D R E I ß I G

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Ich spürte starke Arme die mich an eine harte Brust drückten und musste unwillkürlich Lächeln. »Guten Morgen Schönheit.« Seine raue Stimme und die Lippen auf meiner Wange, ließen mich angenehm erschaudern. »Guten Morgen...« Ich drehte mich in seinen Armen um und lächelte ihn verschlafen an. »Gut geschlafen?« Raunte er mir an den Hals, bevor er seinen Kopf in meiner Halskuhle versteckte. »Natürlich...« Ich schloss seufzend wieder die Augen und kuschelte mich an ihn. »Ich wünschte ich könnte ewig mit dir hier liegen.« Er zog mich noch mehr an sich und ich musste Lächeln. »Was ist wenn mein Bruder reinkommt?« Fragend sah ich zu ihm hoch. »Nichts... kann er ruhig sehen.« Dexter grinste leicht. »Dexter...« Ich fing an kleine Kreise auf seiner Brust zu malen und legte seufzend meinen Kopf auf seinem Arm ab. »Was ist los Schönheit? Was liegt dir auf dem Herzen?« Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah mich prüfend an. »Du hast gestern Abend telefoniert... worum ging es?« - »Straßenrennen und Drogen.« Er strich seufzend mit seiner Hand über meinen Oberschenkel und sah mich dann an. »Du fährst?« Ich klang geschockter als ich klingen wollte. »Nein... nicht mehr. Ich bin gefahren aber jetzt nach dem Knast, möchte ich eigentlich aus den meisten Sachen raus.« Erklärte er leise.
»Aber?« - »Die vergessen ihren Champion nicht so schnell... Ich... du willst nicht wissen was ich alles schon gemacht habe.« - »Ich weiß nur dass du kämpfst... erklär mir was du machst und wie sowas abläuft... ich will es verstehen können. Ich will wissen mit was du aufgewachsen bist.« Ich sah ihn ernst an und er lächelte leicht.

»Okay... also fangen wir mit den Straßenrennen an. Sie sind natürlich illegal. Wenn es einen ordentlichen und würdigen Gegner gab, wurde ich angerufen. Es gab ein Preisgeld, was irgendwelche verrückten spendeten oder durch Wetten verloren. Die Veranstalter haben relativ verlassene Straßen ausgesucht und die die gegeneinander fahren sollten, haben ihr eigenes Auto mitgebracht. Regeln gab es keine. Wer als erstes im Ziel ankam gewann das Geld und... und eine Frau für eine Nacht. Die Zuschauer haben gesoffen und Drogen genommen.«Erklärte er leise. »Hast du mal einen Unfall gebaut?« Stellte ich meine Frage leise. »Nein... noch nie.« »Und wie laufen die Kämpfe ab? Sind dabei... mal Leute gestorben?« Ängstlich sah ich zu ihm auf.

»Also... meistens gibt es einen reichen Sponsor, der gerne sieht wie sich Leute verprügeln. Auch da werde ich bei einem würdigen Gegner gefragt ob ich antreten möchte. Es gibt ebenfalls Preisgeld. Und ja... der Sponsor bestimmt ob es ein Kampf um Leben oder Tod ist. Da kämpft man solange bis der Gegner stirbt... oder du selbst bist vorher tot.« Murmelte er. Ich sah die Verzweiflung in seinem Blick und traute mich garnicht zu fragen. »Ja Schönheit... einmal habe ich selber so einen Kampf gekämpft, ich habe ihn aber abgebrochen, weil ich den Jungen nicht töten konnte. Er war 15 und suchte diesen gewissen Kick. Ich wurde fast erschossen, aber das war es mir wert. Töten ist grausam. Es fühlt sich kalt an. Du fragst dich wer du bist, dass du dir das erlaubst. Und du willst am liebsten weinen. Ich wünschte ich hätte diese Erfahrung niemals gemacht.« Gedankenverloren strich er mit seiner Hand unter meine Shorts, die ich mir gestern Abend angezogen hatte. Die Berührung löste Gänsehaut in mir aus, doch ich versuchte sie auszublenden.

