"Ich habe mir eure Aufsätze angeschaut und ich bin ein wenig erstaunt, dass sie dieses Mal bei allen schlechter ausgefallen sind als sonst."
Mein Herz bleibt kurz stehen. Sie sind bei allen schlechter ausgefallen? Ich war letztes Mal schon einen Punkt hinter Henry, wenn es wieder so ist, dann drehe ich durch. Ich lasse mir meine Nervosität nicht anmerken und schaue kurz zu Henry, der was in sein Heft kritzelt.
Ich will mich damit eigentlich nicht beschäftigen, aber ich kann nicht aufhören mich zu fragen warum Henry gestern nicht da war. Er hat sehr spät abgesagt. Hat er abgesagt nachdem wir darüber geredet haben? Ist er meinetwegen nicht gekommen?
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Frau Ackerman mir meinen Aufsatz gibt. In ihren Blick kann ich ein kleines Lächeln sehen und ich drehe das Blatt direkt um. 95. Verdammte scheiße.
Mein Blick richtet sich direkt an Henry, der mich schon anschaut. Er schaut mich erwartungsvoll an und ich halte ihn die rote 95 hoch. Henry zögert einen Moment und hält mir sein Blatt auch. 94.
Ich fange an stolz zu lächeln und zucke stolz mit meinen Schultern. Nächster Punkt für mich. Henry lässt sich davon nicht beeindrucken obwohl ich genau weiß, dass es ihn stört.
Miss Ackerman verteilt die Aufsätze immer am Ende der Stunde, weil sie weiß, dass sonst niemand zuhört. Es ist also jetzt eine gute Möglichkeit Henry abzufangen. Henry hat wohl den gleichen Gedanken wie ich, als ich nämlich aus dem Klassenzimmer komme, steht er dort schon und wartet. Er braucht nicht viel sagen, denn ein einziger Blick von ihm reicht um zu wissen, was er will.
Ich reiche ihn meinen Aufsatz und Henry schaut ihn sich genau an. Er überfliegt jede Bemerkung und ich sehe, wann er was anderes zu stehen hat. Nach wenigen Momenten gibt er mir das Blatt wieder und nickt leicht.
"Ich verstehe leider warum du besser warst.", sagt er und will gerade gehen, als ich ihn noch kurz zurückhalte.
"Ich habe deine Mom gestern gesehen.", sage ich und Henry dreht sich direkt wieder um. Er fässt sich kurz durch seine Haare und verschränkt seine Arme dann vor seiner Brust. Ich habe das Gefühl, dass er etwas nervös ist. Er weiß wohl genau, was ich fragen will."Warum warst du gestern nicht dort?", frage ich ihn und verschränke nun selber etwas meine Arme. Vielleicht hat er legitime Gründe, aber ich will es trotzdem wissen.
"Ich hatte noch was zu tun.", sagt er und ich weiß genau, dass es eine Lüge ist.
"Warum hast du mir nicht gestern in meinem Zimmer gesagt, dass deine Mutter da sein wird und du auch eingeladen warst?", frage ich ihn weiter, aber Henry passt es nicht."Ich wusste garnicht, dass Du und meine Mom plötzlich beste Freunde seid...oder das wir so gut miteinander sind, dass du wissen musst wo ich bin.", sagt er leicht genervt, aber ich bin diejenige die mit ihrem Kopf schüttelt.
Immer das gleiche.
"Sorry, ich habe auch total vergessen, dass man mit dir nicht ein einfaches Gespräch führen kann. Ich verschwende deine Zeit nicht weiter.", sage ich und zeige ihn kurz mein Mittelfinger, bevor ich leicht genervt den Gang entlang laufe.
* * *
Kronprinz Damian ist zur jährlichen Spendengala des Krankenhauses von Corneria mit einer besonderen Begleitung gekommen. Seine Schwester Prinzessin Alexandra hat ihn begleitet und hat einen tollen Job gemacht. Obwohl sie zurzeit nur die zweite in der Thronfolge ist, lässt sie es sich nicht anmerken, dass sie im Schatten steht.
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us against the world✔️
Roman pour AdolescentsAlexandra führt ein unbeschwertes Leben. Bis ein einziges Geständnis ihr ganzes Leben auf dem Kopf stellt. Alexandra von Corneria hat nichts zu befürchten. Ihr älterer Bruder Damian wird die Krone von Corneria erben und der nächste König werden. Sei...