Dieses Mal hatte Jon einen Raben vorausgeschickt und so wurde er vom Lord von Sturmkap bereits erwartet. Sturmkap hatte die Zeit nach der Besetzung durch die Goldene Kompanie gut überstanden. Rauchsäulen stiegen aus den Gebäuden und Häusern auf, als Jon mit Rhaegal im großen Burghof landete. Stimmen schallten über den Hof und alles fühlte sich nach Frühling an.
Gendry Baratheon, letztes bekanntes Kind von König Robert Baratheon, Lord von Sturmkap und Lehnsherr der Sturmlande, erwartete ihn mit seinem Maester, seinem Hauptmann und seinem Gefolge.
Sie knieten nieder, als Jon von Rhaegal stieg und den Umhang zurecht rückte. „Erhebt euch, Lord Gendry," sagte er förmlich. Er wusste, das Gendry sich gerne in den förmlichen Anreden verlor. Er war als Bastard geboren und, obwohl er sowohl vom verstorbenem König Renly als auch von Königin Daenerys anerkannt worden war, galt sein Titel als Herr von Sturmkap und der Sturmlande nicht als gänzlich gesichert, vor allem, da Sharin Baratheon, Stannis einzigem Kind und Gemahlin von Rickon Stark, noch lebte und einen eigenen Sohn hatte.
„Willkommen, Prinz Jon. Sturmkap gehört euch," erwiderte Lord Gendry. Er trug die Haare noch immer kurz, doch nun bedeckte ein dichter Bart seinen kantigen Kiefer. „Was gibt uns die Ehre eures Besuches?"
„Ich bin auf dem Weg nach Drachenstein und wollte Arya einen Besuch abstatten," erklärte Jon. „Warum ist sie nicht bei euch?"
„Arya ist in unseren Gemächern und geht die Bücher durch," erklärte Gendry, während sich das Gefolge zerstreute. „Sie sagte mir, das sie euch lieber persönlich begrüßen will, als sich dem Stress einer Menschenmasse auszusetzen."
Jon sah Gendry verwundert an. Das klang so gar nicht nach Arya. Er wollte gerade nachfragen, ob mit seiner kleinen Schwester etwas nicht stimmte, als er beinahe umgerannt wurde. „Onkel Jon!", rief eine fröhliche Stimme.
„Brandon?", fragte Jon erstaunt. „Was bei Gott machst du denn hier? Ich dachte, du wärst bei deiner Mutter."
Sansas Bastard grinst ihn fröhlich an. Er war ungefähr zehn Jahre alt und war groß für sein Alter. Mit seinen rotblonden Haaren und den leuchtenden blauen Augen, sah er seinem Erzeuger Joffrey erstaunlich ähnlich, wie Jon feststellen musste, allerdings fehlte ihm das Arrogante und Grausame, das Joffrey so gezeichnet hatte.
„Ich bin jetzt das Mündel von Tante Arya und Lord Gendry.", erklärte Brandon Strom stolz.
„Nicht nur Mündel, sondern auch Knappe und Page. Also: Ab zu den Pferden.", sagte Gendry streng, fuhr Brandon aber mit der Hand durch die Haare.
Brandon Strom nickte und rannte zu den Ställen, die dicht bei den Toren lagen.
Jon sah zu Gendry. „Warum ist Brandon hier? Ich dachte er wäre noch immer auf Burg Rabenbaum."
Gendry kratzte sich am Kopf. „Er ist seit einem halben Jahr bei uns. Sansa hat ihn zu uns geschickt, nachdem sie ihn bei den Dothraki gefunden hat."
„Den Dothraki? Dieser Junge hat mehr Mut als Verstand.", meinte Jon kopfschüttelnd. Nach Daenerys Krönung hatte die Königin begonnen, ihre Verbündeten und Vasallen zu belohnen. Während die Goldene Kompanie zur Armee des Eisernen Thrones ernannt worden war und die Eiserne Flotte ebenfalls nur dem Thron verantwortlich wurde, hatten die überlebenden Dothraki, die mit Daenerys aus Essos gekommen waren, ein großes Gebiet zwischen dem Rotsee, Goldhain und Alteich zugesprochen bekommen. Es waren nur noch einige Hundert der wilden Reiter, doch sie standen treu zu ihrer Khaleesi. Da die Häuser, Esch, Kranich und Eichenherz beinahe ausgelöscht worden waren, gab es niemanden, der sich Königin Daenerys Beschluss entgegen stellte. So hatten die Dothraki das große fruchtbare Gebiet, mit all seinen Feldern, Wäldern und Bauernhöfen in Besitz genommen und ein fast unabhängiges Gebiet erschaffen, das nur dem Worte nach Rosengarten diente.
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Das andere Lied, von Eis und Feuer - Der letzte Sturm
FanfictionDie Mauer ist gefallen und die Toten kommen Jon nähert sich, mit Daenerys Targaryen, seinem Blutsbruder Aegon Schwarzfeuer, seiner Frau Arianne und ihren drei Drachen, den Sieben Königslanden. Doch kommen sie noch rechtzeitig, um den Nachtkönig und...