Babysitting

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Undertaker stellt sich zu Toni, sieht skeptisch an Michael runter und wieder hoch und lehnt sich zu ihr runter. „Du verstehst dich ja wieder ziemlich gut mit ihm." Für seinen Geschmack ging das viel zu schnell, so viel Verrat kann man nicht einfach so vergessen! Ihre Mundwinkel gehen hoch. „Eifersüchtig?" Ein leises Schnauben kommt von ihm, ein Kuss auf die Schläfe folgt. „Ich weiß für wen du dich entschieden hast, warum sollte ich eifersüchtig sein wenn du Freunde hast?" Abrupt lehnt sie sich ein wenig nach hinten, sieht ihn an als hätte er ihr gerade eröffnet das er ihren Kater umgebracht hat. Undertaker runzelt die Stirn, legt den Kopf schief. „Alles in Ordnung?" Auch Michael, der sich bis jetzt echt fehl am Platz gefühlt hat, mustert sie besorgt. „Toni?" Die braucht noch ein paar Sekunden, bis sie sich kurz räuspert und den Kopf schüttelt. „Tut- Tut mir leid. Ich... war schon lange nicht mehr in einer gesunden Beziehung mit jemandem der so etwas einfach erlaubt und mir so sehr vertraut." Der Grauhaarige mustert sie, sieht dann zu Michael und wieder zurück. „Liebes... was ist der Sinn einer Beziehung, wenn man dem anderen nicht so sehr vertrauen kann? Und außerdem..." Schmunzelnd lehnt er sich nach vorn. „Du hast deiner einzigen weiblichen Freundin die Kehle mit deinen eigenen Zähnen rausgerissen als sie es rausgefunden hat, du hast nur Männer als Freunde." Sie öffnet den Mund und hebt den Zeigefinger, will etwas erwidern! Kann aber nicht und lässt den Finger wieder sinken, bevor sie die Arme verschränkt und leicht schmollend auf die Seite blickt. „Ich finde schon noch ne Freundin." Der ehemalige Shinigami gibt ihr einen Kuss auf die Stirn und nickt. „Das glaube ich dir, du schaffst alles wenn du willst." 

„Könnt ihr aufhören zu stören?! Wir haben hier ein wichtiges Gespräch!", faucht Raphael plötzlich und die drei sehen zu ihm, bevor Michael lächelt. „Ich will nichts von jemandem hören der hunderte Menschen mit Absicht getötet und fast all seine Brüder falsch informiert hat sodass wir hier landen. Der Herr wird deine gerechte Strafe ausführen, auch wenn ich meine bedenken habe dass du deine Lehre daraus ziehen wirst." Lucifer mustert die beiden angespannten Erzengel, was für ein Finale das wird. Raphael hingegen presst die Kiefer aufeinander, schnaubt. „Meine einzige Lehre ist, dass es nicht mehr so wie früher sein wird und dass wir immer mehr unserer Macht und unseres Einflusses verlieren- Was haben wir bald noch für eine Daseinsberechtigung!" Toni seufzt und stellt sich leicht vor Michael, erwidert den Blick Raphaels ruhig. „Ich möge aus einer anderen Dimension kommen, aber das hier ist die gleiche Vergangenheit und wenn gewisse Ereignisse eintreffen, dann komme ich praktisch gesehen aus der Zukunft. Selbst im Jahr 2023 wird es so sein, dass das Christentum existiert- Woher sollte ich sonst wissen wer ihr seid? Es gibt Länder in denen bis zu 80% Christen sind! Nicht in allen Ländern, aber die nächsten Jahrhunderte hast du noch Arbeit, keine Sorge. Und es sieht nicht so aus als würde das auch irgendwie verschwinden." Raphael tritt an Gott vorbei, seine Wut hat nichts mehr logisches. Reine Frustration, weswegen auch immer. „Das hier IST aber nicht deine Dimension, Mensch! Du armselige kleine Ameise hast doch keine Ahnung was hier wirklich vor sich geht und wie lange die Probleme schon bestehen!" 

Er kommt näher, während Undertaker und Michael dem ganzen sehr skeptisch gegenüberstehen. „Tch, pfeif deine Hunde zurück!", zischt er warnend, bleibt aber nicht stehen. Toni sieht an ihm runter und wieder hoch, bleibt aber ruhig und lächelt nur. „Ich bin kein Hundemensch, ich bevorzuge Katzen." „Egoistisch, Narzisstisch und Ungehorsam? Kann ich verstehen." Entspannt geht sie ihm entgegen, die Hände in den Hosentaschen. „Nein, nicht ganz. Du verstehst da was falsch, mein bester." Er bleibt stehen, wobei sie schon fast in ihn läuft. Trotzdem bleibt sie stehen und sieht dann zu ihm hoch. „Feline Eleganz, Eigenständigkeit und vor allem..." Ihr Lächeln bleibt bestehen, bevor Raphael im nächsten Moment nach hinten taumelt, der Kinnhaken hat gesessen. „Sie wissen ganz genau wie lang sie ihre Beute zu belauern haben und ihre Geduld ist etwas, dass mich mehr als nur fasziniert. Tarnen und Täuschen. Vor der Beute sein ohne dass sie es bemerkt." William rückt sich die Brille zurecht und zieht eine Augenbraue hoch, als sie ihm nachsprintet und erneut einen Treffer landet. Hat sie ihren Punkt nicht schon klargestellt? „Es reicht." Lucifer hält Antoinette zurück und sieht warnend auf sie hinunter. „Vater wird sich um ihn kümmern, ich bin mir sicher dass jemand anderes für deinen Aggressionsabbau sorgen kann." „Er hat hunderte Menschen getötet und hat nicht den Hauch von Schuldgefühl- Ich stehe sehr kurz davor herauszufinden wie lange es braucht um einen Erzengel zu Tode zu prügeln!", zischt Toni nur und der Griff an ihrer Schulter wird fester. „Reiß dich zusammen, Menschlein." Sie sieht von ihm zu Raphael und dann wieder zu ihm. „Wie kann man so einem süßen Stimmchen nur widersprechen." Ein letzter, warnender Blick von Lucifer, bevor er sie sanft und doch bestimmt auf die Seite schiebt.

Dimensional ConflictWo Geschichten leben. Entdecke jetzt