Etappenziel

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Gabriel schluckt nervös, wenn er Lucifer jetzt nicht umstimmt ihn am Leben zu lassen, dann sieht das verdammt schlecht für ihn aus. „Deine Chancen zu überleben stehen bei... lass mich ganz kurz nachrechnen..." Toni lehnt sich lächelnd nach vorn. „Punktgenau 0%." „Der Herr wird das nicht zulassen!" Lucifer geht einen Schritt auf ihn zu, die Augen leicht zusammengekniffen. „Der Herr... hat hier nichts zu sagen." Gabriel verzieht schon fast angeekelt das Gesicht. „Das will ich von jemandem wie... DIR nicht hören. Du hast ihn belogen und betrogen, du hast das Paradies verkommen lassen! Die Menschheit hätte-" „Ich wollte der Menschheit ihren freien Willen geben!", unterbricht der Herr der Unterwelt und umgreift das Schwert fester. „Gott hat sie kreiert und vollständig von ihm abhängig gemacht. Sie sollten unterwürfig sein, auf ihren Knien kriechen! Und das schlimmere? Er hat diese zwei Bäume kreiert und sie vor sie gestellt. Einer von ihnen konnte ihnen ewiges Leben schenken so wie er es hat und der andere Weisheit und Wissen und im Grunde den freien Willen! Aber er untersagte ihnen von diesem Baum zu essen, sie dürfen diese Früchte nicht essen aufgrund eines Tests. Sie müssen bereit sein dumm und schwach zu bleiben, ihm unterwürfig sein damit er weiß dass man ihn liebt! Ist dass die Grundidee von einem wahren Gott der seine ‚Schafe' liebt und hütet? Der diesen Schafen einer Gefahr wie das jüngste Gericht aussetzt? Und ihr dummen kleinen Arbeiter folgt seinem Geplapper bedingungslos- Ohne zu wissen was das wirklich bedeutet!" 

Die ganze Geschichte des werten Herrn im Himmel hat so einige Fehler die man einmal aufzählen sollte, oder sich zumindest darüber aufregen kann. Nicht nur das manche Dinge falsch weitergegeben wurden, einige Dinge sind wahr und das macht es nicht besser. Bevor Gabriel etwas erwidern könnte, reißt er seinen Oberkörper nach hinten. Die geschwungene Klinge kappt ihm ein paar Strähnen seiner Haare, bevor er nach hinten taumelt um das Gleichgewicht zu halten. So schnell hatte er nicht mit dem Angriff Seitens Lucifers gerechnet! Dieser nutzt den Schwung aber aus und lässt seinen Fuß folgen, auch dieser Angriff geht ins Leere aufgrund der Reaktionsgeschwindigkeit seines Gegenübers. Gabriel springt nach hinten und breitet die Flügel aus, um sich in der Luft in Sicherheit zu bringen. Nach ein paar Flügelschlägen jedoch umfasst etwas riesiges seinen Körper und er wird zurück auf den Boden geschleudert. Der Aufprall lässt ihn einige Sekunden das Bewusstsein verlieren, ehe er blinzelnd die Augen öffnet und die wahre Gestalt des Teufels anstarrt. Noch nie hatte er mit seinen eigenen Augen sehen können. Riesig, furchteinflößend, tödlich. Der Unterkiefer klappt nach unten, ein lautes und ohrenbetäubend hohes Röhren ist zu hören. Vergleichbar höchstens mit einem Hirsch während der Brunftzeit und doch vibriert dieses Röhren in der Brust und verpasst allen anwesenden Personen eine verdammte Gänsehaut. Gabriel kann nur mit purer Angst dabei zusehen wie der Unterkiefer wieder in seinen vorherigen Platz klappt und die roten Augen aufflammen, die Dämonen um sie herum werden wilder. Aufgeregter. Sie wollen diesen Feind in alle Einzelteile zerfetzen! 

Nur gerade noch so kann der Erzengel sich auf die Seite rollen, um den Klauen und der Hand zu entkommen die ihn fast erwischt hätten. Das aber wiederum bringt ihn nah genug an sein Schwert, welches Lucifer fallengelassen hatte als er sich schnell gewandelt hatte. Gabriel greift sich sein Schwert und schießt wieder in die Höhe, der nächsten Krallenhand ausweichend die nach ihm greifen will. „Vater wird mich reichlich belohnen wenn ich seinen verhassten Sohn umbringe!" Die Klinge der Waffe fängt an zu glühen, wobei die Farbe sehr schnell wechselt. Von einem orange-rot bis zu einem hellen, weißen Strahlen. Der Nebel um die Klinge flimmert durch die Hitze und es ist schon fast so als würde sie dampfen. Lucifer weicht dem ersten Streich aus, muss den zweiten aber einstecken und das Schwert hinterlässt einen tiefen Schnitt am Unterarm, der sich jedoch sofort wieder regeneriert. Seine Chance witternd, da der Herr der Unterwelt auf seine Wunde blickt um zu determinieren wie schlimm diese ist, stößt Gabriel weiter vor und kann sich so an die Schulter heranbringen. Seine Augen fest auf das Ziel gerichtet, die schwache Verbindung zwischen dem knochigen Schädel und dem verwundbaren Oberkörper. Er stößt sich von der Schulter ab, seine Waffe fest in den beiden Händen, die Klinge jederzeit bereit um sie mit voller Wucht in die Schwachstelle zu rammen. Lucifers krallen jedoch schaffen es ihn nicht nur von seinem Weg abzubringen, sondern ihn auch noch teils aufzuspießen. Mit Schwung wirft er den Erzengel in die Luft und schnappt mit seinem Gebiss nach ihm, welches keinesfalls einem Pflanzenfresser ähnelt. Von der Wendung der Ereignisse so getroffen, braucht Gabriel ein paar Sekunden damit ihm klar wird in welcher Situation er sich befindet und vor allem auch in welcher Gefahr! Verzweifelt versucht er einigermaßen in eine aufrechte Position zu kommen und schafft es auch einigermaßen, bevor er wieder kräftig mit den Flügeln schlägt.

Dimensional ConflictWo Geschichten leben. Entdecke jetzt