Fliegender Kater

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Undertaker braucht ein paar Augenblicke, um sich umzusehen und findet die Struktur der Umgebung sehr gewöhnungsbedürftig. Das sieht hier komplett anders aus! So viel mehr... in der Tiefenwahrnehmung. Viel zu viel, wenn man ihn fragen würde. Mit einem gewissen Schock starrt er auch auf seine Hände hinunter, fährt mit den Fingern der rechten Hand über jede Falte und Rille die sich dort bietet. Irgendwie sieht das ekelhaft aus. Die Schattierung ist extrem! Wie kann man so leben? Selbst die Fingernägel sehen komisch aus und er will nicht einmal in einen Spiegel schauen. Seine Haare sind so- unheimlich! Schnell schüttelt er den Kopf, er ist nicht wegen des Aussehens hier! Er hört die Musik aus einem anderen Zimmer und geht langsam durch einen kleinen Gang, bevor er bei einer offenen Tür stehen bleibt. Hier ist es taghell, Licht wird nicht gebraucht. Er blickt in den Raum und weiß nicht was er davon halten soll. Dass Toni vor dem Sofa lehnt und die Vorderpfoten eines Katers hält, während dieser auf den Hinterpfoten steht und gezwungen wird bei einem Lied mitzutanzen- Das ist das normalste für ihn. Alles andere ist einfach nur überwältigend! Was ist das für ein großes, schwarzes und flaches Ding an der Wand? Und auf der anderen Seite steht so etwas auch noch in klein auf einem Schreibtisch, daneben ein großer Kasten mit einem Glasfenster und sehr komischen Dingen darin. An der Decke hängt eine große Lampe, die sehr weit gefächert ist und scheinbar den gesamten Raum ausleuchtet. Toni sieht aus dem Augenwinkel eine Bewegung und springt auf, legt sich aber eine Hand auf die Brust als sie zumindest die ungefähre Gestalt erkennt und schaltet die Musik aus. „Undertaker... verdammt siehst du komisch in meiner Welt aus!" Der Grauhaarige verzieht leicht das Gesicht und nickt. „Ich weiß. Ich- Ich will hier relativ schnell wieder weg." 

Antoinette lacht und deutet an ihm vorbei in den Gang. „Das Portal ist gleich da!" Undertaker fängt an breit zu grinsen und legt seine Fingerspitzen aneinander. „Was das Portal angeht..." Das Lächeln der Braunhaarigen gefriert und sie zieht ihre Augenbrauen hoch. „Undertaker... was hast du gemacht." Leicht empört legt er sich eine Hand auf die Brust. „Warum denkst du dass ich-" Er verstummt, nachdem er ihren Blick gesehen hatte und seufzt. „Ich war neugierig, bin durch das Portal gegangen und es ist so instabil gewesen, sodass es zusammengebrochen ist. ABER!" Er hebt eine Hand und nickt leicht. „Man sucht schon nach Leuten die weitere Portale öffnen können. Habe ich gehört, kurz bevor das eigentliche Portal zusammengebrochen ist." Dieser letzte Satz, mit dem stimmt doch etwas nicht. Mit einem skeptischen Blick geht sie auf ihn zu. „Undertaker...?" Mit einem unsicheren Lächeln geht er einen Schritt zurück, streift dabei den Türrahmen und lacht falsch. „J-Ja?" Spätestens nach diesen schon fast schuldbewussten Gesten weiß sie, dass das nicht stimmen kann. „Die Wahrheit, mein Bester. Die Wahrheit." Er entkommt eh nicht, da kann er jetzt so viel herumdrucksen wie er möchte. Also erzählt er die Wahrheit, wobei sich Toni nur eine Hand an den Kopf legt. Einerseits kann sie ihn verstehen, andererseits war das wirklich einfach pure Dummheit! Ein lautes Maunzen reißt sie beide aus der Situation und Antoinette sieht nach unten. Der orangefarbene Kater sitzt direkt vor ihr und sieht sie erwartungsvoll und mit großen Augen an, schnurrt leise vor sich hin. Er hat Hunger. Schnaubend hebt sie den Kater hoch und gibt ihm einen Kuss auf den Kopf. „Maxwell... als ich gegangen bin habe ich dir doch eigentlich was gegeben!" 

Der Kater rammt seine Krallen immer wieder in einem liebevollen Rhythmus in ihre Schulter und drückt seinen Kopf an ihren, während er ihr laut antwortet, dass er gleich vor Hunger stirbt! „Oh du Licht in meinem Leben... was wärst du nur ohne deine Leckerlis, hm?" Sie unterstützt ihn mit der linken Hand, während sie in die Küche geht und dort aus dem Schrank ein paar Leckerlis für den Kater rausholt. Sie hält ihm die Paste zum lecken hin und lacht leise. „Du wärst um einiges schlanker." Maxwell schnurrt immer lauter, während er schlabbernd die Paste zu sich nimmt und die Augen immer wieder in vollster Zufriedenheit schließt. Ja, sie hat ihn vermisst. Extrem. Jeder Katze auf der Straße hat sie schon fast sehnsüchtig nachgesehen, aber sie konnte nie wirklich anhalten und streicheln. „Bis die anderen ein Portal geöffnet haben... kannst du mir ein paar Dinge aus dieser Welt zeigen?" Undertaker ist ihr natürlich gefolgt, wie könnte es anders sein? Und allein dieser Raum, scheinbar die Küche, ist voller Dinge die er nicht kennt. Toni runzelt leicht die Stirn, ob das wirklich so eine gute Idee ist? „Wehe du beschwerst dich weil es zu viel Info ist!", erwidert sie nur und lässt Maxwell wieder runter, der zwischen den Beinen des großen Mannes hindurch aus der Küche zischt. Der ehemalige Shinigami winkt ab. „Ach was, so schlimm kann es gar nicht sein!" Oh allein in dieser kleinen Küche, bestehend aus einer Küchenzeile, einem Tisch, zwei Stühlen und einem seitlich stehenden Kühlschrank ist schon so einiges dabei was er nicht verstehen dürfte.

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