Kapitel 1

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DEZEMBER

ALEXANDRA

Das Blitzlicht der vielen Kameras erschlägt mich regelrecht. Ich habe Schwierigkeiten meine Augen offen zu lassen und ordentlich ein Lächeln über die Lippen zu bringen.

"Lächeln Alexandra, die Bilder sehen die ganze Welt.", flüstert mir meine Mutter zu und legt ihr Lächeln nicht einmal ab. Ich verdrehe innerlich meine Augen und rappel mich etwas auf um mein schönstes gekünsteltes Lächeln den vielen Fotografen zu zeigen.

Ich hasse nicht viel in meinem Leben. Ich kann mich auch nicht wirklich beschweren. Als jüngstes Kind der königlichen Familie von Corneria kann dir nicht viel fehlen. Das einzige was ich aber hasse sind diese ganzen unnötigen Fotoshootings zu jedem Feiertag. Zum Glück ist Weihnachten der letzte Feiertag in diesem Jahr, auf noch mehr habe ich auch echt keine Lust.

Ich bin froh, dass ich diese Ich habe keine Lust und Alles ist scheiße Haltung nicht ablegen muss. Mein großer Bruder wird die Krone erben und muss sich ordentlich präsentieren. Ich dagegen bleibe nur eine Prinzessin und nichtmal diesen Titel brauche ich unbedingt. Ich kann auch ganz gut Alexandra sein und nicht Prinzessin Alexandra von Corneria.

Meine Eltern bedanken sich kurz bei den vielen Fotografen und lotsen mich und Damian wieder hinein. Wir gehen die kleinen Treppen hinauf und hinter uns werden die Türen geschlossen. Sobald die Tür das Schloss gefunden hat, löse ich mich aus meinen Schuhen und laufe auf Socken den Gang entlang.

"Nicht sehr Lady-Like Alexa.", höre ich die Stimme meines Bruders und schenke ihn mein Mittelfinger als Antwort. Meine Mutter atmet etwas empört auf und ich spüre eine Hand auf meine Schulter.
"Willst du direkt wieder ins Internat oder noch etwas mit uns bleiben?", sagt mein Vater und wir beide biegen in den nächsten Gang hinein.

Meine Eltern ist Bildung sehr wichtig. Aus dem Grund wurde nicht nur Damian, sondern auch ich auf die beste Schule des Landes geschickt. Dass es sich dabei um ein Internat handelt, fanden meine Eltern vorallem bei mir nicht ganz so cool, aber ich kann mich nicht beschweren. Ich habe meine Freunde gefunden und kann machen was ich will ohne aus irgendeiner Ecke zu hören, dass mein Verhalten nicht Vornehm genug ist.

Seitdem Damian vor zwei Jahren seinen Abschluss gemacht hat und ich nun, laut meinen Eltern, nicht mehr die vernünftige Stimme an meiner Seite habe, wollen sie so oft wie möglich, dass ich im Schloss bleibe. Ich habe aber nicht wirklich die Intention mich mit irgendwelchen politischen Themen auseinander zu setzen.

"Kommt ganz darauf an, was ihr die Tage hier macht. Ich setze mich nämlich nicht mit Damian und dir den ganzen Tag in irgendwelche politischen Diskussionsrunden.", sage ich und lächel meinen Vater etwas an. Er tauscht mit meiner Mutter einen kurzen Blick aus und lächelt mich dann etwas an.

"Um wie viel Uhr sollst du im Internat sein?"

* * *

JANUAR

Corneria hat den Ruf als einer der schönsten Mikroländer der Welt und ich kann es nicht abstreiten. Ich sage es nicht nur, weil meiner Familie es gehört, sondern weil es stimmt. Wir sind ein kleines Land an der wunderschönen Küste und haben neben traumhaften Stränden auch die weiten Berge im Norden. Bei uns findet man alles und man muss nicht das Land verlassen um die vier Jahreszeiten zu erleben.

Das Schloss befindet sich auf einer der kleineren Hügel des Landes und man muss etwas nach oben laufen um es zu besuchen. Der Weg lohnt sich aber, denn der Ausblick ist einfach nur traumhaft. Man kann neben unserem ganzen Land auch schon unsere Nachbarn sehen, die genauso schöne Länder haben.

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