Ich atme einmal durch, bevor ich mir in meinem kleinen Handspiegel nochmal alles richte und dann die Tür aufmache. Ich setze mein Lächeln auf und winke allen Menschen zu, die meinen Namen rufen. Ich höre das klicken mehrerer Kameras und bin im nächsten Moment von mehreren Soldaten umzingelt.
Ich hätte mir gerne einen weniger auffälligen Einlauf zu meiner Abschlussfeier gewünscht, aber man kann auch nicht alles bekommen.
Ich winke noch einmal den vielen Menschen zu und gehe dann in das Schulgebäude hinein. Ich warte kurz in der kleinen Halle und schaue zu Damian, der auf mich zu kommt und mich leicht anlächelt.
"Das schlimmste hast du damit hinter dir.", sagt er und versucht mich etwas zu beruhigen. Ich nicke ihn leicht lächelnd zu und schaue zu meinen Eltern, die genauso hinein kommen.
"Wir werden uns etwas im Hintergrund aufhalten. Das Sicherheitsgebot ist aber drastisch erhöht wurden. Ich habe deinen Wunsch aber berüchtigst und du wirst keine Wache neben dir haben. Du kannst also neben deinen Kameraden sitzen. Weißt du wer neben dir sitzt?", fragt sie mich und ich überlege für einen kurzen Moment einfach zu lügen. Es würde aber keinen Sinn ergeben, da sie es sowieso sehen würde.
Genauso wie bei Damian habe ich den ersten Platz. Mein Nachname fängt zwar nicht mit A an, aber aufgrund meines Status sitze ich an erster Stelle. Danach geht es alphabetisch weiter und in unserem Jahrgang gibt es niemanden, der mit A anfängt.
"Henry sitzt neben mir. Wir haben niemanden im Jahrgang mit A. Er ist der erste bei B.", sage ich und lasse es mir nicht anmerken, dass ich etwas Angst habe, dass sie ihre Entscheidung doch noch ändert. Bevor sie aber was sagen kann, mischt sich mein Vater ein.
"Wir werden neben der Bühne Platz nehmen. Wir sehen uns dann, wenn du dran bist. Wir sind stolz auf dich und freuen uns.", antwortet er und lächelt mich kurz an, bevor er Mom mit sich zieht uns sich beide schon auf Weg nach draußen machen.
"Wenn sich die beiden irgendwann trennen, gebe ich dir die Schuld.", sagt Damian und bringt mich dazu ihn verwirrt anzuschauen. Warum sagt er sowas jetzt? Als er meinen Blick sieht spricht er weiter.
"Die beiden sind ja sonst immer einer Meinung, aber deine Beziehung zu Henry spaltet die beiden wohl sehr. Du willst das nicht hören, aber ich habe die beiden schon streiten gehört. Dad ist der Meinung, dass Henry kein Problem ist und dass er sich für dich freut. Moms Meinung kennst du.", fügt er hinzu und zuckt etwas mit seinen Schultern.Ich muss mit den beiden echt nochmal reden. Ich will nicht, dass sich beide wegen mir streiten. Vielleicht klärt sich das sowieso, wenn Henry sich entscheidet...
Als hätte er uns gehört, spüre ich im nächsten Moment eine Hand auf meinem Rücken und spüre weiche Lippen auf meiner Wange. Ich drehe meinen Kopf etwas zur Seite und lächel leicht, als ich Henry erblicke.
"Wenn man vom Teufel spricht. Du solltest deine Hände gleich bei dir behalten, sonst lernst du heute doch noch den Kerker im Schloss kennen.", sagt Damian amüsiert und kassiert einen leichten Schlag von mir.
"Hör auf sowas zu sagen.", fange ich an und hacke mich etwas bei Henry ein."Bereit?", frage ich Henry und er schüttelt mit seinem Kopf.
"Kein bisschen. Ich musste mir schon was von meinen Eltern anhören und einige Wachen haben mich etwas böse angeschaut. Ich bin froh, wenn wir das gleich hinter uns gebracht haben.", sagt er und atmet etwas durch."Wurdest du eigentlich aus dem Schloss ausgeladen?", fragt Damian weiter und ich könnte ihn gerade echt den Hals umdrehen.
"Erstaunlicherweise nicht. Ich habe meinen Eltern aber versprechen müssen, dass ich in ihrem Blickfeld bleibe.", sagt er und streicht mir wieder etwas über meinen Rücken.

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us against the world✔️
Teen FictionAlexandra führt ein unbeschwertes Leben. Bis ein einziges Geständnis ihr ganzes Leben auf dem Kopf stellt. Alexandra von Corneria hat nichts zu befürchten. Ihr älterer Bruder Damian wird die Krone von Corneria erben und der nächste König werden. Sei...