»Lass uns über was anderes reden.« Er zog mich auf seine Brust, doch ich setzte mich langsam auf. »Ich will garnicht wissen wie ich aussehe.« Lachend versuchte ich meine Haare zu ordnen und strich mir übers Gesicht. »Wunderschön... du solltest öfter ungeschminkt rumlaufen. Ich mag das.« Er lächelte und strich mir über die wange.

Automatisch schmiegte sich meine Wange in seine hand und als ich das realisierte spürte ich schon die Röte, die mir in die Wangen stieg.

»Lass uns aufstehen.« Langsam stieg ich von seinem Schoß und sah dann auf mein Handy. Ich hatte keine neuen Nachrichten, weswegen ich mein Handy wieder weg legte und zum Schrank lief. »Baby... ich hab heute Abend theoretisch noch einen Kampf.« Murmelte Dexter hinter mir leise. »Was für einen Kampf? Gegen wen? Wo?« Ich drehte mich um und sah den großen Jungen auf meinem bettende sitzen. Ein paar Schritte lief ich auf ihn zu, bis er mich an der Hüfte zu sich zog. »Kein schwerer Gegner. Den habe ich schon oft kämpfen sehen. Und es ist in einer verlassenen Lagerhalle, die zu einem Boxstudio mit einem Ring umgebaut wurde.« Seine Hände rutschten langsam mein Becken runter, bis sie auf meinem hintern verweilten. »Lass mich mitkommen.« bat ich ihn. »Ungern meine Schönheit. Das ist so gefährlich... da sind schlimme Leute unterwegs. Vergewaltiger, Killer, Kidnapper... ich könnte nicht kämpfen wenn du da wärst. Ich würde das Gefühl haben, dass ich auf dich aufpassen muss.« Er spielte mit einer Haarsträhne von mir und zog mich dann langsam ein wenig runter. »Ich möchte dich in Sicherheit haben.« Er Hauchte mir einen leichten Kuss auf die Lippen und ich schloss die Augen. Ich würde niemals genug von diesem Gefühl bekommen.
Sein Duft benebelte meine Sinne und seine funkelnden Augen raubten mir den Verstand. Ich musste tief durchatmen und lehnte mich ein wenig nach vorne um seine Lippen mehr auf meinen Lippen zu spüren, aber er wich mir nach hinten aus und küsste stattdessen meinen Hals entlang. Überrascht schnappte ich nach Luft und bekam eine Gänsehaut. Sein tonloses lachen, an der Haut meines Halses kitzelte und ich genoss es einfach.
»Dexter...« ich hielt ihn fest um mich zu konzentrieren und er lächelte. »Oder... soll ich den Kampf absagen? Keon könnte für mich kämpfen. Dann verbringe ich meine Zeit mit dir. Wir holen uns was zu essen und gehen aufs Dach... oder in den Park. Oder wir brechen in ein Schwimmbad ein. « Sein grinsen war ansteckend und ich rollte mit den Augen. In seinen Augen loderte etwas auf, was ich nicht beschreiben konnte. »Netflix auf dem Dach klingt gut... aber wenn du gerne kämpfen willst ich...-« Unsicher strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

»Netflix and Chill auf dem Dach klingt noch besser.« Grinste er sein breites grinsen. »Mal gucken...« Murmelte ich leise und wollte mich wegdrehen. »Das war ein Spaß Schönheit...« Er hielt mich fest und zog mich erneut zu sich runter. Doch dann veränderte sich sein Blick und er atmete tief durch.

