So viele Augenpaare beobachteten jede meiner Bewegungen. Eins davon war dieses goldene, was ich so liebte. Jeder dazugehörige Mensch, lauschte meinen Worten und als ich fertig war, herrschte stille. Ich versuchte die Gesichtsausdrücke von einzelnen Personen zu deuten, doch jeder schaute anders. Die Stille schien unendlich lang zu sein und dann, endlich fingen die Leute an zu klatschen. Ich hatte jedoch nur Augen für Dexter. Er stand da... klatschte nicht, sagte nichts und reagierte nicht auf unsere Freunde die ihn ansprachen.
Hätte ich was falsches gesagt? Gefiel es ihm nicht?
»Dankeschön Ilenia.« Mrs Norris lächelte mich an und ich lieg langsam von der Bühne.
Immer mal wieder kamen Leute auf mich zu, die mir sagten wie toll ich das geschrieben oder erzählt hatte, doch ich war nur auf der Suche nach Dexter.
»Schönheit...« Hörte ich plötzlich die raue Stimme hinter mir. Ich drehte mich auf der Stelle um und da stand er. Alles um mich herum blendete ich aus, denn ich hatte nur Augen für ihn. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu. Ich hielt die Luft an, als er sanft seine Hand an meine Wange legte. Es gab nur ihn und mich. »Du verstehst mich. Du weißt wer ich bin.« Er zog mich langsam an sich und ich fing an zu nicken. »Ich denke ja. Du bist nicht böse Dexter. Du bist verletzt.« Ich legte meine Hände in seinen Nacken und sah in diese schönen Augen. »Du bist das beste was mir jemals passiert ist.« Und mit diesem Satz, beugte er sich zu mir runter. Mein Körper reagierte von alleine, als ich mich ihm entgegenstreckte und seine Lippen in Empfang nahm.
Es war wie ein Vulkanausbruch in meinem inneren. So lange hatte ich mich nach diesem Kuss gesehnt. Ich wusste endlich, wovon die Leute sprachen, wenn von Schmetterlingen im Bauch die Rede war.
Langsam fing an Dexter seine Lippen zu bewegen und ich konnte nicht anders, als mich ihm komplett hinzugeben. Er zog mich an der Hüfte noch näher zu sich, doch der Kuss blieb sanft und unschuldig. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Es fühlte sich an als würden wir uns schon seit Stunden küssen, doch ich wollte nicht aufhören. Es fühlte sich zu gut an. Es fühlte sich richtig an.
Langsam ging mir jedoch die Luft aus und auch ihm schien es so zu gehen, denn er löste sich langsam. »Du weißt nicht wie lange ich darauf gewartet hab.« Hauchte er mir gegen die Lippen, bevor er sich zurück zog.
Wow... Ich sah zu ihm auf und musste leicht Lächeln. Ich konnte an nichts anderes als den Kuss denken.
»Das war... schön.« - »Ja... das war es.« Bestätigte er.
Automatisch wanderte meine Hand zu meinen Lippen. Ich hatte das nicht geträumt? Er hatte mich endlich geküsst.
»Nein meine Schönheit... das war keine Einbildung.« Dexter lachte leise und ich spürte wie ich errötete.
»Wollen wir zu den anderen?« Fragend sah er mich an und ich nickte langsam. Ich konnte immer noch nicht klar denken. Er legte einen Arm um meine Hüfte und zog mich mit sich. Wir kamen an dem Tisch an, an dem auch Mara und Zoe saßen und setzten uns.***
Ich hatte mich mit den verschiedensten Leuten unterhalten und auch Dexter hatte wohl alte bekannte getroffen. Der Abend war mehr als nur schön und ich musste immer wieder Lächeln, als ich an unseren Kuss dachte. So langsam machte sich aber mein Unterleib bemerkbar und ich seufzte. Vielleicht sollte ich mal wieder eine Toilette aufsuchen. Ich entschuldigte mich und lief zu Dexter, der ein paar Plätze weiter saß. »Du Dexter...«Ein wenig unsicher sah ich ihn an. »Was ist los? Alles okay? Hat dich jemand angefasst?« Er deutete meine Unsicherheit ziemlich falsch und ich schüttelte den Kopf. »Ich müsste mal... für kleine Mädchen...« Ich sah ihn an, damit er verstand was ich meinte, doch er runzelte nur verwirrt die Stirn. Es war mir mehr als nur peinlich, weil seine ganzen Freunde hier saßen. Okay Augen zu und durch. Ich hielt meine Hand auf und dann schien ihm ein Licht aufzugehen. »Tut mir leid... hatte vielleicht ein Glas zu viel...« Er schob seine Hand in die Hosentasche, aber überlegte es sich anscheinend nochmal anders. »Jungs... entschuldigt mich.« Er klopfte dem einem brüderlich auf die Schulter und stand auf. »Du musst nicht...-« Dexter zog mich einfach mit sich. »Ich dachte das ist Dir vielleicht unangenehm, wenn ich dir vor den ganzen Jungs einfach so ein Tampon gebe...« Er strich sich leicht verunsichert über den Nacken und Ich lächelte. »Danke...« Wir kamen an der Toilette an und ich dachte er würde stehen bleiben, er folgte mir aber weiter in die Damentoilette. »Irgendwer da?« Rief er in den Raum. Keiner Antwortete und er grinste. Die Frage war nur wie ich jetzt auf Toilette gehe.
»Machst du mir das Kleid auf?« Bat ich ihn und drehte ihm meinen Rücken zu. »Natürlich.« Er zog langsam den Reißverschluss runter und ich hielt es vorne fest. »Baby... kein Bh? Willst du mich wahnsinnig machen?« Ich hörte, dass seine Stimme ein paar Oktaven tiefer gerutscht war und drehte mich langsam um. »Einen Bh hätte man gesehen. Außerdem halten die auch super ohne.« Ich lächelte zuckersüß und streckte dann meine Hand aus. »Davon müsste ich mich eigentlich mal selbst überzeugen...« Er grinste zurück und gab mir dann ein Tampon.Ich verdrehte lachend die Augen und verschwand in einer der Kabinen. War ja klar dass er sowas sagte. Ich erledigte mein Geschäft und merkte, dass meine Tage mehr oder weniger fast schon wieder vorbei waren. Als ich fertig war und wieder raus kam, lehnte Dexter an dem Waschbecken und beobachtete mich. »Es sind schon relativ viele gegangen und ich wollte dir eigentlich noch etwas zeigen... gehen wir auch?« Fragend sah er mich an. »Klar... wir waren lange genug hier.« Ich nickte und bat ihn noch mir das Kleid wieder zu zumachen.
Zusammen verließen wir die Toilette und verabschiedeten uns schnell von unseren Freunden. »Enzo... kann sein, dass ich heute später nach Hause komme. Ich schreib dir ja?« Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und er nickte. »Dexter pass auf sie auf.«
Zusammen verließen wir den Saal und liefen schweigend nebeneinander her. Ich hatte ein paar Gläser Sekt getrunken und um ehrlich zu sein, vertrug ich überhaupt nichts. Ich musste mich konzentrieren damit ich weiter geradeaus lief und nicht schwankte. Auf high heels war es dann noch ein bisschen schwerer, so dass ich irgendwann in einer schmalen Gasse stehen blieb und mich an Dexters Arm festhielt um mir die Schuhe auszuziehen. »Die Straße hier ist total ekelhaft. Lass die Schuhe an. Hier liegen spritzen, Kondome und ganz viel anderer scheiß.« Er blickte auf den Boden und ich seufzte. Er merkte, dass ich nicht mehr laufen konnte, weswegen er mich hochhob und weiter lief. Ich kicherte leise, was wohl am Alkohol lag und bekam von ihm ein grinsen ab. Ich war in letzter Zeit einfach nur durchgehend am Lächeln wenn ich bei ihm war. Ich merkte, dass er ein altes Gebäude betrat und sah mich um. Er wusste jedoch genau wo er hin musste, denn er steuerte zielstrebig auf eine Treppe zu. Mit mir auf den Armen stieg er die Treppe hoch und ich hatte schon das Gefühl, sie würde garnicht mehr enden, als wir auf einem Flachdach ankamen. Langsam lies er mich runter und ich sah mich um.
Wow... von hier oben hätte man eine unglaubliche Sicht auf New York. Die Stadt die niemals schläft. Sie leuchtete und strahlte und ich war einfach nur überwältigt.
»Das ist... wow... « Ich drehte mich zu Dexter, der zu einer kleinen Kiste lief die auf dem Dach stand. »Ich war früher oft hier. Deswegen, sind auch die hier hier. Er holte eine Decke und ein paar Kissen raus und legte sie mitten auf das Dach. Ich war sprachlos. Und dann holte er eine Flasche Wein raus. »Die hier ist aber erst seit heute morgen hier.« Er grinste und stellte sie zu der Decke. Lachend schüttelte ich den Kopf. »Ich kann nicht noch mehr trinken. Dann bin ich voll betrunken.« Ich lies mich auf der Decke nieder und zog mir meine Schuhe aus. »Nicht viel... nur damit man seine Hemmschwelle vergisst. Vertrau mir das sind die besten Nächte. In denen man die Zeit verliert und es einfach nur genießt.« Er lies sich neben mir nieder und zog sich sein Jackett aus. »Okay hast mich überredet...« wer liegt nicht gerne mit einem sexy Typen auf einem Dach, mitten in New York. Ich lies mich nach hinten fallen und schloss die Augen. Ein leises Geräusch, lies mich meine Augen wieder öffnen und ich sah Dexter, wie er die Weinflasche öffnete und dann einen Schluck draus nahm.
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Dexter
Teen FictionDu und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. •Mahatma Gandhi Ein Schulprojekt wird Ilenia's Leben für immer verändern. Ihre Klasse wird für einen Monat, jeden Tag einen Insassen eines Gefängnisses besuchen. Währen...