Viele Stunden später fuhren wir immer noch und es dämmerte schon langsam. Dexter war die ganze Zeit gefahren und wir hatten nur wenige Pausen gemacht und so langsam schien auch er ziemlich fertig.
»Dexter wenn ich fahren soll dann sag das. Du solltest vielleicht mal schlafen.« Ich sah ihn leicht besorgt von der Seite an. Seufzend wanderte sein Blick zu mir und er sah mich lächelnd an. »Würde ich sogar wirklich gerne tun, aber ich darf dich leider nicht fahren lassen. Carlo hat es mir verboten.« Er schmunzelte leicht und ich seufzte. War ja klar. »Sollen wir dann vielleicht eine Pause machen?« Fragte ich dann und sah ihn an. Bevor ich aber wieder in meinem Träumereien versinken konnte, riss ich mich schnell zusammen. »Wir haben nur noch ungefähr eine halbe Stunde, die halte ich auch so durch.«
Eine halbe Stunde hält er durch... mal wieder kamen diese zweideutigen Gedanken in mir hoch und ich merkte wie mir das Blut in die Wangen schoss.
Verdammt... Ich antwortete einfach nichts und sah aus dem Fenster. Würde er mich fallen lassen nachdem wir was hatten? Würde er mich nur ausnutzen damit er mal wieder nach dem Gefängnis...Ich sollte aufhören sowas zu denken. Mein Vater vertraute ihm... die Zweifel gingen mir nicht aus dem Kopf. Was wenn er etwas ganz anderes wollte als ich. Was wollte ich denn überhaupt?
Ich liebe ihn ja nicht und... natürlich war ich in diesen Idioten verliebt. Was auch sonst...
»Ja oma schaffst du.« Genervt sah Dexter aus dem Fenster. Wir fuhren schon seit einiger Zeit durch relativ enge Gassen, und da musste man eben hin und wieder mal gucken wie man an einem Auto vorbeikam. »Da saß ein Typ drin.« Ich schmunzelte belustigt als ich einen ebenso genervten Blick abbekam. »Fährt aber so wie meine Oma.« Er seufzte als das andere Auto endlich vorbei war und fuhr weiter.
Nachdem wir eine Brücke passierten, durch einen Wald fuhren und an einem Tor mit einem Wärter, der uns schon erwartete, vorbeikamen, standen wir vor einem großen grau weißen Haus. »Hier wohnen wir?« Fragte ich entsetzt. Was sollten wir beide mit so einem großen Haus. Er schüttelte den Kopf und machte den Motor aus. »Hier kriegen wir den Schlüssel für unser Haus.« Er lies das Fenster runter und kurz darauf kam ein Mann aus dem Haus der ohne ein Wort zu sagen einen Schlüssel durchs Fenster reichte. Dexter fuhr das Fenster wieder hoch und wir fuhren weiter. »Okay das war komisch.« Ich zog eine Augenbraue hoch und sah aus dem Fenster. Wir fuhren an ziemlich teuer aussehenden Häusern, zwei Supermärkten, einer Poststelle und einer Bibliothek vorbei, bis wir vor einem großen Haus stehen blieben. »Hier wohnen wir.« Dexter parkte das Auto in der Einfahrt und blieb stehen. Mich sollte das eigentlich echt nicht überraschen, dass wir in einem so großen Haus unterkamen. »Aber... wo sind wir überhaupt? Und woher kommt mein Vater an so ein Haus?« Ich runzelte verwirrt die Stirn. »Dein Onkel hat einen Freund, der ihm einen Gefallen schuldet.« Dexter schmunzelte und stieg aus. Es war relativ dunkel und ich musste ein Gähnen unterdrücken. »Okay...« Ich zuckte mit den Schultern. Zusammen mit Dexter lief ich rein. Ich staunte ein wenig als er das Licht anmachte und wir in einem großen, hellen Flur standen. Langsam zog ich meine Schuhe aus und sah mich um. Ich ging Dexter hinterher, und stand dann in einem großen Wohnzimmer. Grinsend ließ ich mich auf das Sofa mit den vielen Kissen fallen und legte mich dann hin. Dexters Kopf tauchte über mir auf und ich klopfte lachend neben mich, bevor ich mir die Bedienung vom Fernseher nahm und ihn anschaltete. Ich schaltete ein wenig durch die Kanäle, bis ich dann bei einem Film stehenblieb. Spider-Man.
