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Mehrere Stunden sitzen wir einfach nur draußen, reden, lachen und trinken hier und da vielleicht mal einen Drink, der, laut Elle zumindest, für mal eben so ist.

Aber wenn das Mädchen, das eine Flasche Vodka exen und immer noch geradeaus laufen kann, behauptet, etwas sei für mal eben so, dann brauche ich nur zwei kleine Gläser davon und bin weg.

Ich habe bis jetzt drei Gläser getrunken. Der, der am wenigsten von allen getrunken hat bin ich aber immer noch.

Trotzdem merke ich, wie mir der Alkohol schon echt zu Kopf steigt und ich mich immer wieder fast verplappere, wenn wir gerade so im laufenden Gespräch über Gott und die Welt sind.

Inzwischen sind Louis und ich uns auch wieder so viel nähergekommen, dass das, was wir machen, schon als kuschelt bezeichnet werden kann.

Ich habe mich rücklings an seiner Brust angelehnt und meine Finger unter dem Tisch mit seinen verschränkt.

Gelegentlich lege ich meinen Kopf in den Nacken, um meinen Nacken zu entlasten, und schaue in den sternenklaren Nachthimmel, der über uns liegt.

Niemandem scheint aufzufallen, dass wir hier so sitzen, denn sie sind alle mit sich selbst oder miteinander beschäftigt. Insbesondere Dana und Elle, die durchgehend am Tuscheln und Kichern sind, und gerade in ihrer eigenen Bubble leben.

Ich rutsche in Louis' Schoß herum, als ich mich nach vorne beuge, um mein Glas zu nehmen.

Nach ein paar Schlucken stelle ich es wieder auf den Tisch und da meldet sich auch schon meine Blase.

Ich seufze.

Ich löse meinen Hand von Louis' und will mich an seinem Knie hochdrücken, um aufzustehen und auf Toilette zu gehen, doch gerade als ich aufstehen will, greift Louis meine Hüfte und zieht mich zurück auf seinen Schoß.

Völlig überrumpelt lehne ich mich wieder gegen ihn.

Ich spüre seine Lippen an meinem Ohr und seinen warmen Atem meine Haut streifen, als er mir leise ins Ohr raunt: »Gib mir einen Moment.«

»Was? Wofür?«

»Du kannst jetzt nicht einfach aufstehen, Babe.«

Ich starre auf den Tisch, versuche seine Worte irgendwie zusammenzufügen, sodass sie Sinn ergeben.

Und-oh.

Mit einem wohlwissenden Grinsen sehe ich ihn an. »So so«, hauche ich, »ich habe also Wirkung auf dich.«

Louis beißt sich auf die Unterlippe und ich sehe dieses lüsterne Funkeln in seinen Augen. »Zwing mich nicht es nochmal auszusprechen.«

Ich kann es mir nicht verkneifen, mich noch ein wenig hin und her zu bewegen, woraufhin sich Louis' Fingernägel in meine Seiten bohren und er sich anspannt.

Dann spüre ich auch endlich sein kleines Problem an meinem Hintern und mein Grinsen wird breiter.

Irgendwie bin ich schon stolz darauf, dass ich sowas bei ihm auslöse.

Aber vielleicht sollte ich es nicht zu sehr provozieren, wer weiß wo das endet. Obwohl...ein bisschen Spaß muss auch mal sein.

Also verdränge ich den Gedanken, dass ich eigentlich ja auf Toilette muss, und vergnüge mich lieber daran, meinen Freund, um den Verstand zu bringen, während alle um uns herumsitzen.

Ein leises Keuchen entweicht seinen Lippen, welches er versucht mit der Bierflasche an seinem Mund abzufangen, bevor er einen großen Schluck nimmt.

»Das bekommst du zurück«, brummt er gegen die Flaschenöffnung und nimmt noch einen Schluck.

My Best Friend's Brother [l.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt