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Kapitel 16

Auf der Autofahrt zum Schloss bin ich leise. Ich schaue stumm aus dem Fenster und sehe wie die Natur an mir vorbei zieht. Meine Finger berühren die Scheibe und ziehen kleine Kreise auf ihr.

"Mir gefällt es nicht so, dass du so leise bist. Du hast seit gestern Abend nicht wirklich mehr geredet.", ich richte meinen Blick zur Seite und schaue zu Henry, der mich kurz anschaut und dann wieder geradeaus schaut.

Meine Mom war etwas verwirrt, warum mich niemand vom Internat abholen muss, aber solange ich pünktlich bin, ist es ihr egal, wie ich zum Schloss gekommen bin.

"Ich habe echt keine Lust. Keine Lust auf das alles. Ich würde am liebsten einfach nur zurück ins Bett.", sage ich und setze mich wieder etwas gerade hin. Henry bleibt im ersten Moment stumm und parkt im nächsten Moment außerhalb des Schlosses. Er stellt den Motor aus und schaut mich an.

"Du solltest es dir nicht allzu sehr zum Herzen nehmen, was andere über dich sagen. Die Meinung von den Menschen, die du magst, sollte dich nur interessieren.", sagt er und ich nicke ihn kurz zu.
"Es ist trotzdem schwer einige Sachen einfach zu ignorieren.", sage ich und muss mich etwas zusammen reißen nicht zu weinen. Wenn ich weinend im Schloss ankomme, bringt mich meine Mutter um.

"Wir können später nochmal in Ruhe über das alles reden. Du schaffst das aber schon Alexandria. Ich glaube an dich."

Ein kleines lächeln bildet sich auf meinen Lippen und Henry steigt mit mir aus dem Auto um mir mit meinem Koffer zu helfen. Er hebt ihn aus dem Kofferraum und stellt ihn vor meine Füße.
"Wenn was sein sollte, kannst du mir ruhig schreiben. Ich hole dich auch gerne wieder ab, wenn du willst.", bietet er mir an und ich nicke ihn kurz zu. Ich schaue ihn noch kurz an und beuge mich dann kurz vor, um ihn ein kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken.

"Ich melde mich.", antworte ich und nehme meinen Koffer. Ich atme noch einmal durch und mache mich dann auf dem Weg zum Schloss. Ich werde schon unten am Zaun kurz begrüßt und ich versuche solange meinen Kopf auszuschalten, bis ich oben angelangt bin.

Es war keine Lüge. Ich habe echt keine Lust und will am liebsten zurück in mein Bett. Aber ich muss da jetzt erstmal durch. Solange wird das alles hoffentlich nicht dauern.

Als ich die letzten Meter zum Schloss laufe, öffnet sich die Tür und Mom und Damian kommen zum Vorschein. In Mom's Gesicht breitet sich etwas erleichtert aus. Ich bin doch nicht zu spät?

"Auf die Minute pünktlich.", verkünde ich und setze mein perfektes künstliches lächeln auf. Damian begrüßt mich kurz und auch Mom macht das gleiche.
"Ich bin beeindruckt. Sogar umgezogen und alles.", fängt sie an und streicht durch meine leicht gelockten Haare.

"Wer hat dich gebracht?", hakt sie neugierig nach und gibt meinem Koffer einer der Wachen.
"Carlo.", lüge ich sie an und gehe mit den beiden wieder ins Schloss. Ich weiß, dass Mom mir das abkaufen wird. Immerhin weiß sie, dass ich gestern bei ihm war. Es ist also nicht abwegig, dass er mich hier her gebracht hat.

"Gibt es irgendwas was ich wissen muss?", frage ich und bleibe neben Damians Koffer stehen.
"Wir sind die einzigen Gäste und es wird nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Es ist eigentlich nur eine Publicity treffen, um zu zeigen, dass wir als junge Menschen genauso gute Nachfolger sind als die ältere Generation.", sagt er und ich nicke ihn einfach nur zu. In dem Moment ist es mir zu anstregend zu diskutieren, weswegen ich einfach nur zu stimme.

* * *

Aredon ist mit dem Flugzeug in knapp einer Stunde zu erreichen. Ich konnte auf dem Flug etwas für die Schule machen, für den Fall, dass ich morgen zu fertig bin um in den Unterricht zu gehen. Als wir gelandet sind, steigen wir beide zügig aus und werden mit dem Auto zum Schloss gefahren. Obwohl ich die meiste Zeit aus dem Fenster schaue, sehe ich, dass Damian mich anschaut.