Kapitel 41

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Die Tagung des royalen Nachwuchs: Alle Einzelheiten im Überblick

Neue pikante Bilder von Prinzessin Alexandra sind aufgetaucht: Ruckelt es an der Monarchie?

Ist Corneria das erste Land, was die Monarchie abschafft?

Ich mache mir dieses Mal nicht die Mühe die Artikel zu lesen. Es hat mich letztes Mal schon sehr mitgenommen und ich will es mir nicht wieder antun. Die Presse hatte in letzter Zeit nichts gutes an mir auszulassen und ich weiß, dass ich auch etwas selber Schuld bin. Ich will es aber echt nicht wahrhaben, dass mich die Leute aus der Schule so wenig mögen müssen, dass sie die ganzen Fotos aus der Schule und aus dem Midnight's an die Presse verkaufen.

Ich lege die Zeitungen auf den kleinen Tisch und fasse mir einmal durch mein Gesicht. Ich muss irgendwas dagegen tun. Ich will nicht, dass mein Name so in den Dreck gezogen wird. Ich habe niemanden etwas getan und ich will nicht, dass Damian oder jemand anderes aus der Familie in den Dreck gezogen wird. Ich will nicht, dass es Henry schadet.

Henry hat seine Bemühungen auch sein gelassen und hat mir nach dem weggedrückten Telefonat nicht nochmal geschrieben oder mich angerufen. Es liegt nun an mir unsere Beziehung noch zu retten. Ich wollte Henry in das alles nie mit hinein ziehen und einer meiner größten Ängste ist einfach wahr geworden. Ich bin noch kurz mit meinen Gedanken alleine, bis es an meiner Tür klopft und Damian hinein kommt.

Er kann anhand meiner Haltung genau sehen, was gerade in meinem Kopf vorgeht. Er schließt daher die Tür hinter sich und setzt sich still neben mich auf die kleine Couch. Für einen kurzen Moment sagen wir beide nichts und sitzen einfach nur in kompletter Stille nebeneinander. Ich finde das gerade nicht allzu schlimm, weil diese Stimme keine unangenehme ist, sondern eine beruhigende.

"Es tut mir echt leid, dass ich dich in so eine Lage mit dem allem gebracht habe. Wäre ich nie zurückgetreten, wäre es nie soweit gekommen.", sagt er und fässt sich etwas durch sein Gesicht. Ich schaue ihm kurz an, aber schüttel dann mit meinem Kopf.

Klar hat er die Steine ins Rollen gebracht, aber ich verstehe ihn nach seinem Gestädnis besser. Ich würde ihn nicht mehr dafür die Schuld geben.

"Du trägst keine Schuld, dass die Presse blöd ist Damian. Du solltest dir keine Vorwürfe machen und ich mache dir auch keine. Du hast mir mit der Adam Sache die Augen geöffnet und ich verstehe dich nun mehr als davor. Ich bin stolz auf dich.", sage ich und bringe Damian dazu mich anzuschauen. Er schaut mich für einen kurzen Moment einfach nur an und nickt mir dann leicht zu.

"Wir schaffen das irgendwie zusammen. Wir haben uns und das ist die Hauptsache.", sage ich und er nickt mir ein weiteres Mal zu.

Wir schaffen es. Irgendwie.

* * *

Die Treppenstufen sind mir vertraut, aber in diesen Moment fühlen sie sich total fremd an. Mein Magen tut mir weh und ich überlege schon zum dritten Mal einfach umzukehren, aber ich will das endlich machen. Ich habe es zu lange herausgezögert. Über meine Schultern schaue ich zu Rodri, der mir mit Abstand hinter her läuft und an der nächstbesten Stelle anhält und dort wartet. Ich nicke ihn kurz zu und gehe zur Wohnungstür. Ich drücke die Klingeln herunter und atme durch, solange ich warte.

Ich habe meinen Besuch nicht angekündigt, deswegen wundert es mich auch nicht, dass Henry mich überrascht anschaut, als er mich vor der Tür sieht.

"Hey.", sagt er überrascht und schaut mich mit großen Augen an.
"Hi. Darf ich rein?", frage ich ihn und er nickt mir schnell zu, bevor er zur Seite geht. Ich war zwar schon lange nicht mehr hier, aber die Wohnung hat sich kein wenig verändert, obwohl Henry auch sonst jemand ist, der alle zwei Wochen seine Sachen umstellt.

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