Wir waren nun auf den Weg zur Lagerhalle, wo der Kampf stattfinden sollte. Dexter hat bei sich zuhause alles eingepackt was er brauchte und schien langsam etwas angespannt zu werden. Aber auch ich konnte meine Nervosität nicht mehr unterdrücken. Ich war so gespannt was mich dort erwartete.
Das Radio lief leise und wir beide hingen unsere Gedanken hinterher. Ich hielt Dexters Hand in meiner und spielte nervös an seinen Fingern rum. Ob seine Hände nach dem Kampf immer noch so unversehrt und attraktiv sind? Ich hoffe es, denn so langsam kamen mir immer öfter Dinge in den Sinn die er damit tun könnte. Ich versuchte schnell die Gedanken aus meinem Kopf zu drängen denn darum ging es jetzt nicht. Ich musste für Dexter da sein... der Kampf schien ihn sehr zu beschäftigen. Ich drückte ein paar mal deine Hand und er fing an zu lächeln.
»Danke, dass du da bist. Ich bin zwar noch immer nicht ganz so glücklich darüber dass du mitkommst aber irgendwo bin ich doch froh dich an meiner Seite zu haben.«
Ich lächelte ihn an. Zu hören, dass er froh ist, dass ich da bin löste ein kribbeln in meinem Bauch aus.
Ich bin auch froh, dass du da bist!»Was ist das für ein Gegner gegen den du da jetzt kämpfen musst?« fragte ich interessiert.
Sein Blick veränderte sich schlagartig von liebevoll zu knallhart und er zog seine Hand aus meiner. Oh hätte ich wohl lieber nicht fragen sollen...
»Ein alter Bekannter.« Antwortete er knapp. Ich seufzte und schaute aus dem Fenster. Anscheinend wollte er nicht drüber reden. Mein Blick folgte den Bäumen die draußen förmlich vorbei flogen und ich fragte mich was denn so schlimm sein könnte, dass er so drauf reagierte. Ich dachte ich wusste schon so viel über ihn. Aber so viel ist wohl nicht alles.
Als wir endlich vor der Lagerhalle ankamen war ich froh endlich aus dem Auto aussteigen zu können. Die Stille war unerträglich und ich hatte das Gefühl, dass es das erste mal seit langem zwischen uns kriselte. Ich mochte Dexter... Sehr. Mehr als ich mir vielleicht eingestehen wollte aber ich möchte auch noch garnicht über meine Gefühle nachdenken sondern einfach nur genießen wie es ist. Und obwohl es gerade angespannt war hatte ich nicht das Gefühl, dass das jetzt was kaputt machte. Ich hatte bei ihm mit meiner Frage anscheinend einen wunden Punkt getroffen und konnte es ihm garnicht mal übel nehmen, dass er darauf so reagierte. Wir alle haben doch Dinge über die wir nicht gerne sprechen.
Dexter passte auf, dass ich nicht von seiner Seite wich, als wir auf zwei Männer zu gingen die wild diskutierten. Als sie uns sahen stoppten sie und setzten ein Lächeln auf. »Dexter... schön dich mal wieder zu sehen. Und du musst Emily sein richtig?« Der größere von beiden schaute mich an.
Emily? Den Namen hab ich noch nie von ihm gehört... hatte er was mit ihr?
Die beiden Jungs lachten los und Dexter schmunzelte leicht als er mich anschaute. Lachten sie mich aus?
»Du müsstest dein Gesicht sehen.« Der andere von den beiden hielt sich den Bauch vor lachen. »Nur ein Spaß, wir wissen, dass du Ilenia bist.« Sie beruhigten sich etwas und musste jetzt auch etwas lachen. »Ihr seid doof.« Murmelte ich. »Ich bin Kian und das ist Finn.« Der kleinere zeigte auf sich und dann auf den großen blonden. »Worüber habt ihr diskutiert?« Fragte Dexter als wir uns in Bewegung setzten. Es war noch überhaupt nichts los und wir waren fast die einzigen hier. Finn seufzte und blickte dann zu mir. »Komm Ilenia ich stell dir mal die anderen vor.« Kian winkte mich mit sich und widerwillig begleitete ich ihn. Es war sehr deutlich, dass ich das jetzt nicht mitbekommen sollte, aber einen Aufstand wollte ich jetzt wirklich nicht machen. Die werden schon wissen was sie tun.
Ich blickte also noch einmal kurz zurück und bekam von Dexter ein kleines Lächeln, welches mein Herz höher schlagen ließ. Gott dieser Mann...
»So... wie hast du es geschafft, dass er dich mitnimmt? Er hat uns immer von dir erzählt und jedes Mal wenn wir gesagt haben er soll dich mal mitbringen hat er uns einen Vogel gezeigt.« Kian sah mich fragend an. »Ich schätze mal ich habe ihn genug genervt.« Ich lachte und folgte dem braunhaarigen in die Lagerhalle. Es war noch ziemlich leer aber vereinzelt standen ein paar grimmig guckende Männer herum. In der Mitte befand sich ein großer Boxring und außen rum provisorisch aufgestellte Tribünen. Es gab sogar eine 2.Ebene mit vereinzelt ein paar Räumen oder öffentlichen Sitzecken.
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Dexter
Teen FictionDu und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. •Mahatma Gandhi Ein Schulprojekt wird Ilenia's Leben für immer verändern. Ihre Klasse wird für einen Monat, jeden Tag einen Insassen eines Gefängnisses besuchen. Währen...