Rhaegals Schwingen trugen Jon über die Dornischen Marschen hinweg nach Sommerhall. Immer wieder sah er ergrünte Wälder und bestellte Felder. Der Frühling war zurück in Westeros und das Leben war wieder auf seinem Siegeszug.
Sommerhall war das ehemalige Sommerschloss der Targaryen, erbaut von Daeron dem Zweiten, dem Guten. Gelegen nahe der Grenze der Sturmlande, der Weite und Dorne, sollte es für die Einheit des Reiches stehen. Und nun stand es für eine neue Religion.
Rhaegal landete auf einem großen Platz, direkt vor dem großen Doppel-flügelportal, wobei er einige Menschen in roten Roben aufschreckte, die den Drachen mit Staunen und Schrecken ansahen.
„Jon. Wir hatten dich nicht erwartet.", rief Aegon Schwarzfeuer. Der Priester kam ihm auf einen Stock gestützt entgegen, mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
„Aegon. Es ist schön dich zu sehen.", antwortete Jon und die beiden Blutsbrüder umarmten sich herzlich. „Es tut mir leid, das ich euch so überrasche. Ich hätte einen Raben senden sollen.
„Das ist kein Problem. Wie geht es dir?", fragte Aegon, während sie zum großen Portal gingen. Akolythen in orangenen Roben näherten sich vorsichtig Rhaegal, doch der grüne Drache vertrieb sie mit einem Knurren.
Jon seufzte. „Wie es einem nun mal geht, als Erbe der ersten Königin von Westeros. Es ist nicht leicht. Und jetzt, da Ser Barristan verstorben ist.", er seufzte.
Aegon legte ihm einen Arm um die Schulter. „Komm erst mal mit rein. Dann können wir reden."
Aegon führte ihn über den großen Platz, der mit roten Steinen gepflastert war. Rings um den Platz waren in regelmäßigen Abständen große Feuerkessel aufgestellt, in denen große Feuer loderten. In der Mitte auf des Platzes war ein gepflegter Rasen angelegt worden, auf dem aus roten Blumen, ein in Flammen stehendes Herz zu sehen war. Das Symbol des Gottes R'hllor.
Zwei große Säulen waren vor dem Eingang aufgestellt, auf denen Valyrische Sphinxen aus grünem Marmor standen, dessen Augen aus rotem Granat glühten. Jon fühlte sich von den roten Augen der Sphinxen beobachtet, während er die große Treppe hinaufstieg. Aegon, der sich auf einen Stock stützte, brauchte deutlich länger. Obwohl er einen künstlichen Holzfuß trug, bereitete ihm das Treppensteigen Mühe.
Die Treppen wurden von steinernen Drachenköpfen gesäumt und das große Eichenportal war mit Flammen und Drachen in Gold und Drachenglas verziert. Zwei Wachen in gelb orangenen Umhängen öffneten das Portal.
Sommerhalls Ruinen waren von Grund auf erneuert worden. Die beiden großen Rundtürme mit den Kupferkuppeln waren neu errichtet worden. Die hohen Mauern, die das Anwesen umgaben, hatten neue Zinnen mit Flammenmotiven. Doch was Jon am Meisten begeisterte waren die Menschen. Beinahe hundert Akolythen in orangeroten Umhängen pflegten die große Parkanlage, stutzten die Hecken und kümmerten sich um die Tiere, die in großen Herden über das Anwesen liefen. Pferde, Ziegen, Kühe und sogar zwei der überlebenden Elefanten der Goldenen Kompanie. Auf einem Platz sah er, wie ein dutzend Jungen und Mädchen sich im Waffengang miteinander maßen. Und überall war das flammende Herz zu sehen. Auf den Treppen, den Wänden, an den Fenstern überall sah man die Symbole von R'hllor.
„Du hast dir hier etwas Wunderbares aufgebaut," sagte Jon beeindruckt, während Aegon ihn durch die große Halle von Sommerhall führte.
„Ja. Ich bin Königin Daenerys sehr dankbar, dass sie mir die Ruinen überlassen hat." Aegon hielt sich an einem Treppengeländer fest, das sie in die oberen Etagen führte. Sein Gesicht verzog sich gequält.
„Wie geht es dir?", fragte Jon mitfühlend.
„Nun ja. Mir fehlt ein Fuß. Es ist nicht immer leicht," antwortete Aegon gequält und stützte sich auf seinen aufwendig verzierten Gehstock. „Doch der Herr des Lichts gibt mir die Kraft, weiter zu machen."
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Das andere Lied, von Eis und Feuer - Der letzte Sturm
FanfictionDie Mauer ist gefallen und die Toten kommen Jon nähert sich, mit Daenerys Targaryen, seinem Blutsbruder Aegon Schwarzfeuer, seiner Frau Arianne und ihren drei Drachen, den Sieben Königslanden. Doch kommen sie noch rechtzeitig, um den Nachtkönig und...