Kapitel 5

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Es gibt nur ein einziges Wort um die Parties im Midnight's zu beschreiben: Legendär.

Obwohl man an diesen kalten Januartag die neu gebaute Außenterasse nicht nutzen kann, hat sich auch etwas im Inneren getan. Die Eingangstüren führen einen zwar immernoch durch einen kleinen Flur, aber der große Raum wurde nun in mehrere Abschnitte eingeteilt. Auf der linken Seite wurden Wände gezogen und dort stehen nun einige Sofas herum, auf denen man es sich gemütlich machen kann. Auf der genau anderen Seite steht nun die renovierte Bar und ein kleines Podest am Ende des Raumes gibt dem Saal nun eine kleine Bühne.

"Das sieht echt sehr gut aus.", sage ich und bedanke mich bei Adam, der mir eine Cola über die Theke reicht. Er bedankt sich kurz bei mir und atmet etwas auf, bevor er sich etwas an die Theke lehnt.
"Es war echt anstregend, aber es hat sich gelohnt. Dein Bruder war auch eine echt gute Hilfe.", sagt er und verwirrt mich etwas. Ich wusste garnicht, dass er hier mitgeholfen hat. Ich muss ihn nächstes Mal darauf ansprechen.

"Habt ihr das Problem mit den Unterstuflern auch geklärt?", frage ich ihn weiter, aber er zuckt nur mit seinen Schultern.
"Um das Problem habe ich mich nicht gekümmert. Es macht aber den Anschein. So ganz wird es sowieso nie klappen. Die werden immer einen Weg hinein finden.", sagt er und ich zucke etwas mit meinen Schultern. Als ich gerade noch was sagen will, spüre ich eine Hand auf meinem Rücken und schaue zu Lia, die sich lächelnd neben mich setzt.

"Da schaue ich einmal nicht hin und du trinkst schon wieder ohne mich.", sagt sie und schmollt etwas. Ich drücke ihr mein Glas in die Hand, sodass sie einmal probieren kann, dass es sich nicht um Alkohol handelt, sondern nur um Cola.
"Ich würde es doch nie wagen ohne dich zu trinken. Außerdem habe ich noch kein Bedürfnis dazu.", sage ich und lächel sie etwas an.

"Du hörst dich langsam echt wie Damian an.", sagt Lia und kippt sich direkt den Shot herunter, den Adam vor wenigen Sekunden abgestellt hat.
"Komisch, es könnte glatt sein, dass wir verwandt sind.", sage ich ironisch und bringe Lia dazu mich kurz finster anzusehen. Ihr Blick landet aber im nächsten Moment bei der Tür, durch die Carlo und Henry zusammen hinein kommen.

"Wenn das nicht meine Lieblingsmädchen sind.", sagt Carlo und bringt uns beide direkt dazu Kotzgeräusche zu machen. Er weiß genau wie sehr wir es hassen, wenn er das sagt. Ich schaue ihn noch kurz an, bis mein Blick bei Henry liegt, der mich komischerweise schon ansah. Ich ziehe meine Augenbrauen etwa zusammen und schaue ihn weiter an. Warum schaut er mich an?

"Habt ihr schon ohne mich getrunken?", fragt Carlo und nimmt sich zwei der Shotgläser. Er hält Henry eins hin, aber dieser verneint direkt.
"Ich muss noch fahren.", sagt er, was mich dazu bringt mit meinen Augen zu rollen.

Henry muss natürlich wie so ein richtiger Protz mit seinem Auto gekommen sein, anstatt wie wir anderen mit dem Bus oder dem Taxi. Henry bemerkt meinen kritischen Blick und will gerade was sagen, als ihn eine kleine Blondine an den Schultern berührt und die beiden direkt verschwinden. Typisch. Ich schaue den beiden noch kurz nach und richte mich dann an Carlo, der mir das Shotglas in die Hand drückt.

"Auf uns!"

* * *

Das Motto hat mich schon nicht angesprochen und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich diese Party überhaupt nicht fühle. Carlo und Lia haben schnell wieder Anschluss mit ihren Begegnungen von der letzten Party gefunden und ich stehe alleine in einer Ecke und schaue mir alles an. Allen scheint es gut zu gehen und alle feiern hemmungslos. Ich habe irgendwann keine Lust mehr und stelle meine Flasche auf den Tresen ab, bevor ich mir meine Jacke und meine Tasche von Adam hole und mich auf dem Weg nach draußen mache.

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