Ich hatte Jessie zurück gebracht und den ganzen Weg darüber gegrübelt warum die Officer sie so widerlich angestarrt haben. Als würden sie sie gleich packen und weglaufen. Dass ich gesagt hatte sie wäre meine Schwester, war einfach so reflexartig. Als sie fragten ob das Dexter Schwester war guckten sie so... so voller Hass aber auch so als hätten sie ihr Ziel erreicht. Seufzend schüttele ich den kopf. Vielleicht bildete ich mir das auch alles ein. Das waren einfach nur Leute die im Gefängnis arbeiteten. Ich lief den Gang mit leeren Zellen entlang bis ich auf den Hof kam. Es liefen viele Leute herum. Alle in den gleichen grauen Anzügen. Ich blickte mich einmal um, bis ich die Jungs an dem selben Platz wie gestern entdeckte. Ich wollte mich gerade auf den Weg dahin machen, als ich zurück gezogen wurde. »Nicht so schnell Baby.« Eine Hand landete auf meinem Arsch, weswegen ich erschrocken auquietschte. Der würde was erleben. Ich drehte mich um und stand einem kleinen Asiaten gegenüber. Man sagt Asiaten können gut kämpfen... »Lass uns doch ein wenig spass haben.« Mit einem Ruck zog er mich an sich und grinste mich an. »Vergiss es.« Fauchte ich und schon landete mein Knie einen Treffer zwischen seinen beinen und meine Faust genau auf seiner Nase. »Oh du kleine schlampe.« Brüllte er auf und warf mir einen Todesblick zu, bevor er sich aufrichtete und mein Handgelenk packte. Mit gezielten Schlägen, versuchte ich mich frei zu kämpfen aber er war nicht schlecht. »Gib's der kleinen Tanju.« Rief einer. Es hatte sich ein Kreis um uns gebildet. Entsetzt sah ich zu den Männern die den vor mir anfeuerten. Mit zusammen gekniffenen Augen mustertet ich den Mann vor mir. In meinem Kopf hallte die Stimme meines Trainers wieder. Ich startete erneut einen Angriff auf den Mann names Tanju und diesmal brachte es mir etwas. Keuchend lies er mich los und stellte sich vor mir in Kampfposition.
Ich straffte die Schultern und sah Tanju an. Doch kurz bevor er angreifen konnte wurde ich beiseite geschoben und ein breiter, unter dem grauen Anzug, tätowierter rücken schob sich vor mich. Die erste Faust landete in Tanjus Gesicht und ein paar anderen folgten. »Dexter... Komm runter, nicht dass einer von den Wärtern das sieht.« Ich hielt ihn sanft am Arm fest und er sah mich an. »Fass niemals mehr eine Frau so an. Vor allem keine so unschuldige.« Er musterte den Mann nochmal kurz und zog mich dann weg. »Geht es dir gut? Hat er dich angefasst.« Dexter musterte mich eingehend, was mir ein kleines Lächeln entlockte. »Es ist nichts passiert. Danke.« »Ilenia ich muss mit dir reden. Das mit meiner Schwester hättest du nicht machen dürfen.« Er sah mich ernst an. »Was...? Warum nicht?« Verwirrt blieb ich stehen. »Es ist viel zu gefährlich. Das war so unglaublich verantwortungslos von dir.« Fuhr er mich plötzlich an. »Sag mal willst du mich eigentlich verarschen? Du erzählst mir wie sehr du sie vermisst aber wenn ich sie dir bringe wirst du sauer? Ich hab alles getan damit sie kein schlechtes Bild von dir hat. Ich hab dich so gut dargestellt obwohl du so ein unglaublich schrecklicher Mensch bist und als diese Wärter da waren hab ich sogar gesagt das ist meine Freundin weil sie sie so angesehen haben und jetzt willst du mir sagen dass ich verantwortungslos bin?« Fassungslos blickte ich ihm entgegen. »Ja genau das will ich dir sagen. Sie ist ein junges Mädchen und du bringst sie ins Gefängnis... wenn ich in deinen Augen ein so schrecklicher Mensch bin, dann solltest du besser gehen.«
»Du hast recht das sollte ich.« Ich funkelte ihn sauer an und drehte mich dann auf der Stelle um. »Ilenia bleib hier.« Seufzend zog Dexter mich zurück, so dass ich gegen seine Brust knallte. »Lass mich los.« Fauchte ich und versuchte mich von ihm los zu machen. »Nein... niemals.« Er zog mich in seine Arme und drückte mich fest an sich. »Ich bin dir so unglaublich dankbar, ich kann es nicht in Worte fassen.«Hauchte er leise. Überrascht von seinem plötzlichen Meinungswechsel blieb ich stehen.»Es tut mir leid was ich gerade gesagt hab ich meinte es nicht so, ich bin dir so unglaublich dankbar dass du es mir ermöglicht hast meine kleine Schwester zu sehen. Ich bin dir auch dankbar dafür dass du mich vor ihr so gut dargestellt hast und auch dafür dass du sie bei den Officern als deine Freundin ausgegeben hast.« Er sah mir dabei nicht in die Augen aber ich wusste das er es ernst meinte. »Ist schon okay Dexter. Lass uns einfach nicht drüber reden.« Ich löste mich ein wenig von ihm, weil es mir ein bisschen unbehaglich war ihm so nah zu sein und sah zu ihm auf. »Tut mir leid ich... ich wollte dir nicht zu nah kommen. Enzo und Enrico hätten mich dafür wahrscheinlich umgebracht.« Er lachte ein wenig. »Sie... ja sie hätten dich umgebracht... aber hast Glück dass sie nicht hier sind.« Auch ich musste lachen. »Kommt ihr zwei vielleicht mal?« Rief einer der Jungs von dem Tisch an dem sie saßen.
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Dexter
Teen FictionDu und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. •Mahatma Gandhi Ein Schulprojekt wird Ilenia's Leben für immer verändern. Ihre Klasse wird für einen Monat, jeden Tag einen Insassen eines Gefängnisses besuchen. Währen...