Fassungslos starrte Jon auf Petyr Baelish, der noch immer neben Daenerys saß. Er hatte den Verdacht zwar schon gegenüber Lord Rois geäußert, aber es nun zu hören, war etwas anderes. Petyr Baelish hatte seine eigene Frau in den Tod gestoßen und das vor den Augen seiner Tochter. Er nahm Kätzchen bei der Hand. „Komm. Ich bringe dich in Sicherheit."
„Das wird nicht nötig sein.", sagte die sanfte Stimme von Petyr Baelish. Er war plötzlich neben ihnen aufgetaucht. „Catelyn. Komm her.", sagte er.
Jon stand auf. Er war größer als Kleinfinger. Mit breiteren Schultern und muskulösen Armen. „Ist das eure Tochter, Lord Baelish?", fragte er.
„Ja. Meine und die von Lady Lysa.", Baelish sah Jon misstrauisch an. „Catelyn. Komm zu deinem Vater."
Doch Kätzchen, die eigentlich Catelyn hieß, klammerte sich an Jons Bein.
Baelishs Blick wurde hart. „Cat. Komm zu mir."
Jon legte dem Mädchen eine Hand auf den Kopf. „Sie will nicht, Lord Baelish. Ich schlage vor, ihr lasst sie.", er legte eine Hand auf den Griff von Langklaue. „Aber wenn ihr es versuchen wollt: Beantwortet mir zuerst eine Frage.", er trat dichter vor Baelish. „Was wollt ihr?"
Petyr Baelish wirkte überrumpelt von der Frage, fasste sich schnell. „Was wollt ihr wissen, Prinz?"
Jon schob die kleine Catelyn hinter sich. „Was wollt ihr? Was sind eure Ziele? Was ... wollt ... ihr? Ihr habt eure Tochter nach der Schwester eurer Frau benannt. Warum? Catelyn Tully lebt noch und ich glaube nicht, dass sie dies gutheißen würde. Immerhin habt ihr ihren Ehemann verraten. Euren größten Konkurrenten um ihre Hand. Doch dann hat sie Renly geheiratet. Den Rivalen von Königin Daenerys um den Eisernen Thron."
Jon trat noch näher an ihn heran. „Wenn Daenerys Renly besiegt und das mit der Hilfe vom Lord Protektor des Grünen Tals, wird sie euch etwas schuldig sein. Und was wäre ein gerechterer Lohn, als Renlys Witwe? Sagt mir, Kleinfinger. Was wollt ihr?"
„Wenn ihr mich für etwas beschuldigen wollt, dann tut es direkt. Euer Vater war es auch immer. Nur in den wichtigen Momenten hat er gezögert.", sagte Kleinfinger.
Jon durchbohrte ihn mit seinem Blick. Mit seinem Geist rief er nach Rhaegal. „Mein Vater hat meine Mutter entführt. Wisst ihr, was passiert ist, als Rhaegar Targaryen Lyanna Stark entführte?"
Kleinfinger lächelte. „Nun. Man könnte es als Chaos bezeichnen."
„Chaos ist eine Leiter."
Für einen Moment, einen Wimpernschlag, wirkte Kleinfinger verunsichert. Und Jon griff eiskalt zu. Er hob die Faust und in dem Moment, als er Petyr Baelish am Kinn traf und zu Boden schlug, flog Rhaegal mit donnerndem Gebrüllt über Hohenehr hinweg.
Petyr Baelish flog mehrere Schritte nach Hinten, stolperte über seinen eigenen Umhang und fiel zu Boden. Direkt an die geschlossene Mondpforte.
Die Musik stoppte und die Gespräche hörten auf, als Jon mit weiten und harten Schritten auf ihn zu kam. „Ihr wollt dass ich euch anklage? In Ordnung. Ich klage euch an." Mit einer Handbewegung griff Jon nach einer Fackel. „Im Licht des einzig wahren Gottes klage ich euch an, Petyr Baelish!"
„Jon! Was soll das?", rief Daenerys. Sie hatte sich erhoben und starrte ihn wütend und erschrocken an.
Jon erwiderte ihren Blick. „Euer Gnaden. Dieser Mann. Petyr Baelish. Lord von Harrenhall. Lord Protektor und Lord Regent von Robin Arryn, hat sich einer Vielzahl von Verbrechen schuldig gemacht.Verrat an der Hand des Königs, Lord Eddard Stark. Planung einer Rebellion gegen den König des Nordens mit der Hilfe von Ramsay Schnee und Walder Frey, dem schwarzen Walder. Und er hat sich des Mordes an seiner eigenen Frau, Lady Lysa Arryn, schuldig gemacht. Er hat sie durch die Mondpforte hinab gestoßen, um sich frei zu machen für die Frau, die er schon immer wollte: Catelyn Tully."
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Das andere Lied, von Eis und Feuer - Der letzte Sturm
FanfictionDie Mauer ist gefallen und die Toten kommen Jon nähert sich, mit Daenerys Targaryen, seinem Blutsbruder Aegon Schwarzfeuer, seiner Frau Arianne und ihren drei Drachen, den Sieben Königslanden. Doch kommen sie noch rechtzeitig, um den Nachtkönig und...