»Kleine... aufwachen.« Sanft wurde mir eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen. Als mich dieser himmlische Geruch umgab, öffnete ich meine Augen nur zu gerne und sah Dexter direkt vor meinem Gesicht. Ich glaube so nah waren wir uns noch nie. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren und sofort wanderte mein Blick zu seinen. Diese vollen rosanen Lippen. Langsam kapierten wir beide dass wir uns ziemlich nah waren, weswegen wir gleichzeitig anfingen irgendwas zu machen. »Ehm... ich... mein Handy.« Ich drehte mich weg und bemerkte erst danach dass er das gleiche tat. »Ich muss... meine Waffe. Genau.« Schnell lief er ums Auto rum und sah mich von der Fahrerseite an. Ich musste leise lachen und er stimmte mit ein. Gott waren wir peinlich.
»Wir sind da. Und nimmst du die Waffe mit?« Er deutete auf das Handschuhfach und schloss seine autotür. Ich nahm also die Waffe, stieg auch aus und sah mich um. Es war so schön hier. Wir standen vor einem schönen Haus, welches von ein paar Bäumen umgeben war. Man hörte ein leises plätschern im Hintergrund, was auf einen Bach hinwies und die Vögel zwitscherten. »Es ist schön hier.« Ich lächelte und sah mich etwas um. »Gleich müssten die anderen kommen. Sie haben ein paar Sachen von uns und waren einkaufen. Sie nehmen übrigens auch den Wagen mit, damit das hier alles relativ unbewohnt aussieht.« Erklärte Dexter mir. »Können wir rein gehen? Es wird langsam ein bisschen kühl.« Dass ich schon eine totale Gänsehaut hatte musste ich ja nicht sagen. Es war schon ungefähr 18 Uhr und da war es eben ein bisschen kälter. Es überraschte mich gerade, dass wir so lange gefahren sind, da Dexter ja alles gefahren ist. Okay bevor ich eingeschlafen bin haben wir immer mal wieder Pausen gemacht. Vielleicht haben wir insgesamt 4 Stunden mit Pausen machen verbracht aber wir mussten eben auch immer aufpassen dass uns keiner folgte.
Er lief den steinigen Weg bis zur Haustür lang und öffnete sie. Da ich direkt hinter ihm stand, konnte ich nicht wirklich sehen wie es drinnen aussah. Er legte den Autoschlüssel in eine Schüssel neben der Tür und lief rein. Auch ich konnte mich endlich umsehen und war vollkommen begeistert. Man kam direkt ins Wohnzimmer in dem ein Kamin, ein Fernseher und ein großes Sofa stand. Auch ein kleines Bücherregal stand an der Wand. Weiter ging es durch einen kleinen Durchgang in die Küche. An einer kleinen Kücheninsel mit 4 Barhockern konnte man auch gemütlich sitzen. »Es ist schön hier.« Ich drehte mich lächelnd zu Dexter um der mich schmunzelnd beobachtete. »Die anderen sind da. Ich geh unsere Sachen holen.« teilte Dexter mir mit und war schon aus der Tür verschwunden.
Ich hoffte wirklich, dass wir hier sicher waren. Ich brauchte jetzt echt mal ein bisschen Zeit um wieder runter zu kommen und klar zu denken. Kurz darauf kam Dexter mit ein zwei Taschen wieder und hinter ihm Enzo und Enrico die zwei Einkaufstüten reintrugen. Sie sahen nicht besonders gut aus, aber ich schätze vor ein paar Stunden waren sie auch noch am feiern. »Hey Pulcino...« Enzo sah mich total kaputt an. Er sah nach dem feiern immer so aus. »Zu wild gefeiert großer Bruder?« Ich musste leicht Lächeln und umarmte ihn dann. »Ich hab mir sorgen um dich gemacht.« Er hielt mich fest, weswegen ich ihn noch fester umarmte. Das war genau das was ich gerade brauchte. »Dexter hat aufgepasst.« Als ich das sagte, schob er mich etwas von sich und sah mich prüfend an. »Was läuft da bei euch?« Ich konnte ein kleines grinsen auf seinen Lippen erkennen. »Nichts... glaub ich.« Ich zuckte mit den Schultern und wollte mich wegdrehen aber Enzo hielt mich fest. »Er tut dir gut Ilenia, das merkt man. Er ist vielleicht manchmal zu grob und manchmal drückt er sich auch falsch aus, aber sein Herz ist am rechten Fleck und er tut alles für die, die er liebt.« Enzo blickte mich ernst an weswegen ich nickte. »Ich weiß... ich hab es mitbekommen. Können wir das Thema lassen?« Ich mochte es nicht, mit mein Bruder darüber zu reden.
»Klar.« Er nickte seufzend und lies mich los. »Die Einkäufe sind in der Küche, wir müssen fahren. Aber wenn etwas ist dann ruf uns an okay?« Enrico kam aus der Küche und hinter ihm stand Dexter, der mich mit einem undefinierbaren Blick ansah. Ich nickte und verabschiedete meine Brüder kurz, bevor ich mich wieder zu Dexter drehte. Irgendwie war es gerade komisch zwischen uns. Sonst war es so unbeschwert und angenehm, aber jetzt war diese Stille einfach nur unangenehm. Es schien als würde auch er das merken, denn er kam auf mich zu und zog mich dann mit sich zum Sofa.
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Dexter
Teen FictionDu und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. •Mahatma Gandhi Ein Schulprojekt wird Ilenia's Leben für immer verändern. Ihre Klasse wird für einen Monat, jeden Tag einen Insassen eines Gefängnisses besuchen. Währen...