Das Radio lief leise und ich summte genau so leise mit. Die Bäume am Straßenrand flogen nur so an mir vorbei und Dexter fuhr bestimmt um die 150. Mein Herz klopfte bei jedem schwarzen SUV oder bei jedem Menschen der mich komisch ansah. Ja ich hatte Angst. Natürlich hatte ich Angst. Auch, dass Dexter neben mir deutlich angespannt war machte das ganze nicht besser.
»Ilenia guck bitte einmal ins Handschuhfach.« Dexter blickte mich einmal an, aber sah direkt wieder auf die Straße. Ich öffnete es und fluchte einmal erschrocken auf. Dexter bremste vor Schreck ab und griff nach der Waffe neben ihm. »Das sind verdammte Handgranaten. Ich dachte die sind gezündet.« Ich atmete tief durch. »Fuck man Ilenia... ich dachte es ist irgendwas schlimmes.« Dexter brüllte mich nicht direkt aber er herrschte mich wütend an. »Sorry...« Nuschelte ich entschuldigend. »Schon gut ich wollte dich nicht so blöd anmachen.« Er legte eine Hand auf meinen Oberschenkel und sah mich kurz an.
»Ist da sonst noch irgendwas drin?« fragte er. Ich warf einen Blick rein und entdeckte neben den Handgranaten noch eine Waffe und viele Patronen. Und ein paar Blätter auf denen irgendwas stand lagen darunter. »Ja, eine Waffe, Patronen und ein paar Blätter aber die sind darunter.« Ich traute mich garnicht die anzufassen. »Okay können wir nicht gebrauchen. Hast du Hunger?« Er warf einen Blick in den Rückspiegel und bremste erschrocken ab. »Alter du Wichser. Blink doch wenn du was willst.« Dexter setzte sich aggressiv die Kapuze seiner Jacke auf und trat aufs Gaspedal. »Festhalten Ilenia.« Sein griff in meinem Oberschenkel verfestigte sich und er riss das Lenkrad so rum, dass wir einmal quer über die Autobahn, auf die Ausfahrt zu fuhren. Wir passten gerade so zwischen den Autos lang, die wild hupten. Still blieb ich sitzen und kniff einmal kurz die Augen zusammen. »Dexter man was machst du? Bring uns nicht um.« Man hörte die Angst aus meiner Stimme, aber war das nicht berechigt? »Keine sorge kleine ich kann das. Wir müssen erstmal hier runter und uns einen ruhigen Ort suchen.« Sein griff in meinem Oberschenkel wurde lockerer und ich atmete auf. Ich hatte garnicht gemerkt, dass es anfing weh zu tun. »Tut mir leid. Ich unterschätze meine Muskeln manchmal ein wenig.« Er sah mich entschuldigend an und es überraschte mich, dass der Satz ernst gemeint war. Er klang so ironisch und selbstverliebt wie noch nie. Mein Blick glitt automatisch wieder zu seiner Hand und ein kleines Lächeln Schlich sich auf meine Lippen. Verdammt wie konnte eine Hand alleine so männlich und erotisch sein?
Ich stoppte mich bei dem Gedanken selber und schloss kurz die Augen. Sowas durfte ich nicht denken. Schnell musterte ich seinen Arm, der aber von der Jacke verdeckt war und blickte ihn dann von der Seite an. Ich würde wohl nie genug von diesem Anblick bekommen. Sein Profil war das heißeste was du dir hättest anschauen können. Diese Lippen die einen Spalt breit geöffnet waren und verführerisch dazu einluden sie zu küssen. Diese Haut die so weich und trotzdem Rau zugleich aussah und diese Augen die pure Überlegenheit und Dominanz ausstrahlten. Dann diese Haare die halb unter der Kapuze hervorragten und ihm ins Gesicht fielen. Weiter ging es mit seinem anderen arm der locker auf dem Lenkrad lag und dann wieder diese Hand. Verdammt was hatte ich nur mit seiner Hand?
»Guck mich nicht so an kleine.« Dexter Strich mit seiner Hand meinen Oberschenkel lang weswegen ich zischend einatmete um dieses verräterische ziehen in meinem Unterleib zu ignorieren. »Wie... wie gucke ich denn.« Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Was machte er mit mir? »So gierig... mit so viel verlangen nach mehr.« Seine Stimme klang Rau. Rauer als sonst. »Ich gucke garnicht so...« Ich schüttelte den Kopf und blickte runter auf seine Hand, die höher gerutscht war. Er lachte leise und sah mich von der Seite an. »Du willst garnicht wissen wie oft ich so über dich denke.« Er zwinkerte mir schelmisch zu und richtete seinen Blick auf die Straße. War ich so auffällig? Um dieses Gespräch nicht weiter auszuführen und um mich in nicht noch eine peinlichere Situation zu bringen schwieg ich einfach. »Wo fahren wir eigentlich hin?« Wechselte ich schnell das Thema. »In ein kleines Haus an einem See. Ich sag dir nicht wo das ist, weil wenn du es nicht weißt, kann es auch dein Feind nicht wissen.« Er hielt plötzlich an und ich sah mich um. Wir waren auf dem Parkplatz eines gleiten Burgerladens. »Essen.« Er grinste, griff nach seiner Waffe und stieg aus. Ich stieg ebenfalls aus und zusammen liefen wir in den Laden. Wir bestellen uns einen Burger zum mitnehmen und bekamen ihn dann auch. Gerade als wir wieder aus dem Laden liefen, kamen zwei Männer auf uns zu gerannt. »Fuck... halt fest.« Dexter drückte mir seinen Burger in die Hand und zog seine Waffe aus dem Hosenbund. Schnell stellte ich die beiden Burger auf den Tisch und machte mich kampfbereit. Man konnte ja nie wissen.
Während Dexter mit dem einen breiten Typen zu kämpfen hatte, kam der andere auf mich zu. Er wollte mich packen doch ich wich ihm geschickt. Ich hörte ein schmerzverzerrtes stöhnen und blickte für eine Sekunde zu Dexter, der aber nur der Auslöser dafür war. Und genau diese Sekunde nutzte mein Angreifer und trat mir in den Bauch. Geschockt keuchte ich als mir die Luft weg blieb und hielt mir meinen Bauch. »Ilenia.« Dexter zog mich an sich und hielt mich mit einem Arm fest an seine Brust gedrückt. Dann hörte ich nur noch ein klicken und ein paar Beleidigungen, so schnell ging alles. Dexter stand mit geladener Waffe vor mir und zielte auf den Mann hinter mir. Sein Gesicht strahlte pure Wut aus und ich konnte jeden einzelnen Muskel, angespannt an seinem Körper spüren. »Nicht... schieß nicht.« Ich sah zu ihm hoch. Meine Hände lagen auf seiner Brust und der Rest meines Körpers war dank seinem starken Arm an ihn gedrückt. »Bitte Dexter schieß nicht.«Er durfte nicht schießen. Nicht vor mir. Nicht jemanden der da einfach nur stand ohne sich wehren zu können. Ja er wollte mich entführen aber ihn deswegen zu töten? »Warum? Ilenia nenn mir einen Grund warum ich ihn nicht umbringen soll. Er hat Dir verdammt nochmal in den Bauch getreten. Er wollte dich entführen. Wahrscheinlich hätte er dich auch gerne gefoltert...« Er zitterte vor Wut.
»Weil ich heute Abend in deinem Arm liegen will und nicht möchte, dass ich daran denken muss , dass du hier jemanden getötet hast.« Sagte ich ehrlich. Er schloss kurz die Augen, löste sich dann von mir und ging auf den Typen zu. Mehr konnte ich nicht tun. Wenn er ihn jetzt tötete war es seine Entscheidung. Doch Dexter schlug ihm mit voller Wucht das Ende der Waffe auf dem Hinterkopf, so dass der typ auf der Stelle umfiel. »Danke.« Er nahm die beiden Burger und lief zum Auto. Erleichtert atmete ich tief ein und aus. Sie lebten beide noch. Ich setzte mich wieder auf die Beifahrer Seite und schnallte mich an. »Danke dass du... ihn nicht...« Ich sprach nicht weiter sondern lächelte ihn nur zögerlich an. »Ich muss dir danken.« Er startete den Motor und wir fuhren weiter. Seine Hand fand wieder den Weg zu meinem Oberschenkel nur diesmal deutlich höher als vorhin. Angespannt saß ich in meinem Sitz und versuchte nicht darüber nachzudenken was er mit dieser Hand alles anstellen könnte. Wie er mich wahrscheinlich schon mit einem einzigen griff zwischen meine Beine zum stöhnen bekommen würde. »D...Dexter... bitte.« Hauchte ich leise und schob seine Hand weiter runter. Wie war es überhaupt möglich, dass ich so auf jemanden reagierte. Oh Gott jetzt wird's peinlich...
»Hör auf mich hart zu machen.« Dexter sah mich belustigt an, weswegen ich erschrocken die Augen öffnete. »Mache ich garnicht.« Es war ja klar, dass wenn wir beide in einem Auto sind nur sowas rauskommen würde. »Oh doch...« Er drückte aufs Gaspedal und warf kurz einen Blick in den Rückspiegel bevor er mich ansah. »Und wie hart du mich machst.« Er grinste leicht und ich wollte am liebsten einfach nur im Erdboden verschwinden. »Themawechsel.« Meine Stimme klang eine Oktave höher als geplant. »Wie war das nochmal mit dem nicht verklemmt? Du hast doch kein Problem damit, dass ich wegen dir irgendwelche Fantasien habe oder?« Er provozierte mich. »Dexter...« Ich sah ihn böse an woraufhin er lachte. »Tut mir leid Lady Gambino.« Er schmunzelte und ich sah kopfschüttelnd aus dem Fenster. Was machte er bitte mit mir?Hallöchen,
Was haltet ihr von dem Kapitel? Und was glaubt ihr passiert noch so in nächster Zeit?
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Dexter
Teen FictionDu und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. •Mahatma Gandhi Ein Schulprojekt wird Ilenia's Leben für immer verändern. Ihre Klasse wird für einen Monat, jeden Tag einen Insassen eines Gefängnisses besuchen. Währen...