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Ein Stechen in meinen Schläfen weckt mich auf.

Ich öffne meine Augen und kneife sie gleich wieder zusammen, als ich direkt in die Sonne schaue, die durch das Fenster scheint.

Mit aller Energie, die ich aufbringen kann, öffne ich meine Augen erneut und schaue gleich zu Louis, der immer noch schlafend neben mir liegt.

Er liegt auf dem Bauch, hat das Kissen fest umklammert und die dünne Decke bedeckt gerade so seinen runden Hintern.

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen lasse ich meine Fingerspitzen zärtlich über die nackte Haut seines Rückens und seiner Schultern fahren.

Ich spüre, wie er sich unter meinen Berührungen zusammenzieht und sein Gesicht fester ins Kissen drückt.

Grinsend hauche ich einen federleichten Kuss auf sein Schulterblatt.

Ich kann es gar nicht richtig glauben.

Bei dem Geschmack seiner Haut auf meinen Lippen kommen Erinnerungen von vergangener Nacht hoch und nur bei dem Gedanken an die vielen Berührungen, die wir gestern ausgetauscht haben, wird mir ganz flau.

Ich könnte jetzt eine verdammt sarkastische Bemerkung darüber machen – schließlich ist genau das eingetroffen, was ich eigentlich verhindern wollte.

Doch es fühlte sich zu gut an, um es weiter zu leugnen, dass ich bereit für eine nächste Runde wäre.

Nachdem ich ihm einen dritten Kuss auf die Schulter gehaucht habe, dreht er sich langsam um.

Seine Augenlider flattern beim Versuch die Augen zu öffnen, und als er sie endlich geöffnet hat, sieht er mich an und ich muss grinsen.

»Hey«, haucht er.

»Hi«, hauche ich.

Seine Augen haben wieder dieses warme, strahlende Blau angenommen.

Dann aber hebt er seinen Arm etwas und signalisiert mir damit, dass ich zu ihm kommen soll.

Ich drehe mich um, kehre ihm den Rücken zu und rutsche zu ihm, sodass ich mit meinem Rücken an seiner Brust liege.

Er legt seinen Arm um mich, zieht mich dicht an sich, verschränkt seine Finger mit meinen und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.

Ich merke, wie meine Augenlider immer schwerer werden, versuche dennoch nicht wieder einzuschlafen.

»Lou, wir müssen aufstehen«, bringe ich gerade noch so hervor, »nicht, dass uns noch jemand sieht.«

»Uns wird keiner sehen, Babe. Pass auf.«

Plötzlich wird mir ganz kalt und alles um mich herum dunkel.

Ich brauche einen Augenblick zu realisieren, dass Louis die Decke über uns geworfen hat.

Irritiert drehe ich mich auf die andere Seite, um Louis anzusehen, der nur bis über beide Ohren grinst.

»So sieht uns keiner mehr«, sagt er.

Seine Stimme klingt so rau und heiser und viel tiefer und kratziger als üblich, und ich habe wieder Schmetterlinge im Bauch.

»Du kommst auf Ideen«, brumme ich, kann mir aber ein Kichern nicht verkneifen.

Ich drehe mich auf den Bauch, robbe zu ihm rüber, sodass ich zur Hälfte auf ihm liege und mit meinem Kopf die Decke hochhalte.

Er legt seine Hand in meinen Nacken und zieht mein Gesicht zu einem sanften und müden Kuss zu sich herunter.

Dann löst er sich von mir und streicht mir sanft über die Wange.

My Best Friend's Brother [l.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt