My Best Friend's Brother [l.s.]

16

Ich habe einen Entschluss gefasst, nachdem ich mir Louis' und mein Gespräch im Nationalpark nochmal habe Revue passieren lassen: ich muss mehr Zeit mit ihm verbringen.

Eigentlich muss ich es nicht, denn letztlich bin ich für Elle hierhergekommen und nicht für ihn, aber aktuell befindet Louis sich in einer wirklich heiklen Situation.

Und es wäre das Mindeste, was ich für ihn tun könnte, wenn ich Zeit mit ihm verbringe, nach all den tiefgründigen Gesprächen, die wir schon hatten.

Jetzt muss ich nur noch Elle davon überzeugen. Und ich weiß auch schon wie.

»Du könntest mehr Zeit mit Zayn verbringen.«

Elle hebt ihre Augenbrauen. »Bitte?«

»Naja, wenn wir jetzt an den Strand gehen, und Louis und Zayn fragen, ob sie mitkommen wollen, dann kannst du Zeit mit Zayn verbringen«, erkläre ich ausführlich, ohne dabei darauf anzuspielen, dass ich lediglich Zeit mit Louis verbringen will.

Sie kräuselt die Lippen und kreuzt die Arme vor der Brust. »Und was hast du davon?«

»Eine glückliche beste Freundin.«

Sie seufzt und schüttelt nur fassungslos den Kopf. »Du bist wirklich anstrengend, weißt du was?«

Ich grinse. »Genau deshalb sind wir befreundet.«

Sie gibt nur ein monotones Brummen von sich, bevor sie ihr Handy zückt und Louis schreibt.

Wir haben beschlossen uns dort mit ihnen zu treffen, und als wir ankommen, stehen sie sogar schon im Sand, ihre Surfbretter vor sich liegend und in ihren schicken Neoprenanzügen, die wirklich jede kleine Rundung ihrer Körper abzeichnen.

»Harry warte«, sagt Elle auf einmal leise und nimmt meine Hand, um mich davon abzuhalten, zu den beiden zu gehen.

»Was ist denn?«

»Wie sehe ich aus?«

Ich neige meinen Kopf und mustere sie einmal komplett. Mit ihren langen braunen Haaren, die im Wind wehen, und ihrem geblümten Bikini sieht sie einfach unwiderstehlich aus.

Also, wenn Zayn nicht darauf anspringt, dann ist dieser Typ blind.

»Du siehst fabelhaft aus«, sage ich und richte ein zwei Haarsträhnen, »wie eine Göttin.«

»Du bist blöd.«

»Ich hab' dich auch lieb.«

Lachend gehen wir zu Zayn und Louis, die uns schon gesehen haben und uns zuwinken.

Wir begrüßen uns kurz, wobei ich im Augenwinkel sehe, wie Zayns Augen Elles ganzen Körper entlangfahren, was mich zum Grinsen bringt.

Ein wenig entfernt vom Wasser setzen wir uns auf die Surfbretter, Louis und ich auf seins, Zayn und Elle auf Zayns.

»Seid ihr schon lange hier?«, frage ich.

»Seit etwa einer Stunde«, antwortet Zayn, und ich sehe, wie Elle nur wegen seiner Stimme wieder in ihr Traumland abdriftet.

Ich sehe zu Louis, der mir ein warmes Lächeln schenkt.

»Ich muss ja sagen, ich bin mit meinen Surfkenntnissen wieder etwas aus der Übung geraten.«

»Wir können sie gerne wieder auffrischen«, sagt Louis, worauf sich ein flaues Gefühl in meinem Bauch breit macht.

Ich merke, wie mir die Röte ins Gesicht steigt, weshalb ich meinen Kopf etwas senke und nur nicke.

»Ist das okay für euch, wenn wir euch kurz allein lassen?«, frage ich, an Elle gerichtet.

Elle sieht zu mir. »Was? Ja, klar, sicher.«