe oben nur zum Spaß vor den Karten? Operation Phönix wird heute Abend anlaufen, darin integriert ist der vorübergehende Tod von Gabriel, der Tod von Sir Thomas Schneider und ein paar weiteren Schlüsselfiguren. Inklusive natürlich der Zerstörung gewisser Gebäude, die Rettung der Jungfrauen die sie bis jetzt eingesperrt haben und die Verbreitung eines nicht vorhandenen ‚Kults der ewigen Nacht'. Klischeehafter ging es nicht mehr, tut mir leid." 

Undertaker starrt sie leicht fassungslos an, sieht dann zu Asrael und dann wieder zu Toni. „Wie viel Pläne hast du gemacht?!" Uff, da muss sie echt nachdenken. Die Tasse stellt sie auf den Tisch und fängt an zu zählen, bis sie bei 11 ankommt und es so weitergibt. „Und aus diesen 11... funktioniert nur einer." Zustimmendes Nicken. „Du hast 11 Pläne gemacht. Vollkommen durchdacht?" Nicken. „Mit allen Möglichkeiten?" Leicht wackelt sie mit dem Kopf. „Alle Möglichkeiten kannst du nie mit einberechnen, es kann immer etwas unvorhergesehenes kommen. Aber alles, woran Asrael und ich denken konnten, ja." „Einfach so? Aus dem Ärmel geschüttelt?" Skeptisch sieht sie zu ihrem Erzengel, was geht jetzt ab? Ich denke er kann nicht glauben dass du das planerische Können hast. Da muss sie ihm zustimmen, dachte sie auch nicht. „Können wir uns einfach nur auf den Fakt konzentrieren dass wir einem Plan folgen müssen? Ich gebe die Details und die Aufgaben heute Abend bekannt, ich habe noch einen Auftrag bekommen." Asrael verzieht das Gesicht. „Das könnte uns alle in Gefahr bringen." Der ehemalige Shinigami sieht zwischen den beiden hin und her, könnte ihn einmal jemand aufklären? „Ich hoffe ihr seht beide die Fragezeichen über meinem Kopf und tut etwas dagegen, ich habe keine Ahnung von was ihr redet oder was dort passiert ist." Und somit erzählt Asrael ihm genau was geschehen ist und was noch geschehen wird, zumindest von Seitens Toni und damit auch Gabriel. Schlussendlich steht Undertaker da und weiß nicht ob das genial ist um Gabriel zu überzeugen, oder dumm weil man damit wirklich ALLES in Gefahr bringt wenn man die falschen Informationen weitergibt. 

„Bist du des... WAHNSINNS?!" Undertaker entscheidet sich für den Fakt, dass das alles verdammt gefährlich ist und nicht so ablaufen sollte. „Schon lange." Das ist die ruhige Antwort von ihr, ehe sie wieder einen Schluck trinkt. „Wenn Lucifer das herausfindet, dann wird das alles andere als super laufen!" Emotionslos deutet sie hinter ihn. „Der ist schon da. Hey Lucy." Der hagere Mann seufzt, er hasst diesen Spitznamen. Undertaker dreht seinen Kopf, wie lange steht der da schon! „Du kleines, dummes Menschlein verfängst dich aber auch immer wieder in den idiotischsten Situationen, nicht wahr?" Sie schnaubt amüsiert. „Immer noch besser als seine Leute teilweise nicht unter Kontrolle zu haben und in einem Nebel gefangen zu sein. Und das schon seit Wochen, wenn nicht sogar schon Monaten." Touché. „Ich habe nur die Hälfte mitbekommen, was brauchst du." Ohne wirklich jemanden zu begrüßen geht er an Undertaker vorbei, zieht den Stuhl unter dem Tisch hervor und setzt sich gegenüber von ihr hin. Toni trinkt die Tasse leer und stellt sie auf den Tisch, lehnt sich mit dem Rücken an die Wand und lächelt leicht. „Gabriel will wissen welche Arten von Dämonen zur Verfügung stehen." Sie wusste bis zu dem Punkt nicht einmal dass es verschiedene Arten von Dämonen in diesem Nebel überhaupt gab! Aber das war die letzten Male nicht wirklich ihr Hauptaugenmerk. Lucifer reibt sich das Kinn. „Also gehst du offiziell als Mensch rein, sollst die Infos holen und dann lebend wieder rausgehen. Er sollte eigentlich wissen dass das unmöglich ist." Doch Toni schmunzelt nur. „Weißt du... auch dafür habe ich eine Idee. Aber wir treffen uns morgen Nachmittag im Nebel, es gleich zu machen wäre auffällig."

Dimensional ConflictWo Geschichten leben. Entdecke jetzt