»Meine Schönheit, bevor wir zu den Tag jetzt zu einem ziemlich schönen Tag machen, muss ich dir noch was sagen.« Er zog mich auf seinem Schoß und blickte mir ernst in die Augen. Ich nickte vorsichtig. »Ich habe lange mit deinem Vater gesprochen... und wir beide haben beschlossen, dass es das beste ist, wenn ich mich ab Jetzt aus all diesen Sachen raushalte. Ich werde nichts mehr für ihn erledigen, ich werde mit diesen ganzen Leuten abschließen und ich werde auch nicht mehr kämpfen. Das heute wäre mein letzter gewesen. Ich werde die Schule zu ende machen und dann die Firmen meiner Eltern weiter leiten. Die Leitung hatte ich immer den stellvertretenden Chefs überlassen und ich hatte nur das große Geld kassiert, aber das möchte ich ändern. Ich möchte relativ normal sein. So normal wie es eben geht.« Er sah mich abwartend an und ich konnte die Freude die sich anbahnte nicht mehr zurück halten.

Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte meine Lippen auf seine. Überrascht keuchte er in meinen Mund, übernahm aber schnell die Kontrolle. Er biss sanft auf meine Lippe und ich stöhnte leise, was er als Chance sah. Seine Zunge drang in mich ein, beanspruchte mich, neckte mich. Seine Finger lösten meinen Dutt und glitten durch meine Haare, während ich meine Finger durch seine haarspitzen gleiten lies.

Langsam lies er sich nach hinten fallen und zog mich mit. Ich löste mich schweratmend, aber er dachte garnicht daran aufzuhören sondern nahm meine Unterlippe zwischen seine zähne. Als er sie sanft wieder los lies, leckte ich mir automatisch über die Lippe und sofort spürte ich seine Lippen um meine Zunge. Ich wimmerte leise, als er langsam und genüsslich an ihr sog. Ich bekam nur vage mit, wie seine Hände zu dem Saum meines Shirts wanderten und ihn langsam nach oben strichen. Als er nicht weiter ging, löste ich mich und richtete mich auf. Er sah mich durch seine strahlend goldenen Augen an und beobachtete jede meiner Bewegungen. Dass ich genau auf seinem Schritt saß und sich da jemand meldete, versuchte ich zu ignorieren.

Irgendwie gefiel es mir auch... ich reagierte ja nicht gerade anders auf ihn. Langsam griff ich nach meinem T-Shirt und zog es mir über den Kopf. Ich warf es einfach neben uns und blickte ihm wieder ins Gesicht, doch seine Augen huschten nur über meinen Körper. Ich wartete ein wenig, aber anscheinend bekam er nicht genug von dem was er sah, denn er begutachtete mich immer noch. Also fing ich an meine Hüfte leicht zu bewegen und stützte mich dafür auf seiner Brust ab. »Fuck...« Murmelte er leise, während seine Hände an meinen Hintern wanderten. Ich stöhnte leise auf, da es doch sehr intensiv war, dass uns nicht mehr viel trennte und bemerkte dann das lodern in seinen Augen. »Baby...« Er wollte etwas sagen, wurde aber von mir unterbrochen, weil ich vorsichtig auf seine Lippe biss.

Woher ich den Mut nahm? Ich weiß es nicht.

Sofort nahmen seine Lippen wieder meine in Besitz und so lagen wir minutenlang küssend auf meinem Bett. Irgendwann lösten wir uns aber doch voneinander und Ich stieg langsam von ihm runter. »Wow...« Ein wenig durch den Wind strich ich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Das kannst du laut sagen...« Dexter richtete sich langsam auf und schüttelte grinsend den Kopf. »Das war mehr als heiß.« Er richtete sich langsam auf und sein Blick fiel auf seinen eigenen Schritt. Ich schluckte als ich den kleinen oder vielleicht auch eher nicht so kleinen Dexter sah und konnte meinen Blick nicht mehr abwenden. »Hör auf damit...« Dexter löste meine Lippe aus den Fängen meiner Zähne und küsste mich direkt Nochmal.

DexterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt