Kapitel 34

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Vier Wochen später

Ich schaue mein Spiegelbild an und fasse mir durch meine Haare. Mein Blick schweift immer wieder zu meinem Schreibtisch. Was soll schon passieren?

Gerade als meine Hand den Schreibtisch berührt, klopft es kurz an meiner Tür und sie wird geöffnet. Elia tritt hinein und mustert mich verwirrt, als sie mich sieht.

"Ich habe Bescheid bekommen, dass du mich brauchst?", fragt sie mich und ich schenke ihr ein lächelndes Nicken. Sie kommt auf mich zu und stellt sich hinter mich. Ihr Blick sagt mir, dass ich weiter reden soll.

"Du sollst mir meine Haare schneiden.", sage ich und verliere Elia für einen kurzen Moment. Ich nehme die Schere von meinem Schreibtisch und reiche ihr sie.
"Was soll ich tun?", hakt sie nach und hofft wohl, dass ich mich versprochen habe.

"Meine Haare nerven mich etwas. Ich hatte gedacht vielleicht etwas länger als meine Schultern. Oder findest du, dass sie noch kürzer sein soll?", frage ich sie und lege meine Haare so ab um ihr zu zeigen, was ich meine. Elia ist immernoch etwas perplex und streicht mir durch meine Haare.

"Aber deine Haare sind doch so schön.", sagt sie und streicht sie etwas glatt. Ich drehe mich zu ihr um, um sie nun richtig anzuschauen.
"Es sind nur Haare Elia. Sie wachsen nach. Außerdem will ich sie nicht einfach wegschmeißen, sondern spenden.", erzähle ich ihr und sie zeigt zum ersten Mal eine Reaktion indem sie nickt.

"Wenn du dir sicher bist.", sagt sie und ich nicke ihr zu. Ich bin mir sicher. Zu sicher sogar. Ich will es.
"Tu es.", sage ich und halte ihr die Schere wieder hin. Elia nimmt sie und nimmt sich ein Haargummi von mir. Sie zögert nicht mehr und bindet mir die Haare so zu, dass sie meine Haare in einem Mal abschneiden kann.

Sie gibt mir keine weitere Zeit zum überlegen, sondern schneidet einfach. Jetzt ist es sowieso zu spät. Elia nimmt die Haare in die Hand und zeigt es mir. Doch mehr als ich dachte. Ich nicke ihr lächelnd zu und hole die restlichen Haare nach vorne. Fast genauso wie ich es mir vorgestellt habe.

"Ich bin keine Friseurin, aber ich kann es noch etwas schöner machen.", sagt sie und ich nicke ihr zu. Ich entspanne mich etwas und lasse Elia meine Haare machen.

Ich brauchte einfach etwas Veränderung. In den letzten Wochen seit meinem Auszug aus dem Internat ist so viel passiert, dass ich in vielen Aspekten einfach nur bei Null anfangen will. Eine neue Frisur ist ein guter Anfang.

"Was wird deine Mutter dazu sagen?", fragt Elia und ich lächel sie etwas durch den Spiegel an. Das ist eine gute Frage. Ich glaube nicht, dass es ihr gefallen wird, aber das ist mir recht egal.
"Wahrscheinlich was negatives, aber das ist mir egal. Sie hat mich in den letzten Wochen genug mit ihrer negativen Einstellung genervt.", antworte ich und schaue das finale Ergebnis im Spiegel an.

Es gefällt mir. Mehr als ich dachte. Ich lächel daher mein Spiegelbild kurz an und drehe mich dann zu Elia um, um sie genauso anzulächeln.

"Es ist perfekt."

* * *

Ich schenke meiner Mom ein großes Lächeln, als ich ins Wohnzimmer komme. Sie schenkt mir ein kurzes zurück, aber verschluckt sich dann an ihrem Kaffee, als sie mich richtig mustert. Damian schaut von seinem Telefon hoch und fängt an zu lachen.

"Was hast du getan?", fragt sie und steht von ihrem Platz auf um auf mich zu zu kommen. Ich lächel sie immernoch etwas an und fasse durch meine Haare.
"Toll oder? Es ist auf jeden Fall praktischer.", sage ich und lächel sie stolz an. Mom ist immernoch nicht überzeugt und sucht bei Damian Unterstützung.

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