Kapitel 48

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einige wochen später

"Wenn ich darauf noch eine Unterschrift bekomme, bin ich glücklich und lasse dich heute in Ruhe."

Damian drückt mir den Stift in die Hand und lächelt, als er das unterschriebene Dokument zurückbekommt. Er schenkt mir einen kurzen Luftkuss und verlässt daraufhin das kleine Büro. Henry und Damian treffen sich vor dem Büro, als er nämlich draußen ist, kommt Henry gerade hinein.

"Hey, hast du kurz Zeit?", fragt er vorsichtig und lehnt sich etwas an den Türrahmen.
"Ich dachte die Belästigungen haben mit Damian gerade aufgehört.", antworte ich und entlocke Henry ein kleines Lächeln.
"Dein Vater möchte was von dir. Es geht um deine Mutter.", fügt er hinzu und ich werde etwas nervös. Das hat nichts gutes zu bedeuten.
"Warum bist du dann hier?"

"Weil er weiß, dass du bei mir nicht nein sagen kannst.", sagt Henry grinsend und bringt mich dazu meine Augen zu rollen. Ich lächel trotzdem etwas und lege mein Telefon wieder ab, bevor ich Henry folge.

Ich kann mir etwas denken um was es geht. Seit meiner Krönung geht es meiner Mom von Tag zu Tag schlechter. Ich glaube sie hat nicht mehr allzu lange und das bricht mir etwas mein Herz.

Henry bleibt vor dem Büro meines Vaters stehen und nickt mir zuversichtlich zu. Ich nicke ihn genauso zu und klopfe dann kurz, bevor ich hinein gehe. Die Blicke von uns beiden treffen sich direkt und ich lächel ihn leicht an.

"Henry meint, dass du mich sehen wolltest.", sage ich und Dad nickt, bevor er mir zeigt, dass ich mich auf den Sessel setzen soll. Ich tue es etwas zögernd und schaue zu Dad, wie er sich gegenüber von mir niederlässt.
"Du kannst es dir etwas denken oder?", sagt er vorsichtig und ich nicke ihn schluckend zu.

"Ich bin mir sicher, dass du nicht euren Streit als letzte Errinerung an sie haben willst. Ich glaube der Moment ist gekommen um es zu klären."

Die letzte Hoffnung schwindet nun mit seinen Worten. Es ist wirklich soweit. Mom wird sterben.

"Ich komme gerne mit, wenn du willst. Ich weiß, dass du es auch alleine schaffen würdest, aber ich weiß nicht ob du es auf der emotionalen Ebene ganz schaffst.", sagt er vorsichtig und schluckt nun selber etwas. Für ihn ist es genauso komisch zu sagen, dass seine Frau sterben wird. Er will es wohl genauso wenig wahrhaben.

Ich weiß aber, dass ich das alleine machen muss. Es ist meine Verantwortung und es ist sowieso mehr eine Sachen zwischen uns beiden. Ich muss stark bleiben. Für Mom.

* * *

Nichts hätte mich auf diese Situation vorbereitet. Ich hätte auch so viel lesen können oder ich hätte auch so oft alles in meinen Kopf proben können. Als ich durch die Tür komme und meine Mom sehe, verschwindet alles aus meinem Kopf. Er ist total leer und mir fehlen die Worte. Mir fehlt alles. Ich fühle mich leer.

Ich bin mir im ersten Moment nicht so sicher ob sie überhaupt wach ist, aber als ich näher ans Bett komme, lächelt sie mich leicht an.

"Hallo Alexandra.", begrüßt sie mich und ich höre selbst an ihrer Stimme wie schwach sie doch ist.
"Hey Mom.", sage ich und versuche meine Stimme unter Kontrolle zu halten. Ich gehe noch ein Stück auf sie zu und setze mich vorsichtig an ihre Bettkante.

"Wie geht es dir?", frage ich sie und will die Antwort auf die Frage eigentlich garnicht hören. Ich kann mir nämlich vorstellen wie es ihr geht und ich will es nicht bestätigt bekommen.
"Besser als ich dachte.", antwortet sie. Aber schlechter als gestern traut sie sich nicht zu sagen.

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