»Papà?« Rief ich sofort als ich in unserem Flur trat. Dexter wartete draußen, aber ich zog ihn sofort mit mir rein. »Ilenia ich darf nicht... keiner von uns darf bei euch rein.« murmelte er leise. »Jetzt darfst du.« Ich zog mir meine Schuhe aus und wartete bis Dexter das gleiche gemacht hatte. »Papà!« Rief ich nochmal. »Ilenia schrei nicht so. Papà ist in seinem Arbeitszi...- wer ist das?« Ihre Augen richteten sich auf Dexter. »Das ist Dexter. Wir müssen mit Papà reden.«
Ich nahm Dexter bei der Hand und zog ihn mit mir zu der großen braunen Holztür. Leise klopfte ich einmal an und direkt danach wurde sie schwungvoll eröffnet. »Mi amor. Was ist passiert?« Sein Blick wanderte direkt hinter mich. »Dexter mein Junge. Kommt rein.« Er trat aus der Tür und ließ uns beide rein. »Lass dich anschauen. Verdammt ich hab dich vermisst.« Mein Vater blickte zu Dexter auf und zog ihn dann in eine Umarmung. »Ich dich auch Carlo.« Dexter legte seine Arme um meinen Vater und es sah aus als würde jegliche Last von ihm abfallen. »Tut mir leid, dass der Ausbruch so spät kam, aber Giovanni durfte nicht mitbekommen, dass ich dich holen wollte.« Ich hab meinen Vater sich noch nie einfach so vor oder bei einem seiner Männer entschuldigen hören. Ich wollte ihnen diesen Moment auf keinen Fall zerstören, weswegen ich mich ruhig im Hintergrund hielt. »Zu spät, Giovanni hat uns vorhin gefunden.« Dexter setzte sich niedergeschlagen auf einen Stuhl. »Was?« Mein Vater drehte sich blitzschnell zu mir um und sah mich von oben bis unten an. »Was hat er dir getan? Was hat er zu dir gesagt? Hast du wegen ihm nichts mehr an?« Er zeigte auf mich und mein "Outfit".
Ich schilderte meinem Vater die ganze Situation und er schüttelte seufzend den Kopf. Er zündete sich eine Zigarre an und setzte sich in seinen Sessel. »Dexter du bist der beste. Hast du dich verletzt?« Mein Vater behandelte Dexter wirklich wie seinen Sohn. Oder eher wie seinen besten Freund.
»Carlo...« Dexter stand auf ging zu ihm und erklärte ihm leise etwas. Ich verstand nichts, weswegen ich die aufmerksam beobachtete. »Mi amor. Dexter lässt du uns kurz alleine.« Mein Vater stand auf und Dexter nickte sofort. Er warf mir noch einen beruhigenden Blick zu und schloss dann die Tür hinter sich. »Ich muss dir so einiges erklären.« Setz dich doch.« Er deutete auf den Sessel ihm gegenüber.»Dexter hat mir schon viel erklärt.« Ich setzte mich trotzdem auf den Sessel. »Dexter war ein gebrochener und verletzter junge, aber er hat in uns eine neue Familie gefunden. Ich vertraue den wenigsten so wie ihm. Niemand hätte es mitbekommen dürfen, was damals in dem Boxstudio geschah, aber natürlich kamen dann die Polizisten rein. Giovanni hatte seine beiden Eltern angeheuert, mich zu erschießen weil ich Ihnen den Sohn wegnahm. Ihm war klar, dass einer von uns beiden schießen würde. Er hatte der Polizei anonym einen Hinweis gegeben, so dass die natürlich alles mitbekam. Dexter kam ins Gefängnis und weißt du wer Boss des Gefängnisses ist in das er kam? Richtig Giovanni. Dexter musste unter den schlimmsten Bedingungen leben und man hat ihn von den Wärtern immer wieder zusammenschlagen lassen, nur damit er etwas über mich erzählte, aber Dexter ist loyal. Loyaler als irgendjemand sonst. Ich wusste, dass du das Gefängnis in der Schule bekommen würdest, aber ich wusste nicht, dass gerade du Dexter bekommen würdest. Als ich erfuhr welcher dein Häftling war wusste ich, dass es Zeit war ihn da raus zu holen. Natürlich wollte ich dich nicht gerade beim Ausbruch dabei haben, aber ich hätte meine Männer im Gefängnis, denen ich den Auftrag gab dich zu beschützen wenn es nötig gewesen wäre.
Du bist schlau mi amor, du hast sie den schnelleren weg geschickt und dich als Geisel nehmen lassen. Ohne dich wären sie da nicht rausgekommen.« Mein Vater endete seine Erzählung und sah mich stolz an.»Ich wollte dich immer aus meinen Geschäften raus halten, aber wie der Vater so die Tochter. Du hast es im Blut mi amor.« Er lächelte und blickte dann auf meine Kette. Seufzend sah er sich die Erkennungsmarken an. »Dass du und Dexter euch dabei näher kommen würdet hat mich überrascht. Aber er weiß dass ich ihm vertraue. Mi amor... ich habe mitbekommen wie sehr du ihn magst... ich vertraue ihm. Aber lass dich nicht verletzen. Die Liebe ist etwas über das ich nicht entscheiden kann.« Er sah mich an wie ein Vater seine Tochter ansieht. Fürsorglich, Beschützerisch, liebevoll und vorallem stolz.
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Dexter
Teen FictionDu und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. •Mahatma Gandhi Ein Schulprojekt wird Ilenia's Leben für immer verändern. Ihre Klasse wird für einen Monat, jeden Tag einen Insassen eines Gefängnisses besuchen. Währen...