Fragmente der Zukunft

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Toni hinterlässt einen Zettel bei Jamey's Praxis in welchem steht, dass sie nicht mehr bei den Pferden warten wollte und er sich bitten melden sollte weil sie ihn und auch Sir Schneider im Wald nicht mehr gefunden hatte. Auch geht sie zum Anwesen von Sir Schneider und fragt erst einmal nach, ob man ihn gesehen hätte und ob er schon zurückgekehrt wäre! Als man daraufhin verneinte, übergab sie auch dem Dienstmädchen den gefalteten Brief, in welchem eigentlich das gleiche drin steht! Nur dass sie eben ihn und Jamey nicht gefunden hätte und dass sie um Rückmeldung bittet, sollte er zurückkehren. Sie wäre im Bestattungsinstitut, in welchem sie nebenbei arbeitet und auch untergekommen ist. Auf dem Weg zurück trifft sie noch Sebastian, der ihr mitteilt dass die Befreiungsaktionen gut laufen, man aber bis jetzt noch nicht alle gefunden hatte. Toni bringt ihn auf das laufende was die spontane Aktion mit Schneider und Jamey angeht, aber es sind an sich nur schnellere Schritte zum eigentlichen Ziel und so eine Gelegenheit hätte Sebastian auch nicht verstreichen lassen. Er erklärt sich sogar bereit dazu William zu holen und ihn herzubringen, wobei das nicht lange dauert. „Ich habe es mir schon gedacht, die beiden Namen sind spontan durchgesagt worden.", gibt Spears von sich und nickt. „Mister Knox dürfte sich im Augenblick darum kümmern, aber was war der Grund? Einfach so?" Toni sieht auf die Seite, denkt kurz nach und nickt dann. „Jap. Günstige Gelegenheit, minus zwei Feinde PLUS das mit Gabriel hat sich vielleicht erklärt wenn Michael es rausfinden sollte. Passt doch." 

Seufzend rückt sich William die Brille zurecht. „Bei Ihnen darf man sich wirklich über nichts mehr wundern, nicht wahr?" Antoinette legt sich eine Hand auf den Hinterkopf und grinst breit. „Sobald man sich nicht mehr wundert, sollte es zu denken geben!" Sebastian legt leicht den Kopf schief, doch einer seiner Mundwinkel geht nach oben. „Sie haben sich sehr geändert, Miss Ziegler." „Toni.", verbessert sie ihn und lässt die Hand sinken bevor sie nickt. „Und ich hoffe doch! Ich habe einiges an Verantwortung mit der ich am Anfang überhaupt nicht klargekommen wäre!" Kurze Stille, ehe sie mit den Schultern zuckt. „Tue ich jetzt immer noch nicht, aber ich zieh es einfach durch. Außerdem wusste ich nicht dass ich SO ein Arschloch sein kann! Aber hey... lieber sterben ein paar hundert Menschen, als eine ganze Welt und mit ihnen Millionen. Man muss die Relation sehen." William zieht seine Augenbrauen hoch. „Keinerlei Schuldgefühle?" Antoinette sieht kurz auf den Boden, erwidert den Blick aber schnell wieder. „Natürlich. Nicht die größten, aber sie sind da. Ich bin ein Arschloch! Kein Unmensch." Dann aber tritt sie einen Schritt zurück und verbeugt sich. „Wie auch immer, ich muss wieder los. Gleich gibt es Mittagessen und ich habe Kohldampf des Todes! Kommt einfach vorbei wenn es Probleme gibt und... Gut gemacht, ihr beiden!" Mit diesen Worten geht sie zu ihrem Pferd auf der Straße, steigt auf und reitet davon, während William ihr nachsieht und dann den Teufel skeptisch anblickt. „Hat uns gerade ein Mensch gelobt?" Sebastian erwidert seinen Blick und nickt. „Soweit ich Toni verstanden habe, haben wir durchaus ein Lob ausgesprochen bekommen." 

Im Stall angekommen springt die junge Frau von der Stute runter und stellt sie schnell in ihre Box, bevor sie sich eilt um in das Wohngebäude zu kommen. Der Geruch nach frisch gekochtem Essen erinnert sie an Zuhause. Das Zuhause bei ihren Eltern, als sie nach der Schule nach Hause gekommen ist, mit ihrem kleinen Bruder, ihre Mutter hatte das Essen gemacht und sie haben gemeinsam gegessen. Seitdem sie allein wohnt, hatte nie wieder jemand für sie gekocht, außer sie ist eben nach Hause gefahren. Aber von ihren Eltern weg zu sein und bekocht zu werden, das ist immer wieder ein Luxus. Sie schleicht sich vorsichtig zur Küche und linst um die Ecke in den kleinen Raum, Undertaker rührt etwas in einem großen Topf um und der köstlich riechende Dampf steigt an die Decke, verbreitet sich im gesamten Gebäude. Er summt etwas vor sich hin, da will sie ihn nicht stören. Der Tisch ist schon gedeckt, das Essen scheint bald fertig zu sein und sie lehnt sich an den Türrahmen, die Arme verschränkt, auf ihrem Gesicht ein zufriedenes Lächeln. Hier ist die Welt in Ordnung. Sobald sie das andere hinter sich lassen kann, das jüngste Gericht, ist hier alles wieder in Ordnung. Keiner hat hier mehr Stress wegen etwas, dass die ganze Welt betreffen kann und wird! Es bezieht sich höchstens noch auf Mörder oder Gangs, nichts mehr Großes. „Und wie lange stehst du schon da und beobachtest?" Aus ihren Gedanken gerissen sieht Toni zu Undertaker, schnaubt aber amüsiert. „Lang genug um zu wissen, dass du ein paar Lieder aus meiner Welt genug magst um sie zu summen." Der Grauhaarige öffnet leicht seinen Mund, schließt ihn aber wieder und kann nicht einmal etwas dagegen sagen. Das ein oder andere Lied hat sich in seinen Kopf gefressen, durchaus. „Erwischt, aber solch exotische Musik werde ich erst wieder in ein paar Jahrhunderten hören, wenn überhaupt. Hol Asrael, ich bin gleich fertig!"

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