»Du willst jetzt Spider-Man gucken?« Dexter schmunzelte und Ich zuckte mit den Schultern. »Haben wir irgendwas anderes zutun?« Ich grinste und legte meinen Kopf auf Dexters Schoß ab. Er schüttelte den Kopf und widmete sich dem Film. »So ein Superheld zu sein wäre doch auch was tolles oder? Ich meine stell dir vor du kannst sowas da.« Ich deutete auf den Fernseher, wo Spider-Man gerade an der Decke eines Raumes lang lief. »Dann musst du dich aber von einer Spinne beißen lassen und ich weiß nicht ob ich das wollen würde.« Er sah auf mich runter und ich schüttelte zustimmend den Kopf. »Hast recht... das will ich wirklich nicht. Außerdem hab ich ja meinen ganz privaten Superhelden.« Ich sagte es ganz beiläufig und drehte mich wieder zum Fernseher, doch sah aus dem Augenwinkel noch wie sich Dexters Mundwinkel zu einem grinsen verzogen. Sein Handy leuchtete auf und er warf einen Blick drauf. »Die anderen sind da und haben unsere Sachen dabei.« Dexter stand auf und ich tat es ihm gleich. Den Fernseher lief ich laufen. Falls ihr euch das gerade fragt, ja ich war immer noch nur in Dexters Shirt, aber es ging mir bis über die Knie also war das relativ in Ordnung. An der Tür reichten uns zwei Männer unsere Taschen und eine Tüte mit den Einkäufen aus dem anderen Haus. Ohne ein Wort zu sagen schlossen sie wieder die Tür. Etwas verwirrt sah ich zu Dexter der mit den Schultern zuckte. »Carlo hat wahrscheinlich gesagt dass sie so wenig Kontakt zu uns haben sollen wie möglich.« Erklärte er mir. Ich nickte nur und schleppte die Einkäufe in die Küche. Schnell räumte ich die Einkäufe in diesen riesigen Kühlschrank und lehnte mich dann für einen Moment an die Küchentheke. Es war schon ein echt anstrengender Tag.
Ich entschied mich, mich jetzt umzuziehen und dann schlafen zu legen. Ich machte mich kurz den Fernseher aus und lief dann die Treppe hoch, weil ich davon ausging dass oben ein Schlafzimmer war, als ich gegen eine harte Brust stieß und vor Schreck eine Stufe zurück stolperte. Ich versuchte mich zu fangen und nicht das Gleichgewicht zu verlieren, doch Dexter hielt mich schon an meinen Armen fest. »Ich wollte gerade nach dir gucken kommen. Gehen wir schlafen?« Fragte er mich. Ich nickte und teilte ihm mit, dass ich mich nur noch umziehen würde.
Als ich fertig in meinem Bett lag und auf Dexter versank ich wieder in meinen Gedanken. Wie sehr wollte ich einfach wieder ein normales Leben. Auch wenn es schön war nur mit Dexter zu sein, ich würde genau so gerne zuhause sein und trotzdem etwas mit ihm unternehmen...
Hallöchen, ein etwas kürzeres Kapitel. Ich bin im Moment gaaaarnicht zufrieden mit dem was ich schreibe. Was meint ihr? Was sollte ich verändern/ verbessern?
Ich hab das Gefühl, dass es so emotionslos und langweilig ist😫
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Dexter
Teen FictionDu und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. •Mahatma Gandhi Ein Schulprojekt wird Ilenia's Leben für immer verändern. Ihre Klasse wird für einen Monat, jeden Tag einen Insassen eines Gefängnisses besuchen. Währen...