Dimensional Conflict

Hackordnung

Die Sonne geht über den Häuserdächern langsam unter, während Toni sie mit verschränkten Armen beobachtet. Sie ist nervös, Todes aufgeregt! Und nicht einmal Asrael neben ihr bring sie irgendwie runter, zumindest was ihr Inneres angeht. Nach außen hin wirkt sie vielleicht abwartend, aber keineswegs mit so einer Unsicherheit behaftet wie sie es fühlt. „Du bist dir wirklich sicher? Ich spüre ihn nicht einmal." Denn den Teufel spürt man, so eine Aura ist leicht von anderen zu unterscheiden und der Erzengel hatte genug mit solchen Wesen zu tun, sodass er die Auren auseinanderhalten kann. Jedoch ist es nicht ansatzweise zu spüren und die Zeit ist bald vorbei. Toni ist sich eigentlich ziemlich sicher, so falsch würde sie die Truppe doch nicht einschätzen! Und wenn ja, dann ist es ihr eigenes Verschulden und sie hat noch einiges zu lernen. Ihre Hoffnung schwindet mit jeder Minute und jedem Sonnenstrahl, der hinter einem weiteren Hausdach untergeht und sich der Nacht ergibt. Wo kommt sie unter wenn sie nicht im Anwesen bleiben kann? Und wenn Undertaker sich auch gegen sie entscheidet, dann könnte sie auch ihn nicht fragen. „Mal den Teufel nicht an die Wand, ich bin mir sicher dass sie auftauchen werden." Mit einer hochgezogenen Augenbraue sieht Asrael zu ihr runter, war das gerade ein Wortwitz? Zu dieser Zeit? In diesem Augenblick? 

Antoinette ist im Augenblick aber eher unsicher und es wird auch immer schlimmer. Sebastian wäre überpünktlich wenn er es geschafft hätte Ciel umzustimmen. Auch wenn sie dramatische Auftritte bevorzugen, sie würden es hier nicht wirklich durchziehen müssen. Groß ist dieser Hafen jetzt nicht wirklich, wenn man sie suchen würde, dann müsste man das nicht lange. Vor allem durch Asrael stechen sie hervor. Groß, strahlend weißer Anzug, violette Augen und -sehr untypisch für Engel aber das könnte daran liegen dass er ein Erzengel ist- hellbraune, nach hinten gekämmte Haare. Fast schon modern und aus ihrer Welt. Den Tag haben sie damit verbracht, dass er ihr so gut wie alles über das gesagt hat was noch ablaufen wird und wie sie da mit welchen Antworten wie weiterkommt. Seine Anwesenheit ist ein zusätzliches Plus, niemand würde direkt einen Erzengel angreifen- geschweige denn den Menschen den er dabei hat. Kein Dämon, kein anderer Engel, niemand. Auch hat er sich dazu herabgelassen ihr Nahrung und Getränke zu besorgen, aber man muss den Menschen ja irgendwie am Leben erhalten wenn der einem helfen soll das alles aufzuhalten. Es ist nicht die Zeit des jüngsten Gerichts, auch wenn die Beschwörung es so scheinen lässt. Menschen haben es schon seit langer Zeit probiert, dass es nun funktioniert ist sehr besorgniserregend. Asrael spürt die Angst seines Menschen und er legt ihr eine Hand auf den Kopf, etwas zu sagen würde nichts bringen. Ihr vorher noch so siegessichere Blick ist zu einer ernsten und schon fast abweisenden Miene geworden. Als hätte sie aufgegeben dass doch noch jemand kommt. Diese 5%, die sie ihnen gegeben hatte, scheinen wohl eingetroffen zu sein. Nun ja, nicht alles geht nach Plan und das ist komplett normal! Doch andere Auren lassen ihn hochblicken und seine Mundwinkel gehen sogar ein wenig hoch. Toni hat nur ihren Kopf hängen gelassen, Sonnenuntergang ist vorbei und niemand ist aufgetaucht. Wow. Ein Stoß mit dem Ellenbogen in ihre Seite lässt sie zu Asrael blicken, sie würde jetzt sehr gern vor Frustration losheulen. 

Der Erzengel deutet jedoch mit seinem Kinn nach oben und ihre Augen weiten sich als sie es sieht. Die Shinigamis haben sich schon fast aufgereiht, sie stehen auf den Dächern und ganz vorn befinden sich Undertaker und William. Antoinette spürt das Brennen in ihren Augen und alle Anspannung verpufft wie eine Seifenblase. Sie legt sich eine Hand auf den Mund und sieht dann zu Asrael, der ihr lächelnd zunickt. William deutet ihr an ihm zu folgen und der Erzengel geht mit ihr durch ein paar der Gassen, bis sie zu einer weniger belebten kommen in welcher er vor ihnen auf dem Boden auftaucht. Auch der Hafen wäre zu gut besucht gewesen, weswegen ein direktes Treffen sehr riskant gewesen wäre. Vor allem wenn man bedenkt dass sich dort alles befindet was die Planung des jüngsten Gerichts angeht. Der Shinigami verliert sogar kurz das Gleichgewicht und blickt überrascht nach unten, Miss Ziegler ist ihm wortlos um den Hals gefallen und scheint nicht damit gerechnet zu haben dass er und die anderen auftauchen werden. „Entschuldigen Sie meine Verspätung, Miss Ziegler. Die Besprechung in der Welt der Shinigami hat länger gedauert als geplant." Er spürt wie sie ihn noch einmal drückt und dann loslässt, ein breites Grinsen ist auf ihrem Gesicht zu sehen und Asrael räuspert sich. „Komm her, du siehst ja kaum was." Antoinette dreht ihren Kopf zu dem leichten weißen Schimmer in der Gasse und runzelt die Stirn. „Ich- uhm... okay?" Sagt sie ihm jetzt dass sie etwas sieht, oder- Erschrocken zuckt sie mit dem Kopf weg, doch der Erzengel legt ihr seine Hände auf die Augen. „Entspann dich." Sie versucht es ja! Ihre Augen fangen an zu tränen und zu jucken, bevor er sie wieder loslässt und leicht nickt. „Besser?"