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Kapitel 31

Ich gehe ruckartig von Henrys Schoß herunter und erst dort sieht meine Mutter wohl erst so wirklich, wer dort gerade in meinem Bett liegt.

Henry Belfort. Der Sohn ihres Sicherheitsbeauftragten. Genau davor hat uns Joshua gewarnt. Scheiße.

Ich schaue kurz zu Henry, der leise flucht und sich durch sein Gesicht fässt.

"Ich glaube wir kommen in fünf Minuten wieder. Dann können sich die beiden mal was anziehen.", sagt Damian und erst da fällt meiner Mutter auf, dass wir nicht wirklich viel anhaben. Sie schüttelt einfach nur mit ihren Kopf und verlässt mit meinem Vater und Damian wieder mein Zimmer. Als die Tür zu geht, höre ich direkt die aufgebrachte Stimme meiner Mom.

"Das war jetzt sehr unpassend.", sagt Henry und setzt sich etwas auf. Ich fasse mir durch meine Haare und schaue zu meiner Tür. Ich hatte gerade nicht genug Zeit um das alles zu realisieren, aber jetzt merke ich erst in was für eine scheiße ich gerade stecke.
"Meine Mom bringt mich gleich um.", sage ich und setze mich genauso auf. Henry schaut mich kurz an und streicht mir etwas über meinen Arm.

"Alles wird gut. Dein Bruder ist da. Außerdem muss ich wohl am meisten Angst haben. Werde ich jetzt in den Kerker geworfen?", fragt er mich ironisch und bringt mich etwas zum lächeln. Ich ziehe die Bettdecke von uns beide weg und mache mich daran mir etwas anzuziehen. Henry zieht sich seine schwarze Jogginghose an und macht sich auf die Suche nach seinem Shirt. Uns beiden fällt im selben Moment auf, dass ich es trage.

"Machen wir einen Tausch: Ich kriege mein Shirt, dafür darfst du meinen Pulli anziehen?", fragt er mich und hält mir seine Hand hin. Ich überlege nicht lange und klatsche ihn ein, bevor ich sein Shirt aufziehe und ihn gebe. Er drückt mir sein Pullover in die Hand und ich ziehe ihn mir über.

"Meldest du dich, wenn du nicht tot bist?", fragt er und zieht sich seine Schuhe an. Ich nicke ihn zu und ich spüre seine Lippen kurz auf meine, bevor er sich seine letzten Sachen nimmt und durch das Badezimmerfenster verschwindet. Ich kann verstehen, dass er keine Lust auf meine Eltern hat. Wenn ich gleich an das Gespräch denke, wird mir auch schlecht.

* * *

"Ich habe dich noch vor Wochen gefragt ob du mir was sagen willst und du hast verneint. Jetzt erwische ich dich mit dem gleichen Jungen in deinem Bett an sonst was machen.", regt sie sich auf, was mich aber auch etwas sauer gemacht.

"Wir haben uns nur geküsst. Mehr nicht.", rechtfertige ich mich und schaue zu Damian, der sich neben mich setzt.
"Ihr beide wart also nackt im Bett und habt euch geküsst?", sagt sie und bringt mich dazu mit meinen Kopf zu schütteln.

"Wir waren nicht nackt. Wir hatten noch was an. Was willst du von mir hören? Dass wir Sex hatten? Nicht zum ersten Mal?", sage ich sauer und bringe Mom wieder dazu laut aufzuatmen.
"Alexandra.", ermahnt mich mein Vater wieder etwas, aber meine Mutter hat sich schon ihre eigene Meinung darüber gebildet.

"Ich will, dass du diesen Jungen nicht mehr siehst und auch nichts mehr mit ihm machst. Du kannst nicht so unvorsichtig sein.", sagt sie und schüttelt verstädnislos ihren Kopf.

"Du kannst mir nicht verbieten wem ich sehen darf und wem nicht.", sage ich und dieses Mal mischt sich mein Vater auch ein.
"Es geht nicht nur mehr um dich. Es geht um deine Zukunft.", sagt er, aber ich verstehe das Problem immernoch nicht.

"Was ist wenn Henry meine Zukunft ist?", sage ich, aber meine Mutter fängt einfach nur an zu lachen.
"Das kann nicht dein ernst sein.", sagt sie und bevor ich noch was sagen konnte, mischt sich mein Vater ein.

"Stella, willst du mit Damian vielleicht kurz etwas an die frische Luft gehen?", fragt er, aber es ist nicht wirklich eine Frage sondern eine Aufforderung. Damian nickt uns beiden direkt zu und schiebt Mom etwas aus dem Zimmer. Als die Tür ins Schloss fällt, setzt sich mein Vater neben mich auf mein Bett und atmet kurz etwas durch.